Grünstadt Coronakrise: Tafel in Grünstadt und Brücke in Eisenberg weiter geöffnet

Kunden der Grünstadter Tafel dürfen den Laden vorerst nicht mehr betreten. Unser Bild zeigt Helfer beim Sortieren.
Kunden der Grünstadter Tafel dürfen den Laden vorerst nicht mehr betreten. Unser Bild zeigt Helfer beim Sortieren.

Am Mittwoch, 18. März, hat die Grünstadter Tafel in der Schillerstraße 6 geöffnet. Das hat die Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins, Barbara Böckmann, auf RHEINPFALZ-Anfrage mitgeteilt. „Wir entscheiden von Tag zu Tag“, sagte sie.

Etliche andere Tafeln in Rheinland-Pfalz haben wegen der Corona-Krise geschlossen. Das hänge auch mit beengten Räumlichkeiten zusammen, so Böckmann. Bei der Tafel in Grünstadt, die mittwochs von 11.30 bis 13 Uhr und freitags von 13.15 bis 16 Uhr geöffnet hat, werde die Ausgabe von Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs jetzt so gehandhabt, dass die Kunden den Laden nicht mehr betreten dürfen, erläuterte Böckmann das Vorgehen. Sie geben stattdessen am Eingang ihren Ausweis ab sowie die ein oder zwei Euro Eigenanteil. Dann wird die entsprechende Menge an Waren in Taschen gepackt, diese werden vor die Tür gestellt. „Es gibt keinen Kundenkontakt“, betonte Böckmann. Außerdem hätten die Helfer Handschuhe an und es gebe Automaten mit Desinfektionsmittel.

Ein Schild weise darauf hin, dass nur jeweils ein Kunde ins Sozialkaufhaus im ersten und zweiten Stock des Tafel-Gebäudes darf, „ohne Begleitung, ohne Kinder“, so die Vorsitzende. „Ich denke, bei unseren Sicherheitsvorkehrungen ist es vertretbar, dass wir öffnen.“

Es hängt an den Helfern

Viele der Helfer sind schon älter und gehören damit zu den besonders gefährdeten Personen. Jetzt genügend Helfer zu haben, sei ein Problem. Denn die Waren müssen nicht nur ausgegeben werden, sondern werden zuerst von den Märkten abgeholt und dann sortiert: „Das geht nicht ohne menschliche Hände“, so die Vorsitzende.

Dreimal die Woche dürfen die Grünstadter Tafel-Helfer in hiesigen Supermärkten Waren abholen. Während vor Corona Sachen, die demnächst ablaufen, an die Tafel gegeben wurden, böten die Märkte sie jetzt häufig zunächst reduziert an, hat Böckmann erfahren. Am Dienstag gab es zudem kein Brot, weil der Markt, von dem die Tafel es sonst bekomme, davon ausgegangen sei, dass sie geschlossen habe, so Böckmann.

Ausgabe im Freien

„Wir haben noch geöffnet“, sagt Dagmar Grünewald von der Eisenberger Brücke. Am Donnerstag (14 bis 16.30 Uhr) wollen sie und ihre Helfer die Ausgabe allerdings ins Freie verlegen, vor den kleinen Laden in der Philipp-Mayer-Straße 6. Sie hoffe, dass es nicht regnet, so Grünewald. Für die Woche darauf seien sie am Überlegen, die Pakete mit Lebensmitteln vorzurichten, damit der Kontakt zu den Kunden nicht so eng ist. Zwei ältere Helfer hätten schon abgesagt, wenn weitere ausfielen, müsse man sehen, ob die Brücke weiter öffnen könne, so Grünewald. Bis jetzt ist sie optimistisch: „Irgendwie werden wir es hinkriegen.“

Die Kontaktstelle und der Kleiderladen des Deutschen Kinderschutzbundes Donnersbergkreis im alten Rathaus in Eisenberg bleiben bis zum Ende der Osterferien geschlossen.

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