Grünstadt Erzrivale bringt mehr Erfahrung mit

Moritz Borchert (TSV Bockenheim), hier im Kampf gegen Julius Hirsch vom TSV Speyer (links).
Moritz Borchert (TSV Bockenheim), hier im Kampf gegen Julius Hirsch vom TSV Speyer (links).

«FRANKENTHAL.» Ein wenig hatte Borchert schon geahnt, dass es wieder „nur“ Platz zwei werden würde. Alexander Ralle sei ihm einfach ein wenig an Erfahrung voraus, berichtete er vor dem entscheidenden Duell in der Setzrunde. Doch Borchert mache dafür, dass er erst seit vier Jahren aktiv dabei sei, große Fortschritte, bescheinigt ihm TSV-Abteilungsleiter Dieter Storzum. Und immerhin hat er es bei Deutschen Meisterschaften in seiner Altersklasse schon auf einen elften (2017) und einen neunten Platz (2018) gebracht. Gerne würde er in diesem Jahr noch ein Stückchen klettern, doch die Konkurrenz ist stark. Moritz Borchert sei sehr fleißig, nehme quasi jede Trainingseinheit mit, sagt Storzum nicht ohne Stolz über seinen TSV-Schützling. In der ersten Runde (jeder gegen jeden) sieht Borchert gar nicht schlecht aus gegen Ralle, führt zu Beginn mit 2:0. Doch Ralle gleicht aus. Borchert hält mit, verliert dann aber mit 5:3. „Er war nicht schlecht, in einigen Situationen vielleicht zu dicht am Gegner dran“, ist Storzum jedoch nicht unzufrieden. Borchert ärgert sich schon ein wenig, dass es wieder nicht geklappt hat. Ralle und Borchert kennen sich gut, trainieren immer wieder miteinander. Nicht alle Felder der Meisterschaft waren gut besetzt. Trotzdem berichteten Verantwortliche der Fechtabteilungen unter anderem aus Kaiserslautern und Bad Dürkheim von einem aktuell guten Zulauf an Nachwuchssportlern. Woran das liegt, das konnte der Abteilungsleiter des Dürkheimer HC, Timon Dick, auch nicht sagen. „Das sind Wellen. Nicht alle bleiben dabei. Die Jugendlichen wollen sich ausprobieren. Das ist aber normal.“ Immerhin haben bei den Dürkheimern jüngst neun Nachwuchssportler die Fechtprüfung abgelegt. Die ist Voraussetzung, um an Wettbewerben teilzunehmen. Trainer Anatoliy Dubyago, sowohl bei der TG Frankenthal als auch bei der TSG Friesenheim aktiv, brennt mit seinen 68 Jahren noch immer für den Sport. Er beklagt, dass die Jugendlichen heute zu sehr abgelenkt seien, sich nicht auf eine Sache konzentrieren. Er kritisiert den Fechtverband, der die Förderung der Nachwuchsarbeit seit längerer Zeit vernachlässigt habe. Der Titel des Rekordausrichters der Südwestdeutschen Meisterschaften gebührt der Frankenthaler Fechtabteilung. Thilo Liebhaber freute sich am Sonntag in der Andreas-Albert-Sporthalle über einen reibungslosen Ablauf des Wettbewerbes. Rund 90 Teilnehmer waren in den mehr als 20 Wettbewerben am Start.

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