Eisenberg Glückwünsche und ein großes Danke

An der Urkunde (von links) Heinz-Johannes Buhr, Dr. Carmen Klein, Chefarzt Dr. Michael Schmid, Regionaldirektor Manuel Matzath u
An der Urkunde (von links) Heinz-Johannes Buhr, Dr. Carmen Klein, Chefarzt Dr. Michael Schmid, Regionaldirektor Manuel Matzath und Landrat Rainer Guth.

Als „Belohnung für einen langen Weg“ bezeichnete Chefarzt Dr. Michael Schmid die Zertifizierung des Adipositaszentrums am Westpfalz-Klinikum Kirchheimbolanden. Mit dieser Auszeichnung habe man in Rheinland-Pfalz eine Alleinstellung – bisher ist keine weitere Klinik zertifiziert.

Schmid bedankte sich insbesondere bei seinen Kollegen Dr. Carmen Klein und Dr. Roman Vogt, als den maßgeblichen Operateuren im Zentrum. Rund 50 Operationen würden mittlerweile jährlich im Klinikum durchgeführt. Auf lange Sicht, so Schmid, werde man diese Zahl noch weiter steigern, da diese Spezialisierung im Umkreis konkurrenzlos sei und die Patienten mittlerweile aus einem Umfeld von rund 100 Kilometern stammten. Das Zentrum aufzubauen sei eine Gemeinschaftsleistung gewesen, für die man auch bei der Geschäftsführung viel Unterstützung bekommen habe. „Es wurden etwa überdimensionale Stühle für das Wartezimmer angeschafft, Kloschüsseln mit einer Belastungsgrenze von 400 Kilo, stabilere Betten, und es wurden etliche Anpassungen im OP-Bereich vorgenommen“, so Schmid. Professor Heinz-Johannes Buhr, der die Urkunde im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) überreichte, gratulierte Schmid zu dem Mut, mit dem er das Zentrum vorangetrieben habe. „Eine Zertifizierung ist eine große Aufgabe“, sagte Buhr, die sich aber nachweislich gerade für die Patienten lohne. Es sei belegt, dass Patienten, die an zertifizierten Zentren behandelt und operiert würden, weniger Komplikationen und ein niedrigeres Sterberisiko hätten. Buhr ging auch auf die wachsende Bedeutung der Adipositasbehandlungen bei einer ständig steigenden Anzahl von Betroffenen ein. „Es hat eine Entwicklung eingesetzt, die müssen wir stoppen“, sagte er. Heute seien rund 24 Prozent der deutschen Bevölkerung adipös, im Jahr 2000 seien es noch zwölf Prozent gewesen. In den USA seien es sogar bereits 38 Prozent. Die mit Übergewicht einhergehenden Folgeerkrankungen erzeugten auch viele Folgekosten. „Bei uns wird oft erst ab einem BMI von über 40 operiert, das ist zu spät“, so der Standpunkt des Facharztes. Ein großes „Dankeschön“ an Schmid, dass man heute hier an diesem Punkt stehe, kam von Landrat Rainer Guth. Man sei mit der Klinik auf einer wichtigen Zielgeraden. Um den Standort weiter zu stärken, sei das Adipositaszentrum eine wichtige tragende Säule. Dabei sei ihm bewusst, dass die Arbeit für das Zentrum „neben dem normalen Job“ herlaufe, dass diese Zertifizierung also für die Ärzte und Pflegekräfte eine Zusatzbelastung bedeutet habe. Der Regionaldirektor für die Standorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen im Westpfalz-Klinikum, Manuel Matzath, betonte die Bedeutung des Zertifikates. Dahinter stecke viel Aufwand und Leistung, die der Qualitätssicherung diene und dem Patienten zugute komme. Dass neuesten Vorgaben des Gesundheitsministerium zufolge die Bezeichnung „Zentrum“ nicht mehr zwingend an ein Zertifikat gebunden sein muss, halte er für falsch. Dass es am Standort Kirchheimbolanden gelungen sei, diesen enormen Aufwand zu stemmen, darauf könne man stolz sein, so Matzath.

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