Grünstadt Déjà-vu zum Saisonauftakt

«GRÜNSTADT.» Gleich am ersten Wettkampftag der Zweiten Herren-Kunstturn-Bundesliga Nord kommt es heute (16 Uhr, TSG-Sporthalle Asselheimer Straße) zum Rheinland-Pfalz-Derby zwischen der TSG Grünstadt und dem KTV Koblenz.

Man kann die Wettkampfansetzung fast schon als Tradition bezeichnen, denn in den Saisons 2017 und 2016 lautete die Paarung zum Auftakt ebenfalls TSG Grünstadt gegen KTV Koblenz. Die Bilanz der beiden Duelle ist bislang ausgeglichen: 2016 siegten die Rheinländer, 2017 blieben die Punkte in der Pfalz. Die Koblenzer sehen heute allerdings ihre Gastgeber in der Favoritenrolle. So hat der Ex-Grünstadter Jochen Pfirrmann, der vor einigen Jahren zur KTV wechselte, seine Kunstturn-Karriere beendet. Nach Informationen von TSG-Coach Florian Bachmann fehlt den Koblenzern mit dem Niederländer Boudewijn de Vries ein Mehrkämpfer, der vergangene Saison an vier Geräten brillierte. Boudewijn wird in der aktuellen Saison durch seinen 19-jährigen Landsmann Loran de Muck ersetzt, der allerdings keine Ligaerfahrung hat. Hinzu kommt bei dem Team von Trainer Ralf Schall der Ausfall von Boden- und Sprungspezialist Raphael Brand. Diese Rolle des vermeintlichen Favoriten gefällt Trainer Bachmann keineswegs. Er und sein Kollege Alexander Pogoreltsev sehen diesen Wettkampf eher als Vergleich zweier Teams, bei denen die Tagesform entscheide. „Ich rechne daher mit einem Vergleich auf Augenhöhe“, so Bachmann. So stünden Pogoreltsev und er vor der undankbaren Aufgabe, zehn Athleten aus dem 14-köpfigen Kader auszuwählen. Vier junge Turner müssen das nun einmal akzeptieren. Bachmann: „Unsere beiden Ausländer Vlad Bogdan Cotuna und Edgar Boulet gehen jeweils nur an drei Geräte.“ Fest steht wohl auch schon, dass die Nachwuchstalente Justus Fröhlich (18 Jahre), Noah Graf (16) und Joachim Kindler (16) zusammen vier oder fünf Einsätze erhalten. Wer an welchem Gerät ran dürfe, wolle er aus taktischen Gründen vor dem Wettkampf nicht bekanntgeben. Klar sei zudem, dass Routinier Jan Damrau (31) und Tim Brand an jeweils ein Gerät, Tim Volz an drei, David Jäger an vier und Routinier Viktor Weber an vier oder gar fünf Geräte gingen. „Pogo und ich haben die Qual der Wahl.“ Zum aktuellen Bundesliga-Kader der Pfälzer zählen noch Niko Weickert, Christoph Kronemayer, Maurus Schneider und Andreas Tomschin. In den kommenden Wettkämpfen würde das aber etwas anders aussehen, verriet Bachmann. So werde beim zweiten und dritten Wettkampf nur ein Ausländer an die Geräte gehen, am vierten und fünften Wettkampftag, wenn Cotuna und Boulet für die Weltmeisterschaften in Katar von ihrem Nationalteams nominiert werden, wäre keiner dabei. Am vorletzten und letzten Wettkampftag stünden wieder beide internationalen Topturner bereit. Für das Grünstadter Trainergespann sind der TSV Monheim und TuS Vinnhorst eindeutig die Meisterschaftsfavoriten. Übrigens. Bis zu drei Mannschaften könnten eventuell in diesem Jahr in die Erste Bundesliga aufsteigen, nachdem die Bundesligaclubs KTV Obere Lahn und MTV Stuttgart ihre Mannschaften für die kommenden Saison 2019 bereits zurückzogen haben.