Grünstadt „Er hinterlässt große Fußstapfen“

Beim Kameradschaftsabend Ehrungen, Beförderungen, Verpflichtungen und Entpflichtungen, rechts: Wehrleiter Karlheinz Starck, dane
Beim Kameradschaftsabend Ehrungen, Beförderungen, Verpflichtungen und Entpflichtungen, rechts: Wehrleiter Karlheinz Starck, daneben Bürgermeister Klaus Wagner.

163 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr Grünstadt im laufenden Jahr bereits bewältigen müssen. Das wurde auf dem Kameradschaftsabend am Samstag im Gerätehaus, bei dem auch etliche Ent- und Verpflichtungen, Beförderungen und eine Ehrung auf dem Programm standen, bekanntgegeben. „Wenn das so weiter geht, knacken wir bis Silvester die Zahl 200“, prophezeite Wehrleiter Karlheinz Starck, für den am 25. Oktober ein Nachfolger gewählt wird.

„Er wird sehr große Fußstapfen hinterlassen“, sagte Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) über Starck, dem er für sein enormes Engagement dankte. Bis zum Erreichen der Altersgrenze am 17. Februar 2019 wird Starck 44 Jahre und 206 Tage im Dienst sein, davon 31 Jahre und 359 Tage als Wehrleiter. Für ihren Chef erhoben sich die Wehrleute applaudierend von den Sitzen. Zugführer Bernhard Siegel, einer von aktuell 63 Aktiven, ist sichtlich gerührt bei der Vorstellung, den letzten Kameradschaftsabend mit Starck an der Spitze zu erleben. Der RHEINPFALZ erläuterte er: „Wir haben alle so viel gelernt von ihm, einsatztaktisch ebenso wie menschlich von der Führung her.“ Laut Starck waren von den diesjährigen 163 Einsätzen lediglich 52 Brände, nur etwa ein halbes Dutzend Unwettermeldungen, aber allein 110 technische Hilfeleistungen. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr, in dem die Wehr insgesamt nur 137 Mal ausrücken musste. 2016 gab es 153 Alarmierungen, 2015 waren es 133 und das Jahr davor 123. Als derzeitiges „Dauereinsatzgebiet“ bezeichnete der Wehrleiter die Neugasse, wo es – kaum war ein geborstenes Rohr geflickt – zum nächsten Schaden an dem alten Leitungsnetz kam. „Und da war dann immer so viel Wasser in den Kellern, dass es aus den Fenstern und Türen auf die Straße gelaufen ist“, so Starck. Wiederholt gerufen wurde die Wehr auch, um Personen aus einem defekten Aufzug im Bahnhof zu befreien. Letzteres sei eigentlich nicht Sache der Feuerwehr, sagte Bürgermeister Wagner. Vielmehr sei die Wartungsfirma der Fahrstühle dafür zuständig. Aber es klappe wohl oft nicht, die Leute innerhalb von 30 Minuten aus dem Lift zu holen, „und dann wird halt die Wehr gerufen“. Zum „Dauereinsatzgebiet“ erklärte er: „Leider haben wir im Zentrum etliche marode Wasserleitungen. Wir arbeiten aber an der Verbesserung der Infrastruktur.“ Viel investiere die Stadt auch in die Ausstattung der Feuerwehr. „Bis jetzt waren es in diesem Jahr etwa 23.000 Euro für Gerätschaften, darunter Atemschutzmasken für 6500 Euro, Druckschläuche und ein hydraulischer Rettungszylinder für jeweils rund 3000 Euro sowie eine Hochwasserschutzpumpe für 2600 Euro.“ Bestellt sei ein Einsatzleitwagen für 107.000 Euro, der wohl im April oder Mai 2019 in Dienst gestellt werden könne. Auch eine Schlauchpflegeanlage (Kosten: 65.000 Euro) soll im kommenden Jahr geliefert werden. „Vor ihrem Aufbau werden wir den Hallenboden im Gerätehaus sanieren“, so Wagner, der betonte, dass man die unentgeltliche Arbeit der Rettungskräfte nicht oft genug würdigen könne. Er kündigte an, dass die Kooperation mit den Kameraden der Verbandsgemeinde Leiningerland verstärkt werden soll. „Demnächst findet eine gemeinsame Übung am Metro-Logistikzentrum statt.“ Einer Fusion der Wehren erteilte er eine Absage: „Dann gleiten wir in die Hauptamtlichkeit.“ Die Grünstadter Einheit funktioniere ausgezeichnet und er halte es mit dem Motto: „Never touch a running system.“ Als Gerätewart vorbildlich um die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Ausrüstung gekümmert habe sich seit 2006 Löschmeister Peter Ammon, der nun das Amt aus Altersgründen abgibt. Übernommen wird es durch seinen bisherigen Stellvertreter, Hauptfeuerwehrmann Thorsten Heber, dem wiederum Oberfeuerwehrmann David Kissler folgt. Die vergangenen 15 Jahre super gelaufen ist auch die Küchen- und Getränkelagerführung durch Karl-Heinz Blätzer, Eugen Eibel, Hans-Werner Schmidt und Gerd Schmitt, bei denen sich Starck vor Eröffnung des Buffets gesondert bedankte. Übernommen wurde diese Aufgabe jetzt von Benjamin Knoll und Hans-Josef Hinkel. EHRUNGEN Ehrung: Oberfeuerwehrmann Jürgen Bender (für 35 Jahre aktiven Dienst); Beförderungen: Tobias Dauth (zum Oberfeuerwehrmann), Mario Ewald und Hans-Josef Hinkel (zu Hauptfeuerwehrmännern), Jürgen Touzimsky (zum Löschmeister) und Patrick Frommherz (zum Oberbrandmeister); Verpflichtungen: Oberbrandmeister Christian Hahn, Hauptfeuerwehrmann Alexander Maltry, Feuerwehrfrauanwärterin Justina Brand, Feuerwehrmannanwärter Matthias Heß, Lukas Marbach und Lucas Werner; Entpflichtungen: Michael Goens, Bryan Habermehl, Florian Hoffmann, Ahmed Jamal, Tamim Khalaf, Christiane Kirsch, Cedrik Ludwig, Mikael Marksel und Muhammet Yildrim.

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