Grünstadt Dracula trifft „Die Tribute von Panem“

Szene aus der Probe: Allzu blutrünstig soll es nicht werden.
Szene aus der Probe: Allzu blutrünstig soll es nicht werden.

Die Kulisse ist riesig, 25 Meter breit, mindestens sechs Meter tief, Platz genug für die 16 jungen Schauspieler der Kolpingfamilie Ramsen. „Wir hatten schon Angst, dass uns der Sturm kürzlich die Kulissen beschädigt hätte, glücklicherweise ist alles heil geblieben“, sagt Sebastian Sattler, Mitglied des Leitungsteams der Kolpingfamilie und gleichzeitig Jugendleiter. Zusammen mit der Jugendgruppe hat er das Stück „Bluttribut“, eine Vampirgeschichte, geschrieben und inszeniert.

Inspiriert vom „Tanz der Vampire“, „Dracula“-Filmen, aber auch von der Geschichte „Tribute von Panem“ ist das Stück entstanden, so Sattler. Die Story drehe sich um einen Vampir (Anton Rikart), der ein kleines Dorf terrorisiert. Um Ruhe vor ihm zu bekommen, übergeben die Bewohner einmal im Jahr zum Mittsommer einen jungen Einwohner als Blutzoll. Dieses Mal trifft es die Tochter des Bürgermeisters (Toni Kummermehr). Um deren Tod zu vermeiden, nimmt die Dorfjugend den Kampf mit dem Vampir auf. Der Zweiakter wird rund 90 Minuten dauern, unterbrochen von einer Pause. Das Stück ist mittlerweile die vierte Theaterproduktion der Kolpingjugend Ramsen, das zweite Mal wird draußen auf der Freilichtbühne auf der Kolpingwiese gespielt. Im Frühjahr haben die Proben begonnen, nachdem Sattler, der auch Regie führt, das Stück entworfen und getextet hatte. Dabei hat der 22-Jährige dafür gesorgt, dass alle, die mitspielen wollten, auch eine Rolle bekommen haben. Es gibt im Stück drei Hauptrollen, neben dem Opfer und dem Vampir noch den Sekretär des Ortsbürgermeisters, den Till Michel spielt. „Die ganze Geschichte vereinigt viele Elemente, die heute modern sind, die im Fernsehen Serieninhalte sind, aber ohne blutrünstig zu sein“, so Vampir-Darsteller Anton Rikart, der bislang bei allen Produktionen des Kolpingnachwuchses eine Hauptrolle inne hatte. Das Stück lebe nicht nur vom Schauspiel, sondern auch von vier eingebauten Tanzszenen. „Wir proben die Tänze meist während der Gruppenstunden am Mittwoch, ansonsten treffen wir uns zwei Mal im Monat, um Durchlaufproben zu machen“, so Rikart. Die junge Schauspieltruppe hat die Kulissen selbst gebaut, dabei Unterstützung von Heiko Schmitt-Sattler, dem Vater und Vorstandskollegen von Regisseur Sebastian Sattler, bekommen. Um die Technik bei den Open-Air-Aufführungen kümmert sich Wolfgang Scherr. Das Stück ins richtige Licht rückt Noah Klein, als Kulissenschieber betätigt sich Johannes Stüber. Seit rund einer Woche stehen die aufwendigen Kulissen, die aus alten Messeständen und früheren Kulissen von Jugend in der Bütt der Kolpingfamilie neu zusammengestellt worden sind. In der Szenerie agieren beim Probenbesuch der RHEINPFALZ Toni Kummermehr und Carina Sattler. Die Sprache ist noch nicht ganz bühnenreif, fast alle Schauspieler sprechen etwas zu schnell, daran wird noch gearbeitet. „Das Stück steht im Großen und Ganzen, wir feilen schon an den Feinheiten“, sagt Sebastian Sattler, der mit dem Probenfortschritt zufrieden sind. „Wir sind recht weit, deutlich weiter als im Vorjahr, als wir zum ersten Mal auf der Freilichtbühne gespielt haben.“ Aufführungen Premiere für „Bluttribut“ ist am 24. August um 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Freitag 31. August, 20 Uhr, sowie am Sonntag 2. September, 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten.

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