Eisenberg Digitale Dorfgespräche

Julia Steingaß am Infoportal im Eisenberger Rathaus: Das Nachrichtenportal und die Dorffunk-App gehören bislang zu den erfolgrei
Julia Steingaß am Infoportal im Eisenberger Rathaus: Das Nachrichtenportal und die Dorffunk-App gehören bislang zu den erfolgreicheren Vorhaben des Digitale-Dörfer-Projekts.

Der Dorffunk wurde dieser Tage um eine Funktion reicher. Veranstaltungen, die auf dem Nachrichtenportal „Eisenberg aktuell“ eingetragen sind, laufen jetzt auch in die App ein. Ein Indiz: Das Programm wird genutzt. „Die Interaktion im Rahmen des Projekts Digitale Dörfer wird mehr, mittlerweile sind im Dorffunk in Eisenberg 432 Nutzer angemeldet“, sagt Julia Steingaß, die für die Verbandsgemeinden Eisenberg und Göllheimer das Projekt Digitale Dörfer betreut.

„Das heißt nicht, dass jeder, der sich einmal angemeldet hat, die App auch regelmäßig nutzt“, relativiert Steingaß. Dennoch sehe die Verwaltung die Entwicklung der App als positiv. Das Informationsangebot im Dorffunk umfasst neben den Veranstaltungshinweisen unter anderem Nachrichten zu entlaufenen Haustieren, Angebote für private Verkäufe oder Mitteilungen der Verwaltung zu Straßensperrungen oder Sitzungen der Gremien. Beispielsweise wurde die Freigabe der Kreisstraße 75 zwischen Steinborn und Stauf nach der Sanierung gepostet. Geplant sind jetzt größere Informationsveranstaltungen, bei denen gezielt mögliche Nutzer angesprochen werden sollen. „Wir denken da an die Feuerwehr, an Senioren oder Vereine“, so Steingaß. „Die meisten Beiträge kommen über das Nachrichtenportal, das viele Bereiche bereits abgedeckt. Informationen, die wir seitens der Verwaltung als wichtig empfinden, auch Veranstaltungen wie Kerwen oder Feste, posten wir selbst“, so Steingaß. Verlinkt werden solche Informationen auch mit dem Nachrichtenportal der VG im Sozialen Netzwerk Facebook. „Dort gab es beispielsweise zum Schwimmbadfest 2068 Personen, die den Beitrag angeschaut haben“, so Steingaß weiter. Der Dorffunk und das Nachrichtenportal seien die beiden erfolgreichsten Anwendungen im Rahmen des Projekts Digitale Dörfer, das noch bis Ende 2019 vom Innenministerium Rheinland-Pfalz gefördert wird. „Aktuell sind wir in der zweiten Projektphase, die sich um den großen Bereich Kommunikation dreht. Der dritte Themenschwerpunkt wird ab 2019 die Mobilität sein. Es geht dann um Mitfahrgelegenheiten, um den Erhalt eigener Beweglichkeit, auch wenn kein eigenes Auto zur Verfügung steht“, erklärt Steingaß. Der erste Themenschwerpunkt war die Nahversorgung, in dem es zwei Testphasen von jeweils vier Wochen gab. „Wir haben gelernt, dass dies zu kurz war, die Anwendung länger aktiv angeboten werden muss. Dafür werden aber weiterhin Mitstreiter und vor allem ein neues Geschäftsmodell gesucht.“ Nicht bewährt hat sich die Auslieferung von Waren auf ehrenamtlicher Basis. Das lasse sich auf Dauer nur schwer umsetzen, da seitens der Verwaltung ständig überwacht werden müsse, wo sich die zu liefernden Waren gerade befinden, so Steingaß. Dieser Service ruht derzeit. „Wir könnten sofort neu starten, die technische Basis für den Online-Shop steht, aber die Umsetzung ist noch nicht ausgereift.“ Seit Sommer gibt es im Dorffunk die Möglichkeit, auch privat zu chatten, Verabredungen zu treffen, ohne öffentlich private Daten bekanntgeben zu müssen. „Das ist für den Fall gedacht, dass etwa im Fall eines Kaufabschlusses ein Treffen ausgemacht werden muss, oder ganz einfach eine persönliche Zusammenkunft vorgesehen ist.“ Im Winter soll es eine weitere Neuerung geben: den „Vorschlags-Melder“. Mit diesem sollen Bürger direkt Kontakt zur Verwaltung aufnehmen können und ihre Ideen vorstellen. „Das einfachste Beispiel ist, wenn jemand sich an einer bestimmten Stelle eine Ruhebank wünscht und dies vorschlägt“, erklärt Steingaß. Das bedeute allerdings nicht, dass alles Vorstellungen auch automatisch umgesetzt werden.

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