Grünstadt Denksport für Querdenker

Mathe-Cracks: Die Klasse 10d des Leininger-Gymnasiums Grünstadt hat den dritten Platz im Wettbewerb „Mathematique sans frontiere
Mathe-Cracks: Die Klasse 10d des Leininger-Gymnasiums Grünstadt hat den dritten Platz im Wettbewerb »Mathematique sans frontieres« in der Vorderpfalz ergattert. Sophie (links) und Celine rechnen eine Aufgabe vor, Lehrer Peter Schreiner (rosa Hemd) zeigt die Urkunde.

Die Klasse 10d des Leininger-Gymnasiums in Grünstadt hat bei dem internationalen Wettbewerb „Mathematiques sans frontieres“ („Mathematik ohne Grenzen“) in der Region Vorderpfalz den dritten Platz erreicht. „In unserem Bereich haben 45 zehnte Klassen aus 13 Schulen mitgemacht“, informiert die Zweite Stellvertreterin und Mathelehrerin Eva-Maria Müller.

Bei dem aus dem Nordelsass stammenden Wettkampf geht es nicht um komplizierte Berechnungen. Vielmehr handelt es sich um Denksport, der Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen erfordert. Sophie und Celine haben sich zum Beispiel folgender Aufgabe zugewandt: Auf einem Schachbrett stehen 15 Küken. Jedes Vögelchen soll von genau einer Wärmelampe angestrahlt werden. Für das Aufstellen der Leuchten gelten verschiedene Bedingungen; so dürfen sie zum Beispiel niemals auf benachbarten Feldern stehen. „Das ist so ein bisschen wie Schiffe versenken“, meint Sophie. Celine sagt: „Wir sind der Lösung durch viel Probieren näher gekommen.“ Nach dem vierten misslungenen Versuch hätten die beiden fast aufgegeben – haben aber dann doch durchgehalten. Leon hat sich mit einem Zelt beschäftigt. Im Abstand von 1,8 Metern werden zwei jeweils 1,2 Meter lange Stöcke als Zeltstangen senkrecht in den Boden gesteckt. Mit Heringen werden zwei Schnüre befestigt, die den Stoff tragen. Am Ende ergeben sich lauter dreieckige Seitenflächen. Die Herausforderung war, die aus einem Stück bestehende Plane zu zeichnen. „Mit Hilfe der Sätze von Pythagoras bekommt man das hin“, erläutert Leon. Im Wettbewerb brauche man nichts anderes als das, was im Unterricht dran war. Ihm hat die Teilnahme gefallen: „Das waren abwechslungsreiche Logikaufgaben für Querdenker.“ Lehrer Peter Schreiner hat seine Schützlinge zu ihrem Glück gezwungen: „Ich habe sie einfach angemeldet.“ Es sei ihm wichtig, dass die Gymnasiasten mal über den engen Bereich der Schulmathematik hinausschauen. Schreiner hofft damit, die Schüler zu motivieren und ihnen Freude an dem Fach vermitteln zu können. „Zumindest haben sie einen enormen Arbeitseifer gezeigt“, bilanziert er zufrieden. Die zehn Aufgaben – darunter eine wahlweise auf Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch – sind innerhalb von 90 Minuten von der gesamten Klasse zu beantworten. „Die 10d hat wirklich als Team zusammengehalten, jeder fühlte sich auch für andere Bereiche zuständig“, lobt Schreiner. Und die Jugendlichen haben „aus eigenem Antrieb“ noch eins drauf gesetzt: Die 100 Euro Preisgeld für den dritten Platz spendeten sie ins Partnerland Ruanda. Schreiner: „Mit diesem Betrag können dort zwei Schüler ein ganzes Jahr lang mit warmem Mittagessen versorgt werden.“

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