Eisenberg Fahrt nach Frankreich flachgefallen

Von deutschen Jugendlichen gab es auf den Austausch kaum Resonanz. Unser Bild zeigt die Franzosen mit Dolmetscherin Amelie Gaime
Von deutschen Jugendlichen gab es auf den Austausch kaum Resonanz. Unser Bild zeigt die Franzosen mit Dolmetscherin Amelie Gaime (rechts) und den Betreuern Didier Rameau (Zweiter von links) und Lucas Brikrolf (rechts daneben).

Sieben Jugendliche aus der französischen Partnerstadt Sanvignes-les-Mines (Burgund) waren in dieser Woche zu Besuch in Eisenberg. Wegen der geringen Teilnehmerzahl von nur zwei deutschen Austauschschülern konnte der Besuch in der französischen Stadt, der eine Woche zuvor geplant war, nicht stattfinden. Gemeinsam verbrachten die Franzosen mit ihren deutschen Gastgebern vier Tage auf dem Freizeitgelände in Steinborn.

Das Endspiel der Fußball-WM schauten die Austauschschüler mit den Deutschen am Haus der Kirche in Steinborn und feuerten gemeinsam mit den deutschen Jugendlichen die französische Nationalmannschaft im Spiel gegen Kroatien an. Mit Erfolg. „Das war ein gelungener Einstieg in unsere Austauschwoche. Gut zum Kennenlernen“, sagte Lucas Brinkrolf, der mit seinem französischen Kollegen Didier Rameau die Gruppe betreute. Ein Austausch sei eine tolle Gelegenheit, eine Fremdsprache besser zu lernen und etwas über die Kultur zu erfahren, sagt er. Unterstützt wurden sie von der Dolmetscherin Amelie Gaime, die als Sprachanimateurin fungierte und viele Spiele zum Erlernen einfacher Vokabeln in Französisch und Deutsch im Gepäck hatte. „Man kann sich mit nur wenigen Wörtern gut verständigen. Es geht darum, einfache Sätze zu lernen und dann zu kommunizieren“, erklärte die Lehrerin aus Marburg, die Französisch unterrichtet und als Gruppenanimateurin arbeitet. Man müsse die Sprache nicht perfekt beherrschen, es gehe vielmehr um den zwischenmenschlichen Kontakt. Um Freundschaften. Die geringe Resonanz der Deutschen gibt Rätsel auf Sieben Jugendliche aus Frankreich, drei Jungen und vier Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren, kamen erstmals zum Austausch nach Eisenberg. Darunter auch der 15-jährige Pierre-Alexis Gonim: „Ich möchte neue Leute kennenlernen und eine schöne Zeit verbringen. Das abwechslungsreiche Programm macht mir großen Spaß. Vor allem die Stadtrallye durch Eisenberg war toll.“ Hierfür wurden die Jugendlichen in zwei Gruppen aufgeteilt und mussten mit den deutschen Schülern eine Schnitzeljagd machen. Aber: Nur zwei deutsche Mädchen nahmen am Austausch teil. Die 14-jährige Meike aus Eisenberg sowie die 18-jährige Annika Artlich, die die Dolmetscherin mitgebracht hatte, damit nicht nur eine Gastschülerin die Franzosen begrüßte. „Eigentlich waren noch vier weitere Jugendliche angemeldet, aber die haben kurzfristig abgesagt. Dass ich nun allein bin, ist zwar schade, aber nicht schlimm. Wir haben trotzdem Spaß“, sagte Meike. Ihr gefalle die französische Sprache und es sei spannend, neue Leute zu treffen, so Meike. Gemeinsam besuchten die Jugendlichen unter anderem die Erdekaut oder machten einen Stadtbummel durch Mannheim. Betreuer Lucas Brinkrolf, der die Austauschschüler mit einem Kleinbus in ihrer französischen Heimat abholte und in die Pfalz brachte, fügte hinzu: „Für die Kinder und Jugendlichen ist das ein schöner Urlaub in den Sommerferien. Ich kann nicht verstehen, weshalb sich so wenig deutsche Schüler angemeldet haben. Schade, dass wir nicht nach Frankreich fahren konnten, denn es ist für die Teilnehmer eine kostenlose Freizeit.“ Finanziert wird der Austausch vom Deutsch-französischen-Jugendwerk sowie von dene Partnerstädten. Sollte im nächsten Jahr wieder ein Austausch stattfinden, werde er wieder dabei sein, versicherte der 25-Jährige, der aber gerne mehr Mitspracherecht an der Freizeitgestaltung während des Austausches gehabt hätte, wie er sagt. Grünewald: Kein Problem mit Kauths Einbindung Das Programm wurde von der Stadt bereits im Mai festgelegt, sagte der Beigeordnete Georg Grünewald (CDU), der für die Organisation und das Werben um deutsche Austauschschüler zuständig war. „Leider gab es wenig Interesse, obwohl wir die Fahrt beworben haben und auch Plakate aushingen. Das kurzfristige Absagen der Teilnehmer ist bedauernswert.“ Die Fahrt nach Frankreich hätte dann stattfinden können, wenn mindestens vier bis maximal sieben Jugendliche mitgefahren wären. Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) übernahm das Werben in den vergangenen Wochen, da es kaum Interessenten gab (wir berichteten). „Dass Herr Kauth die Aktion nochmals beworben hat, ist für mich gar kein Problem. Ich bin für jede Unterstützung dankbar.“ Laut Grünewald wurde noch mal in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam gemacht sowie auf der Internetseite der Stadt. Ob es im nächsten Jahr einen weiteren Austausch gebe, darüber sei noch nicht gesprochen worden, teilt Grünewald mit.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x