Grünstadt Ein Denkmal als Lernort

Die vor 115 Jahren erbaute Grundschule in Kirchheim ist seit 1975 im Eigentum der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, seit Januar d
Die vor 115 Jahren erbaute Grundschule in Kirchheim ist seit 1975 im Eigentum der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, seit Januar der VG Leiningerland. Das Gebäude wurde zuletzt 1988/89 generalüberholt.

LEININGERLAND: Die Sanierung der Grundschulen wird die Verbandsgemeinde Leiningerland in den nächsten Jahren beschäftigen. In den kommenden Wochen werden Zahlen vorliegen, die den Verbandsgemeinderat und die Verwaltung befähigen sollen, weitere Schritte in Angriff zu nehmen.

Die Sanierung von fünf Grundschulen wird Verwaltung und Rat in den nächsten Jahren beschäftigen. Bürgermeister Frank Rüttger (CDU) plant eine Rundreise, bei der die Rats- und Ausschussmitglieder die Schulhäuser der ehemaligen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land besichtigen können. Schließlich stammt ein Großteil von ihnen aus der ehemaligen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim und kennt die Gebäude nur von außen. Die Kosten für die Sanierung der Schulen in Kirchheim, Gerolsheim, Laumersheim, Kleinkarlbach und Ebertsheim wurden im Herbst, als die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land einen Grundsatzbeschluss dazu fällte, mit knapp acht Millionen Euro angegeben. Das Schulhaus, das auf der Prioritätenliste ganz oben ist, steht in Kirchheim. Das vor 115 Jahren erbaute Haus ist das schönste Schulgebäude in der Umgebung, und auch das, was am dringendsten saniert werden muss. Die Kosten wurden auf 3,3 Millionen Euro geschätzt. Die Verbandsgemeinde Leiningerland will, dass sich das Land an den Kosten für die Sanierung des Schulhauses beteiligt und Fördergelder zahlt. Im September sollen erste belastbare Zahlen vorliegen, die die Verbandsgemeinde befähigen sollen, im Oktober 2019 Förderanträge stellen zu können. Denn das Land hatte zuletzt signalisiert, dass es die Sanierung bei diesen Kosten für unwirtschaftlich halte. „Jetzt muss belegt werden, wo die Kosten herkommen“, sagt Rüttger. Die Daten, die bislang von der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land ermittelt worden sind, reichten nicht aus, um Förderanträge zu stellen, sagt Rüttger: „Man hat zwar die Kosten ermittelt. Aber der Stand der Faktenlage ist noch nicht so, dass das Land seine Entscheidung für die Förderung treffen kann. Ich muss das für die Förderung anders dokumentieren“, beschreibt der Bürgermeister die Aufgabenstellung. In den nächsten Wochen sollen nun alle Daten so aufbereitet sein, dass man damit im Mainzer Bildungsministerium vorstellig werden könne. Als Beispiel für die Nacharbeit, die nötig wird, nennt Rüttger die Akustik-Frage: „Wir wissen, dass die Raumakustik nicht passt. Das muss aber mit Daten und Fakten belegt werden.“ Zudem müsse geklärt werden, wie man mit den Kosten umgehe, die nötig sind, um das Gebäude gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes zu sanieren. Das 1903/04 vom Mannheimer Architekten Albert Friedrich Speer, dem Vater des NS-Politiker und Architekten Albert Speer, erbaute Schulhaus steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Aber: „Denkmalschutzauflagen und der Bauunterhalt sind nicht förderfähig“, sagt Rüttger. Fördergelder gebe es hingegen für Investitionen in den Brandschutz, die betreuende Grundschule, die Sicherheit und die Raumakustik. Auch die Schule in Kleinkarlbach, die zusammen mit Kirchheim einen Schulbezirk bildet, steht mit geschätzten Kosten von 1,9 Millionen Euro auf der Fünfer-Liste der Grundschulsanierungen, hier gibt es bereits Voruntersuchungen. Für die Schulen in Laumersheim, Gerolsheim und Ebertsheim hatte der Verbandsgemeinderat Grünstadt-Land im Oktober 2017 Büros beauftragt, zu untersuchen, was dort saniert werden müsse. Die Ergebnisse liegen nun vor. In den nächsten Wochen sollen die Verwaltung und die Mitglieder des Verbandsgemeinderats darüber informiert werden.

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