Eisenberg Ende Oktober soll alles geschafft sein

Der Umbau des Gerätehauses wird zum Teil auch von Aktiven geschultert.
Der Umbau des Gerätehauses wird zum Teil auch von Aktiven geschultert.

Am Sonntag, 12. August, feiert die Kerzenheimer Feuerwehr ihr Jahresfest. Diesmal allerdings im Kerwegarten am Marktplatz, denn am Gerätehaus laufen derzeit die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Das gesamte Einsatzmaterial ist ausgelagert, innerhalb der Gemeinde konnte ein Ersatz-Gerätehaus eingerichtet werden.

„Wir sind dennoch voll einsatzfähig, der gesamte Feuerwehrbetrieb mit Jugendfeuerwehr, Bambini und Übungsdienst läuft normal weiter“, sagt Wehrführer Andreas Brauer. In der Grundschule sind die Bambini und die Jugendfeuerwehr untergekommen. „Wir dürfen dort einen Kellerraum nutzen, das reicht bis zur Fertigstellung des Gerätehauses.“ An dieser arbeiten neben den beauftragten Firmen die 33 Aktiven derzeit intensiv. „Wir müssen unseren Zeitplan, der vorsieht, dass wir Ende Oktober den Umbau abschließen, unbedingt einhalten, denn die Ausweichunterkunft ist nicht frostsicher“, betont der Wehrführer. Schon seit Ende April ist das Gerätehaus ausgeräumt, die Arbeiten laufen seit Anfang Mai. „Derzeit üben wir verstärkt mit der Feuerwehr in Rosenthal zusammen, denn wir bilden künftig auch eine Ausrückgemeinschaft“, erklärt Brauer. „Immer zusammenzuarbeiten im Einsatz hat den Vorteil, dass es auch tagsüber keine Personalengpässe oder Missverständnisse an den Einsatzorten gibt“, so Brauer. Neben ihrer Übungstätigkeit und Jugendarbeit arbeiten die Wehrleute jetzt also intensiv am Umbau des Gerätehauses. Zuerst wurde wurden alle Räume entkernt, Zwischenwände entfernt und neue Decken eingezogen. „Die groben Arbeiten wie Abriss machen wir selbst, Spezialaufgaben übernehmen Fachfirmen“, so Brauer. Der große Aufwand sei nötig, da das komplette Raumkonzept des Feuerwehrgerätehauses verändert werde. Zum einen geht es darum, die Umkleide- und Sanitärräume für beide Geschlechter zu trennen, bislang mussten sich alle Feuerwehrleute in einem Raum umziehen. Es gab auch nur sehr wenig Platz zwischen Kleidung und Fahrzeugen. „Uns standen teils nur 30 Zentimeter Platz zum Umziehen zur Verfügung. Außerdem war ein riesiger Nachteil, dass die Abgase der Einsatzfahrzeuge in die Kleidung gezogen sind, da diese direkt hinter den Autos hingen“, erklärt Brauer. „Es ist sogar vorgesehen, dass die private Kleidung, mit der die Wehrleute im Einsatzfall ins Gerätehaus kommen, in einem anderen Spind hängen als die Schutzkleidung.“ Künftig gibt es neben getrennten Umkleideräumen, wo auch die Einsatzkleidung hängt, eine eigene Fahrzeughalle. Diese ist auf der linken Seite des Gebäudes angebaut worden. Dort kommt das Löschfahrzeug unter. In der noch bestehenden Halle, die bislang zu eng war für das Löschfahrzeug – zwischen den Außenspiegeln und der Wand blieben nur fünf Zentimeter – wird künftig nur noch das Mannschaftsfahrzeug stehen, das dort genügend Platz finden wird. „Eine Aufstockung des Fuhrparks ist derzeit nicht vorgesehen. Allerdings ist unsere Kerzenheimer Feuerwehr in Zukunft mit dem vier mal vier Meter großen Tor deutlich besser aufgestellt. Wir können dann Standardfahrzeuge anschaffen, müssen nicht mehr auf die beengten Verhältnisse Rücksicht nehmen“, so Brauer. Der Anbau ist etwas nach vorne versetzt, da dies aus baurechtlichen Gründen nötig war. „Wir haben vorab ausgetestet, dass wir mit den Fahrzeugen nach beiden Seiten problemlos ausrücken können.“ Jetzt beginnen die Trockenbauarbeiten, dann folgt die Dämmung, was wieder von den Wehrleuten geleistet wird. „Aktuell haben wir 680 Stunden freiwillige Arbeitsleistung in den Umbau gesteckt. Ich gehe davon aus, dass wir das locker verdoppeln werden.“ Letztmals umgebaut wurde das 1978 errichtete Kerzenheimer Feuerwehrgerätehaus 1999. Durch die Gebäudeerweiterung gibt es aus der Sicht des Wehrführers nur Vorteile, sogar bei der Parksituation. „Uns sind links zwar vier Parkplätze, die zwei zu zwei hintereinander angeordnet waren, weggefallen, aber wir haben jetzt durch den Wegfall der beiden Ausfahrten zur Richard-Wagner-Straße vier neue nebeneinander liegende Parkflächen gewonnen.“ Im Sozial- und Ausbildungsraum gibt es keine Veränderungen, nur der Bodenbelag wird erneuert. „Da wir die komplette Elektrik verändern müssen, bauen wir das gesamte Gebäude so um, dass wir es mit Notstromaggregaten betreiben können. Das heißt, im Katastrophenfall könnte das Gerätehaus als erste Anlaufstelle dienen“, so Brauer.

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