Grünstadt Historisch: Der Flug über Neuleiningen

Bei einer über Neuleiningen abgeschossenen Dakota war zunächst der Flügel abgebrochen.
Bei einer über Neuleiningen abgeschossenen Dakota war zunächst der Flügel abgebrochen.

Eigentlich sollten im September 1944 mit dem Flugzeug der Royal Air Force 20 kanadische Soldaten auf sicherer Route von England zu einem Stützpunkt in Indien befördert werden. Durch ein tragisches Versehen flog die Douglas auf dem Weg zum ersten Halt in Sardinien über das feindliche Deutschland. Und wurde am 24. September zwischen 12.40 und 13 Uhr von Julius Meimberg, Hauptmann der deutschen Luftwaffe, in seiner Messerschmitt über dem Neuleininger Berg abgeschossen. Alle 23 Insassen fanden dabei den Tod.

Das vom 23 Jahre alten, britschen Piloten Flugleutnant Ralph Korer geflogene zweimotorige Truppentransportflugzeug vom Typ Douglas C-47 („Dakota“) war unbewaffnet unterwegs, galt die geplante Flugroute doch als sicher. Aber statt von Großbritannien aus über das Ende 1944 bereits befreite Frankreich südwärts zum ersten Zwischenstopp in Sardinien zu fliegen, flog Korer auf seiner Indien-Mission weitab vom Kurs über die Pfalz. Grund für den falschen Kurs waren wohl Navigationsprobleme und äußerst widrige Wetterverhältnisse, hat Heimatforscher Wieman recherchiert, unterlief dem Piloten und seiner Crew das tragische Versehen doch am helllichten Tag. Unterwegs waren sie als Teil eines Spezial-Truppentransports von insgesamt 15 Transportflugzeugen, die die Männer über mehrere Zwischenstopps nach Gujrat (damals Indien, heute Pakistan) bringen sollten. Von dort aus sollten die für den Tropeneinsatz ausgebildeten Soldaten – insgesamt 300 Mann – über Burma gegen Japan kämpfen. Geplant waren sie als Basis für zwei neue Flugzeugstaffeln/Squadrons. Soweit sollte es aber für die Soldaten im Flugzeug mit der Kennung KG 653 nicht kommen. Jähes Ende ihrer Indienreise war die, für sie todbringende Begegnung mit dem deutschen Kampfflieger Julius Meimberg am Neuleininger Berg. Dieser wollte mit MG-Feuer das Flugzeug zur Landung zwingen, traf aber dabei den Flügel. Dieser ist abgebrochen und bohrte sich nur wenige Meter vom Engelhof entfernt in den Boden. Die Maschine selbst explodierte beim Absturz einige hundert Meter weiter auf einem Feld.

x