Eisenberg „Das quietscht immer so“

Stolperfallen? Unüberwindbare Hindernisse? Die Kölner Teller in der Theodor-Storm-Straße wurden diskutiert.
Stolperfallen? Unüberwindbare Hindernisse? Die Kölner Teller in der Theodor-Storm-Straße wurden diskutiert.

Drei Mal im Jahr lädt der Ortsbeirat Steinborn zum Dorfrundgang. Am Wochenende war es wieder so weit. Eine Gruppe von 14 Personen, angeführt von Ortsvorsteher Alexander Haas (FWG), machte sich zu einem knapp dreistündigen Spaziergang auf.

„Wir nehmen Anregungen auf, schreiben die auf eine Liste und dann wird das in diesem Rundgang abgearbeitet, alles protokolliert und an die Stadtverwaltung geschickt“, sagte Ortsvorsteher Haas. Um Punkt 14 Uhr ging es am Samstag los. Erste Anlaufstelle war das Willkommenschild im Zentrum von Steinborn. „Schön, dass das immer noch so ist, wie es damals bei der Installation war“, sagte Haas. Auf dem Platz soll bald ein Elektroanschluss installiert werden. „Der Platz ist bei der Kerwe und anderen Festlichkeiten wichtig“, so der Ortsvorsteher. Mit schnellem Schritt ging es dann weiter in Richtung Haus der Kirche. Hier gab es mehrere Beschwerden, dass sich keine Mülleimer in dem Areal befinden. Außerdem sei der Dorfanger mit Fahrspuren durchzogen. Davon überzeugte sich die Gruppe. Sichtbar wurde beim Blick auf den Dorfanger auch, dass der Sommer ein extrem heißer in diesem Jahr gewesen ist. Grüne Grashalme waren Mangelware. Die ursprüngliche Bepflanzung gibt es nicht mehr. „Wir geben das weiter“, so Haas und setzte einen Haken auf seine Liste. Der nächste Punkt wartete in der Theodor-Storm-Straße. Die Teller auf der Straße, die die Autofahrer zum langsam Fahren zwingen sollen, waren der Stein des Anstoßes. „Einige Bürger haben sich beschwert, dass diese Teller sie beim Laufen behindern“, so Haas. Vor allem eingeschränkte ältere Leute hätten Probleme, über die Teller mit ihren Rollatoren oder ähnlichen Hilfsmitteln zu kommen. Ein Anwohner bestätigte das. Und er fügte hinzu: „Durch die Installation dieser Dinger gibt es hier nur noch einen Parkplatz statt zwei.“ Ein Mann sagte: „Wenn man da drüber fährt, dann quietscht das immer so.“ Ortsvorsteher Haas hörte sich das geduldig an. Doch beim Blick auf die Teller wurde schnell klar: Drumherum ist genug Platz, da könnte ein Rollstuhl problemlos auf dem Teer an den Tellern vorbei. „Einzelschicksale gibt es immer“, zuckte Haas mit den Schultern und gab das Kommando: „Weiter geht’s.“ Während Teile der Gruppe noch diskutierten, hatte der Ortsvorsteher schon das nächste Ziel: Die Einmündung Ostring/Eichendorffstraße. Hier möchte eine Anwohnerin einen Spiegel, damit die Verkehrsteilnehmer, die aus dem Ort fahren, eine bessere Übersicht haben. „Wegen der Lkw, die hier zu schnell runterkommen“, sagte ein Frau aus der Gruppe. Aber schnell wurde klar: Ein Spiegel benötigt man an dieser Stelle nicht wirklich. Die Straße ist gut einsehbar. Und es ging weiter: Am Eingang zur Lessingstraße sind die Parkplätze schon ein bisschen eng angelegt. Und: Eine Fläche ist nicht eingezeichnet. „Zuletzt hat hier jemand ein Knöllchen bekommen. Aber es ist halt klar: In einer Spielstraße darf man nur auf den gekennzeichneten Flächen parken“, so Haas. Was auf dem Rundgang außerdem auffiel: Der Weg zum Bolzplatz an der Paul-Münch-Straße ist in schlechtem Zustand. Der Flutgraben am Ostring ist zugewachsen. „Der müsste mal freigeräumt werden, dafür ist die Kreisverwaltung zuständig“, so Haas. Seit neun Jahren ist er schon Ortsvorsteher. Tritt er wieder zur Wahl in 2019 an? „Ich bin nicht amtsmüde“, sagte er und hatte dabei schon hinter den nächsten Punkt einen Haken gesetzt: Der geschützte Grüngürtel wird offenbar unberechtigt befahren und als private Holzdeponie benutzt. Das geht nicht. Die Stadt weiß darüber bald Bescheid. Zudem entdeckte die Gruppe, dass entlang des Bachlaufs im Ort, der 1900 Bürger zählt, Grünschnitte und Grünabfälle im Unterholz illegal abgelagert werden. Was erfreulich ist: Alle drei Spielplätze im Ort sind in Ordnung. „Das war wieder eine sehr ergiebige Veranstaltung, die nun im Ergebnis mit der Verwaltung besprochen wird“, lautete nach drei Stunden Fußmarsch und 22 abgehakten Stationen das Fazit des Ortsvorstehers.

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