Eisenberg Christ sein ist die einzige Voraussetzung

Gemeinsam bereiten die Frauen sich auf Aktionen und Veranstaltungen vor.
Gemeinsam bereiten die Frauen sich auf Aktionen und Veranstaltungen vor.

Der Deutsch-Evangelische Frauenbund wurde 1899 in Kassel gegründet und beschäftigte sich zunächst mit dem Thema Gleichberechtigung bei der Bildung für Frauen und Mädchen sowie dem Wahlrecht für Frauen. Auch in Eisenberg gibt es einen Evangelischen Frauenbund. Womit er sich heute beschäftigt, haben die beiden Leiterinnen Hilde Blüm und Ursula Graffert der RHEINPFALZ erzählt.

„Zu unseren Mitgliedern gehören rund 150 Frauen im Alter von 70 bis 102 Jahren, teilweise schon in der dritten Generation“, erzählt Hilde Blüm, die gemeinsam mit Ursula Graffert den Frauenbund leitet, der 1932 in Eisenberg gegründet wurde. Im Zwei-Wochen-Rhythmus treffen sie sich im Kleinen Saal des Evangelischen Gemeindehauses für ein bis zwei Stunden, um zunächst eine gemeinsame Andacht zu halten, in der aus der Bibel gelesen, Lieder aus dem Gesangbuch gesungen und zusammen gebetet werde. „Danach gibt es immer ein gemeinsames Kaffeetrinken und Kuchenessen, das ist ein richtiges Ritual“, erzählt Blüm lachend. Die festen Termine und geregelten Abläufe geben den Teilnehmerinnen – viele davon alleinstehend – Halt und Sicherheit in der Gruppe, in der sich auch viele Freundschaften gebildet haben. „So ein fester Termin wird nicht versäumt, da muss schon etwas wirklich Wichtiges passiert sein“, bemerkt Graffert. Alle können noch selbstständig zum Gemeindehaus kommen – wenn auch teilweise mit Rollator. „Und wenn doch einmal jemand fehlt, erkundigen wir uns telefonisch nach dem Rechten, machen mal einen Besuch und kümmern uns“, ergänzt sie. Das Erzählen und der Austausch untereinander stünden eindeutig im Vordergrund, das Zusammengehörigkeitsgefühl werde sehr geschätzt. Nach dem Kaffeetrinken widme man sich dann immer aktuellen Themen, die entweder von externen Referenten oder von den beiden Leiterinnen vorbereitet und vorgetragen würden. „Im letzten Jahr haben wir viel über Martin Luther gesprochen und auch unseren jährlichen Ausflug auf seinen Spuren gemacht“, erzählt Blüm. Die fünftägige Reise ging von Eisenach mit Besichtigung der Wartburg über Wittenberg und Eisleben bis nach Leipzig. „In einem separaten Ausflug sind wir nach Worms gefahren, wo wir bei der Fahrt mit dem Lutherbähnchen viel Wissenswertes erfahren haben“, erinnert sie sich. Das Reisebüro, in dem die jährlichen Reisen gebucht werden, achte darauf, dass die Fahrten dem Alter der Teilnehmer entsprechend seien. So werde darauf geachtet, dass Hotels barrierefrei seien, also zum Beispiel über einen Fahrstuhl verfügen. „In diesem Jahr haben wir eine Reise in den Teutoburger Wald nach Bad Salzuflen geplant, zu der rund 30 Frauen mitkommen werden“, verrät sie. Besonders gefeiert werde im Evangelischen Frauenbund das Erntedankfest. „Wir bauen einen Altar auf und haben auch immer einen Pfarrer dabei“, so Blüm. Der Höhepunkt im Herbst sei die Fahrt durch den bunten Pfälzerwald mit anschließendem Dampfnudelessen. „Hier können auch unsere Rollator-Mitglieder mitkommen“, betont sie. Eine besondere Verantwortung hat der Frauenbund mit der Übernahme einer Patenschaft in Brasilien übernommen. „Seit über 25 Jahren haben wir Patenkinder in Brasilien, die wir finanziell unterstützen“, erklärt die Leiterin. Wenn das Patenkind ein entsprechendes Alter erreicht habe, werde ein anderes Kind unterstützt. „In der Faschingszeit haben einige Mitglieder den Wunsch nach einem fröhlichen Nachmittag geäußert, an dem viel gesungen wird und lustige Vorträge geboten werden – auch das haben wir umgesetzt“ , so Blüm. Wer Mitglied werden möchte, zahlt einen Jahresbeitrag von fünf Euro und sollte Christin sein, die Konfession spielt dabei keine Rolle. Kontakt Hilde Blüm, Telefon 06351/8198.

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