Grünstadt Den Sandhasen geht die Luft aus

Im Spiel der TSG Eisenberg gegen den VfR Grünstadt behielten die Blau-weißen im März die Oberhand. Hier kämpft der Torschütze zu
Im Spiel der TSG Eisenberg gegen den VfR Grünstadt behielten die Blau-weißen im März die Oberhand. Hier kämpft der Torschütze zum 4:1-Endstand, Sebastian Kuhnhardt (links), gegen Alexander Krämer um den Ball.

«Grünstadt.» Der SV Obersülzen durfte sich am Ende der Saison beim VfR Frankenthal bedanken, der TSG Eisenberg ging im Verlauf der Runde die Luft aus, und die übrigen Teams aus dem Leiningerland und dem Eistal konnten schon mit dem Klassenerhalt zufrieden sein – die Spielzeit 2017/18 in der Fußball-A-Klasse war für die Fans vor Ort eher von Zittern und Bangen geprägt.

Als der VfR Frankenthal am 8. Juni vor fast 600 Zuschauern mit einem 1:0-Sieg gegen den SV Altdorf-Böbingen den Aufstieg perfekt machte, freuten sich nicht nur die Anhänger des frischgebackenen Bezirksligisten. Denn der Frankenthaler Aufstieg bedeutete, dass es neben dem SV Maudach und dem CSV Frankenthal keinen weiteren Absteiger aus der A-Klasse Rhein-Pfalz geben würde. Nutznießer war der SV Obersülzen auf dem drittletzten Tabellenplatz. Der SVO war aber nicht der einzige regionale Vertreter, der in der abgelaufenen Saison lange um den Klassenerhalt bangen musste. Die anderen A-Klassisten des Leiningerlands reihten sich direkt davor auf den Plätzen elf bis dreizehn ein. Mit der TSG Eisenberg landete lediglich ein Verein der Region im vorderen Tabellendrittel. Die Sandhasen belegten am Ende Platz vier – nachdem es zwischenzeitlich auch nach mehr ausgesehen hatte. TSG Eisenberg TSG-Abteilungsleiter Manfred Boffo ist mehr als zufrieden mit der Saison seines Teams. Allerdings: „Es ist natürlich ärgerlich, dass uns gegen Ende der Runde – auch bedingt durch Verletzungen wichtiger Spieler – die Luft ausgegangen ist. Wir mussten uns dann etwas zu früh aus dem Aufstiegsrennen verabschieden“, so Boffo. Das Team von Coach Erik Englert führte in der Mitte der Saison mehrere Wochen lang die Tabelle an, musste dann ab dem 19. Spieltag aber abreißen lassen. „Genau da müssen wir ansetzen und in der Breite konstanter werden“, fordert der Abteilungsleiter für die kommende Spielzeit. Der vorhandene Teamgeist stimme ihn jedoch zuversichtlich, dass die TSG auch 2018/19 wieder angreifen könne. „Da steht ein eingespielter und verschworener Haufen auf dem Platz, der auch schwierige Phasen überstehen kann.“ VfR Grünstadt II Trainer Markus Weber ist stolz auf seine Mannschaft und freut sich über den Klassenerhalt: „Aufgrund der Kadersituation der ersten Mannschaft konnten wir nur selten auf Spieler aus dem Landesliga-Team zurückgreifen. Damit war vor der Runde nicht zu rechnen. Nichtsdestotrotz haben wir das alleine sehr gut gelöst.“ Kurz vor der Winterpause gab es zudem eine Hiobsbotschaft für den VfR II, als sich Top-Torschütze Kai Donneck einen Kreuzbandriss zuzog. „Mit ihm hätten wir vermutlich schon deutlich früher den Klassenerhalt sichern können“, sagt Weber. „So musste die Mannschaft aber noch mehr zusammenrücken, was gut funktioniert hat. Unsere Stärke war einfach das Kollektiv.“ Weber wird seiner Mannschaft auch in der kommenden Runde als Coach erhalten bleiben. TuS Sausenheim Webers Trainerkollege Micha Bengel , der in der letzten Runde noch den TuS Sausenheim trainierte, geht dagegen einen anderen Weg. Während er mit dem VfR Frankenthal schon in den Vorbereitungen für die Bezirksliga steckt, spricht er rückblickend von einer zufriedenstellenden Saison – allerdings mit vielen Problemen: „Das übergeordnete Ziel war ganz klar, den Klassenerhalt zu schaffen und dabei den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Beides haben wir erreicht, deshalb sind wir sehr zufrieden.“ Teilweise seien aber bis zu acht Spieler ausgefallen, sagt Bengel. „Da konnten wir keine optimale Saison spielen. Hätten wir alle Jungs an Bord gehabt, wäre mit Sicherheit auch ein einstelliger Tabellenplatz drin gewesen.“ Was Bengel auch ärgert: Die Sausenheimer schwächten sich in der entscheidenden Saisonphase oftmals durch rote und gelb-rote Karten selbst. „Es gab immer wieder Schiedsrichterentscheidungen, mit denen wir im Team nicht gut umgegangen sind. Da hätten wir teilweise sicherlich mehr Disziplin an den Tag legen müssen“, räumt Bengel ein. Auf seine ehemalige Mannschaft lässt der neue Frankenthaler Coach aber weiterhin nichts kommen: „Es war ein außergewöhnliches Team und das wird es auch hoffentlich auch bleiben. Ich erhoffe mir, dass der Verein und die Spieler den guten Weg der letzten zwei, drei Jahre weitergehen werden.“ SG Bockenheim/Ebertsheim Mit anderen Problemen hatte die SG Bockenheim/Ebertsheim im Laufe der Rückrunde zu kämpfen. Die erst vor der Saison gegründete Spielgemeinschaft brach bereits in der Rückrunde wieder auseinander. Mit der Konsequenz, dass nur noch Spieler von Bockenheim in der ersten Mannschaft spielten, während die Ebertsheimer in der zweiten Mannschaft antraten. Noch zu Rundenbeginn sah es für die Spielgemeinschaft nach zwei Auftaktsiegen ganz gut aus. Trainer Nico Schäfer sagt: „Zu Beginn der Sommervorbereitung dauerte es natürlich ein paar Tage und Wochen, bis sich die Spieler beider Vereine kennengelernt und eingespielt hatten. Trotz allem haben wir die vor der Runde ausgegebenen sportlichen Ziele erreicht. Das war zum einen der Nichtabstieg, zum anderen, die Mannschaft spielerisch zu verbessern.“ Doch trotz des Klassenerhalts: Die verbliebenen Bockenheimer werden in der nächsten Saison als TSV in der B-Klasse antreten – sie gehen freiwillig den Schritt nach unten. Schäfer bleibt Chefcoach und wird künftig von seinem neuen Co-Trainer Sebastian Wiesner unterstützt. SV Obersülzen Der SV Obersülzen musste am längsten zittern. Doch auch die Spieler von Sascha Gerber dürfen nächste Runde wieder in der A-Klasse angreifen. „Unser Saisonziel Nichtabstieg haben wir zwar erreicht, aber wir wollten eigentlich frühzeitig viele Punkte holen. Am Ende hatten wir dann etwas Glück“, räumt Gerber ein. „Das Potenzial der Mannschaft hätte definitiv für eine bessere Tabellenplatzierung gereicht. Doch wir sind leider mit einem sehr dünnen Kader gestartet, durch den wir die vielen Verletzungen nicht richtig auffangen konnten.“ Trotz vieler Rückschläge nimmt Gerber auch Positives mit. „Meine Mannschaft hat sich nie aufgegeben. Die Kameradschaft war unglaublich gut, weshalb ich sehr froh bin, dass das Betreuerteam komplett zusammen bleibt“, sagt Gerber, der den SVO auch in der Saison 18/19 trainieren wird.

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