Grünstadt Immer wieder dienstags

Gerd Müller-Jansohn (links) ist seit zehn Jahren für seine Hettenleidelheimer Kunden da.
Gerd Müller-Jansohn (links) ist seit zehn Jahren für seine Hettenleidelheimer Kunden da.

Am Anfang hat keiner geglaubt, dass der Wochenmarkt in Hettenleidelheim langfristig bestehen wird. Es sollte ein Versuchsballon sein. Mit Einsatz und Durchhaltevermögen haben die Beschicker das Projekt jedoch zum Erfolg geführt.

Immer wieder dienstags kommen die Verkäufer auf den Hettenleidelheimer Marktplatz – und das seit zehn Jahren. Sie machen das weiterhin gern, wie Gerd Müller-Jansohn, Gemüsehändler und ein Mann der ersten Stunde, berichtet. „Ja, heute ist die Frequenz schon etwas stärker als an den normalen Dienstagen, aber wir sind meist recht zufrieden“, sagt der Asselheimer. Müller-Jansohn setzt seit jeher auf die kleineren Wochenmärkte in der Region, große städtische Märkte fährt er nicht an. „Dort bräuchte ich Personal, müsste Standgelder aufbringen, die zusammen mit Lohnkosten erst einmal hereingeholt werden müssen. Das ist in unserer Branche nicht so leicht, vor allem dann, wenn es, wie in den Städten üblich, mehrere Kollegen gibt, die das gleiche Angebot vorhalten.“ In Hettenleidelheim unterstützt die Gemeinde den Wochenmarkt, der nun zehn Jahre alt ist. Standgelder werden nicht erhoben und Strom wird zur Verfügung gestellt, damit die Händler auch bei geringeren Umsätzen ihr Einkommen erreichen können. Müller-Jansohn führt die kleine Erfolgsgeschichte des Hettenleidelheimer Wochenmarkts auf die Konstanz und das Vertrauen bei den Kunden zurück. „Die Menschen kommen gern, freuen sich auch über ein Gespräch, für das wir meist Zeit haben. Es ist in den zehn Jahren sogar passiert, dass wegen mancher Plauderei mal was am Stand vergessen wurde.“ In solchen Fällen gibt es einen extra Service: „Wenn ich weiß, wo die Kunden wohnen, bringe ich das dann vorbei.“ Eine Frau aus dem Ort, die nicht mehr gut zu Fuß sei, beliefere er dienstags auf Bestellung. Blumen, Eier, Salat: Alles, was man braucht Genau wie der Gemüsehändler waren die Stände vom Arleshof bei Kerzenheim mit Eiern, Nudeln und Wurstwaren sowie der örtliche Blumenladen, der gestern kleine Geschenke an treue Kunden verteilte, von Anfang an dabei. Elfriede Best ist Kundin der ersten Stunde auf dem Wochenmarkt. „Ein wichtiges Angebot für unseren Ort“, sagt die Hettenleidelheimerin, auch wenn sie sich manchmal wünschen würde, dass der Wochenmarkt vorm Wochenende stattfände, damit sie ihren Salat am Sonntag frisch zur Verfügung hätte. Mit dem Angebot ist sie aber sehr zufrieden. Der Marktmeister ist mit dem Zuspruch zufrieden Von der angrenzenden Mauer aus beobachtet Klaus Blaga das Geschehen – sichtlich zufrieden. Die Idee, einen Wochenmarkt ins Leben zu rufen, die damals vor allem Sabine Glötter und Wolfgang Claus hatten, trage Früchte, findet er. Blaga sagt: „Manches konnten wir nicht dauerhaft halten. Manchen Händlern reichte der Zuspruch nicht, andere gibt es nicht mehr, aber das macht nichts. Dass drei Händler seit zehn Jahren dabei sind und das Brotauto mittlerweile seit acht Jahren zu uns kommt, das zeigt mir, dass der Bedarf da ist.“ Blaga, der als Marktmeister mithilft und immer dafür wirbt, dass neue Stände kommen, freut sich auch über den Zuspruch beim Jubiläumsfest am gestrigen Dienstag. „Alle Kindertagesstätten aus dem Ort machen mit. Jetzt mit der Wahl im Blick haben auch die Parteien Infostände aufgebaut. Das alles belebt das Geschehen.“ Sein Wunsch: „Wenn es uns gelingt, wieder einen Fischhändler zu bekommen und wir wieder eine Hähnchenbraterei anlocken können, wäre das die ideale Abrundung für unseren kleinen Wochenmarkt.“ Kontakt Interessenten, die am Wochenmarkt Hettenleidelheim mitwirken wollen, können sich an Klaus Blaga, Telefon 06351/42557, wenden. Der Wochenmarkt findet jeden Dienstagvormittag auf dem Marktplatz statt.

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