Donnersbergkreis „Ein schwerer Verlust für die Stadt“

Tiefe Betroffenheit in der Kleinen Residenz: Gestern Vormittag ist Stadtbeigeordneter Hans Leverkus verstorben. Der 66-Jährige war ehrenamtlich vielfältig aktiv, war bis Mitte März auch Beigeordneter der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden und lange Jahre CDU-Kreisvorsitzender. „Es ist ein schwerer Verlust für die Stadt und die Stadtpolitik“, sagte gestern ein geschockter Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller.

„Schwer betroffen“, zeigte sich auch sein Nachbar und Freund Wilfried Pick. „Das kam völlig überraschend.“ Pick ist Nachfolger von Leverkus als Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Diesen Posten musste Leverkus im Frühjahr schweren Herzens aufgeben – der Gesundheit wegen. Der 66-Jährige war schwer krank, erwachte gestern nach einem eigentlich kleinen Eingriff nicht mehr aus der Narkose, wie Pick sagte. 1976 zog Hans Leverkus in die Kleine Residenz. Aufgewachsen war er in Buchholzen im Bergischen Land, hatte eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert und dann in Gladbach Betriebswirtschaft studiert. Die Liebe zum Fußball – die Liebe auch zu der Gladbacher Borussia hat ihn nie losgelassen. Dem Sport war er auch in der Kleinen Residenz verbunden, war beim Turnverein Vorstandsmitglied, auch beim Sportverein engagiert. 2013 wurde Hans Leverkus als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht verabschiedet – nach 29 Jahren. 35 Jahre lang war er Personalchef bei der Oerlikon Schweißtechnik Eisenberg. „Er hat schon sehr jung Verantwortung übernommen“, sagte Pick. Und Leverkus war auch schon in jungen Jahren politisch aktiv. Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller erinnert sich noch an gemeinsame Zeiten in der Jungen Union. Jahrzehntelang war Leverkus Mitglied des Stadtrates, war seit 2014 Stadtbeigeordneter. Dort kümmerte er sich um die Bereiche Wohnungen, Märkte, Friedwald und Sport. So war der gerade laufende Umbau des Hartplatzes auf dem Schillerhain in ein Kunstrasenspielfeld „sein Projekt“, so Hartmüller. Leverkus war als Vorgänger von Simone Huth-Haage CDU-Kreisvorsitzender, war lange Jahre Stadtverbandsvorsitzender der Christdemokraten, war im Kreistag. Seine CDU, sie lag ihm am Herzen, wie auch Wilfried Pick berichtete. Als für die Wahl 2001 ein Landratskandidat gesucht wurde, habe er sich zur Verfügung gestellt. „Typisch“, so Pick. Den Wahlsieg sicherte sich Winfried Werner (SPD). „Ich bin geschockt, tief getroffen“, teilte Axel Haas mit, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. Viele Jahre habe er mit Leverkus sehr gut zusammengearbeitet. „Ein sehr offener, sehr sachlicher Mensch“, so der Bürgermeister. Von 1999 bis März war der Kirchheimbolander im Verbandsgemeinderat, von 2014 bis März Beigeordneter. Hans Leverkus, verheiratet, drei Kinder und sieben Enkel, engagierte sich trotz seiner Erkrankung weiter für die Stadt, war ein geradliniger Mensch, hatte feste Vorstellungen, „das Ehrenamt war ein wesentlicher Bestandteil seines Lebens“, wie Wilfried Pick betonte. Ein engagierter Mensch, dem die Kleine Residenz und die Region am Herzen lag. Einer, der eine Lücke hinterlassen wird.

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