Grünstadt Hilfe für Senioren: Kreis will Kümmererin

«BAD DÜRKHEIM.»Der Kreis Bad Dürkheim beantragt, ins Landesprojekt „Gemeindeschwester plus“ aufgenommen zu werden, die Verwaltung sorgt für die nötigen Voraussetzungen. Das hat der Kreistag auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen.

Wie Reinhold Niederhöfer für die SPD-Fraktion ausführte, sei die Forderung nach einer Gemeindeschwester nicht neu. Aber nun liegen Untersuchungen zu dem Modellprojekt vor – mit positiver Bilanz. Die Gemeindeschwester soll Menschen über 80 Jahren, die nicht pflegebedürftig sind, im Alltag unterstützen. Sie werde nur auf Anfrage tätig und solle keine Konkurrenz zu Pflegestützpunkten oder Sozialstationen sein. Die SPD spricht sich für diese „Kümmerer für Ältere“ im Kreis aus: „Wir sollten das nicht auf die lange Bank schieben, sondern befördern“, so Niederhöfer. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) nannte die Gemeindeschwester „eine wirklich gute Sache“, mahnte aber zur Vorsicht: „Wir müssen darauf achten, was mit den Kosten zukünftig passiert. Es wäre nicht gut, wenn wir uns eine weitere dauerhafte Aufgabe an Land ziehen, die den Haushalt belastet.“ Das Modellprojekt läuft zum Jahresende eigentlich aus, die Landesregierung habe laut Niederhöfer aber eine weitere Finanzierung für die Jahre 2019 und 2020 zugesagt. „Und selbst, wenn sich die Finanzierungssituation verschlechtert: Der Bedarf bei den älteren Menschen ist da“, betont der SPD-Fraktionschef. „Die Gemeindeschwester soll langfristig personell gesichert sein“, sagte Birgit Groß (CDU). Denn die Senioren sollten sich nicht immer wieder an neue Ansprechpartner gewöhnen müssen, sondern zu einer Person Vertrauen fassen. Die CDU-Fraktion unterstützte den Antrag vom Koalitionspartner, wenn auch mit der Forderung, offene Fragen wie Personalbedarf, Kosten und Strukturen zu klären. Auch die AfD stimmte zu. Die FDP lehnte den Antrag mit Blick auf die unklare Finanzierung ab, auch die FWG befürchtet Arnold Nagel zufolge zusätzliche Kosten für den Kreishaushalt: „Erst wird es vom Land schmackhaft gemacht und am Ende bezahlen wir es selbst, wie bei der Schulsozialarbeit.“

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