Eisenberg Erst ein Knall – dann Flammen

Die Feuerwehr war bis in den Morgen im Einsatz. Hier ist der verbrannte Holzstapel zu sehen.
Die Feuerwehr war bis in den Morgen im Einsatz. Hier ist der verbrannte Holzstapel zu sehen.

Ein mächtig lauter Knall ist in der Nacht zum Freitag im Wald bei Göllheim ertönt. Auf dem Plateau unterhalb der Windkraftanlage in Höhe der Füllenweide wurde wahrscheinlich ein mit Feuerwerkskörpern gefülltes Plastikfass gezündet. Im Umkreis von rund 300 Metern kam es zu mehreren kleinen Waldbränden, die durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr gelöscht werden konnten. Die Polizei ermittelt.

Gegen 3 Uhr in der Nacht wurden Bewohner der Aussiedlerhöfe auf der Füllenweide aus dem Schlaf gerissen. Den ungewöhnlich lauten Knall konnte man sich zunächst nicht erklären. Als die ersten Feuerwehrfahrzeuge an dem Plateau eintrafen, stand ein Stapel Polderholz, der am Rand zur Abholung bereit lag, in Flammen. Bei der genaueren Erkundung der Einsatzstelle zeigte sich, dass es noch an vier anderen Stellen rings um das Plateau brannte. Die Wehrleute machten sich zunächst an die Bekämpfung der äußeren Brände. Der Waldboden, das Gebüsch und die Kiefernbäume sind sehr trocken und die Flammen hatten leichte Beute in dieser Nacht. Oberhalb des Windrades kam zudem ein Strohballen in Brand. Noch in der Nacht sicherte die Polizei Spuren. Am Morgen danach machten sich auch Steffen Antweiler (FWG), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Göllheim, und Revierförster Franz Kern ein Bild vor Ort. Göllheims Wehrführer Sven Braun zeigte den Rest einer vermutlich explodierten Plastiktonne. Wehrleute suchten mit der Wärmebildkamera Glutnester, die dann noch abgelöscht wurden. „Auf dem Gelände lagen überall Reste von Feuerwerkskörpern“, berichtete Antweiler gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dass der Holzpolder von einem herumfliegenden Teil eines Feuerwerkskörpers entzündet worden ist, könne er sich eher nicht vorstellen, meinte der Bürgermeister – „wohlgemerkt aus meiner Laien-Sicht“. Ein glücklicher Umstand sei es gewesen, dass die Brände so schnell bemerkt wurden, die Feuerwehr alarmiert worden ist und die Einsatzkräfte so schnell vor Ort waren. „Die Feuerwehr hat sehr gut reagiert“, lobte der Bürgermeister. Das betonte auch Revierförster Franz Kern: Hätte die Feuerwehr nicht so schnell eingegriffen, hätten sich die kleineren Brände rings um die Windkraftanlage aufgrund der Trockenheit zu einem großen Waldbrand entwickeln können. Wie die Polizei gestern mitteilte, könnte aufgrund der Spurenlage der Brand vorsätzlich verursacht worden sein. „Die Ermittlungen laufen“, berichtete Frank-Dieter Schuster, der stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Kirchheimbolanden. Dabei geht es dann natürlich auch um die Frage, was ein Behälter mit Feuerwerkskörpern auf diesem Platz macht. Bislang sind die Täter laut Polizei unbekannt. Alarmiert wurde die Feuerwehr um 2.57 Uhr. Im Einsatz waren 25 Personen der Feuerwehren aus Göllheim, Dreisen und Winnweiler sowie die Werksfeuerwehr von Dyckerhoff mit sieben Fahrzeugen.

Auf dem Gelände lagen Teile von Feuerwerkskörpern.
Auf dem Gelände lagen Teile von Feuerwerkskörpern.
Lichterloh stand der Holzstapel in Flammen.
Lichterloh stand der Holzstapel in Flammen.
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