Grünstadt Der ganz normale Wahnsinn

Extreme Steigungen forderten die Geländefahrzeugen. Dabei staubte es trotz des Regens ganz schön.
Extreme Steigungen forderten die Geländefahrzeugen. Dabei staubte es trotz des Regens ganz schön.

«EISENBERG.» Das Wetter passte nicht ganz. Dennoch kamen am Pfingstsonntag insgesamt rund 600 Zuschauer zum zweiten Lauf der Deutschen Geländewagen-Meisterschaft (DGM) ins Eisenberger Sandwerk Klausing. Bis auf Blechschäden an einigen Autos verlief die Veranstaltung der Off-Road-Freunde Kurpfalz reibungslos.

„Bei einigen Prototypen gab es technische Defekte. Ein Fun-Racer hatte einen Achsbruch. Wir hatten auch den ein oder anderen Umkipper, aber es war der ganz normale Wahnsinn“, zog Michael Schied, der Sportwart der Off-Road-Freunde Kurpfalz, ein durchweg positives Fazit. 69 Starter nahmen an den Wertungsläufen teil, acht Teilnehmer fuhren beim Fun-Cup mit. Frei nach dem Motto „Kein Berg zu hoch, kein Abhang zu steil“ meisterten die Fahrer in ihren Allrad-Automobilen wieder – fast – jedes Hindernis. Die Fahrer der Jeeps zeigten an den Sektionen Geschick: Die Schotterpiste verlief fast senkrecht in die Tiefe, dann ging es durch tiefen Sand, und schließlich benötigte man viel Schwung, um den steilen Hang wieder hoch zu kommen. Die Zuschauer am Streckenrand schauten gebannt zu, als der Fahrer Gas gab. Sein Gefährt blieb im Sand kurz stecken. Der Pilot musste in den Rückwärtsgang schalten. Schade, das gab einen Punktabzug. So wie dem Starter im Suzuki-Geländewagen ging es einigen Teilnehmern. „Vor allem als es dann am Mittag stark geregnet hat, war es doch ganz schwer, die Anstiege zu meistern. Da ist so mancher Prototyp auf dem Lehmboden nicht mehr vom Fleck gekommen“, sagte Schied. Die Teilnehmer mussten beim zweiten Lauf der DGM an der jeweiligen Sektion verschiedene Hindernisse und Streckenprofile meistern. Schnelligkeit zählt beim Off-Road nicht. Wichtig ist die Geschicklichkeit. Schiedsrichter an jeder Sektion achteten genau darauf, wer einen Fehler machte: Jeder Patzer wird beim Off-Road mit Punktabzügen bestraft, auch das Rückwärtsfahren. Kommt es für den Fahrer knüppeldick, bleibt der Wagen stecken, muss der extra für diesen Fall georderte Unimog kommen und das fahruntüchtige Gefährt aus dem Gelände herausziehen. Neben den Originalfahrzeugen gab es in Eisenberg unter anderem noch die Standardklasse und die Kategorie der Modifikationsfahrzeuge, bei denen Veränderungen vorgenommen werden, um die Fahreigenschaft im Gelände zu verbessern. In der Königsklasse fuhren schließlich die Prototypen: komplette Neuanfertigungen, die speziell für den Off-Road-Sport gebaut wurden. Durchdrehende Räder, laute Motoren, aufspritzender Staub und spektakuläre Fahraktionen – die Besucher kamen am Sonntag im Eisenberger Sandwerk jedenfalls wieder absolut auf ihre Kosten. Auch der Fahrer des grünen Suzuki, der letztlich auch die abschließende Sektion mit einer guten Punktzahl beendete, hatte seinen Spaß.

x