Grünstadt „Es hat einfach Spaß gemacht“

Am Prinzessinnenstein in Mußbach ist Meike Klohrs Name bereits in die Liste mit den Weinhoheiten eingetragen, die aus dem Neusta
Am Prinzessinnenstein in Mußbach ist Meike Klohrs Name bereits in die Liste mit den Weinhoheiten eingetragen, die aus dem Neustadter Ortsteil stammen.

«Neustadt/Bissersheim.» Meike Klohr ist vor zwei Wochen in Neustadt zur neuen Pfälzischen Weinkönigin gewählt worden. Die 24-Jährige arbeitet seit kurzem im Bissersheimer Weingut Mussler. Kathrin Keller hat mit ihr über ihre ersten Amtstage und ihre Erwartungen gesprochen.

Wie sind die Eindrücke der ersten Einsätze am Wochenende?

Der Winzerfestumzug in Neustadt war unbeschreiblich schön. Wir hatten einen tollen Wagen, und es hat einfach nur Spaß gemacht, da oben zu sitzen, den Jubel entgegenzunehmen und zurückzujubeln. Wie wird das jetzt laufen mit Amt, Studium und Job? Mein Studium habe ich bis Mitte November fertig. Die Klausuren sind geschrieben, die Bachelorarbeit ist fast fertig. Die Frage müsste also eher lauten: Wie wird es laufen mit Amt, Job und Privatleben. Im Weingut Mussler in Bissersheim bin ich ja gerade erst frisch eingestiegen. Aber mein Arbeitgeber hat vollstes Verständnis, das ist wirklich toll. Und die Familie? Die ist ganz aus dem Häuschen und wird mich in jeder Hinsicht unterstützen. Ist das Königinnen-Image eigentlich kompatibel mit Ihrem Selbstverständnis als Fachfrau? Das Amt der Weinkönigin hat sich in den letzten Jahren total gewandelt. Es geht nicht mehr darum zu lächeln und zu winken. Inzwischen ist Fachwissen gefragt, und das muss man bei den verschiedenen Veranstaltungen dann auch abrufen können. Also passt das ganz gut? Einige Ihrer Vorgängerinnen sind ja auch in ihrem Berufsleben ziemlich erfolgreich geworden, Julia Klöckner ist da nur das prominenteste Beispiel ... Ja, beispielsweise auch Janina Huber oder Katja Schweder. Sie haben beide klein angefangen, als Ortsprinzessin, und haben sich dann hochgearbeitet zur Pfälzischen und schließlich zur Deutschen Weinkönigin. Ich habe vor meiner Bewerbung mit ihnen gesprochen und beide haben mir geraten, das zu machen. Das bringt auf jeden Fall etwas, auch im Job. Wenn man die Pfalz vertreten hat, das liest jeder Winzer gerne. Vor allem, wenn man im Bereich Kundenbetreuung oder Vertrieb arbeiten will. Und das ist Ihr Ziel? Ja, ich bin im Weingut Mussler für die Kundenbetreuung, den Weinverkauf und für Veranstaltungen zuständig. Wann haben Sie eigentlich beschlossen, für das Amt der Pfälzischen Weinkönigin zu kandidieren? Das war 2014, nachdem ich die Ortskrone von Mußbach abgegeben habe. Ich war von 2012 bis 2014 Mußbacher Weinprinzessin. Schon damals war für mich klar, dass ich irgendwann nach einer höheren Krone greifen möchte. Aber das wollte ich erst tun, wenn ich mein Wissen gefestigt und weiter ausgebaut habe. Deshalb war es klar, dass es erst nach dem Studium sein würde. Und jetzt ist das Studium fast fertig ... Dann hat ja alles perfekt geklappt. Richtig. Wie war das mit dem Krönungsabend im Neustadter Saalbau? Waren Sie zufrieden mit der Veranstaltung? Oder können Sie sich Verbesserungen vorstellen? Also, ich habe die ganze Veranstaltung eigentlich erst im Nachhinein begriffen, als ich mir die Wiederholung im Fernsehen angeschaut habe. An dem Abend selbst war ich wie in einem Tunnel. Ich habe das alles gar nicht richtig realisiert, weil ich einfach so aufgeregt war. Und im Nachhinein, als Sie es im Fernsehen gesehen haben? Da war es total toll. Auf die Bühne zu kommen und den Jubel zu empfangen, das war ein unglaublich schönes Gefühl. Trotzdem noch einmal die Frage: Waren Sie mit dem Konzept der Veranstaltung zufrieden? Ja, auf jeden Fall. Es gab ja morgens den fachlichen Teil, den die Zuschauer gar nicht mitbekommen haben, und abends diesen eher spielerischen Teil, bei dem man auch seine Schlagfertigkeit unter Beweis stellen konnte. Von daher war es eine gute Mischung. Sie haben sich an dem Abend auch als Schuhfetischistin geoutet ... Ja. Aber ich hätte nicht gedacht, dass das so Wellen schlägt. Im Mannheimer Morgen stand das zum Beispiel in der Überschrift. Und, stört Sie das? Nein, gar nicht. Jeder hat seine Schwächen und Stärken, von daher ist das ganz in Ordnung. Vielleicht werden Sie sich dann irgendwann mit einem Paar neuer Schuhe belohnen für den ganzen Stress? Also, wir sind schon in der Vorbereitung von der Pirmasenser Schuhfabrik Peter Kaiser gesponsert worden. Da durften wir nach Pirmasens fahren und uns zwei Paar High Heels und eine kleine Handtasche aussuchen.

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