Grünstadt Auf der Suche nach einem Dirigenten

Nicht als Dauerlösung gedacht: Am Samstag wird Markus Eichinger (rechts) am Dirigentenpult stehen.
Nicht als Dauerlösung gedacht: Am Samstag wird Markus Eichinger (rechts) am Dirigentenpult stehen.

Der Bass muss die Truppe vor sich hertreiben, Dampf machen, damit es läuft an diesem Abend bei der Neuleininger Blaskapelle. Die ist in den letzten Zügen der Vorbereitung für das Jahreskonzert am morgigen Samstag im Sportheim auf dem Eisenkopf. In diesem Jahr wird erstmals Markus Eichinger aus Hettenleidelheim, bislang mit dem Flügelhorn in der Blaskapelle aktiv, am Dirigentenpult stehen.

„Markus, der ja auch das Bergmannsblasorchester in Hettenleidelheim leitet, ist eingesprungen, als wir uns 2017 von unserem bisherige Dirigenten Jürgen Sottung getrennt haben“, erklärt die Vorsitzende Ulrike Neumann den Wechsel. „Das soll keine Dauerlösung werden, zumal Markus lieber wieder mitspielen würde und uns auch im hohen Blech fehlt“, so die Vorsitzende. Deshalb beginne nach dem Konzert auch die Suche nach einem neuen Dirigenten. „Vor dem Konzert noch einen Wechsel durchzuziehen, das wollten wir alle nicht.“ Die Vorsitzende ist aber überzeugt, dass das Publikum mit dem Ergebnis der Arbeit des Hettenleidelheimer Dirigenten auch in Neuleiningen zufrieden sein wird. 23 Musiker werden beim Konzert auf die Bühne gehen, das die Blaskapelle dieses Mal alleine ohne ein Jugendensemble bestreiten wird. „Auch wenn wir weniger Musiker sind, haben wir beim Repertoire keine Abstriche gemacht“, sagt Neumann. Und sie bekommt Unterstützung vom Dirigenten. „Die Besetzung ist dünn, deshalb habe ich bei der Zusammenstellung des Konzertprogramms darauf geachtet, dass die Stücke umsetzbar sind. Orientiert habe ich mich an Werken der Mittelstufe für Blasorchester. Oberstufe können wir derzeit nicht umsetzen“, sagt Eichinger. Das allerdings sei kein essenzielles Problem, denn mittlerweile gebe es in der Blasmusikszene viele gute Arrangements. Es sei gelungen, Abwechslung im Programm zu garantieren, das Publikum werde Spaß haben, die Musiker ebenfalls, ist der erfahrene Dirigent sicher. Eines der Stücke, das Eichinger auflegen lässt, ist die „New York Overture“ des Niederländers Kees Vlak, der zahlreiche Pseudonyme für seine umfangreichen Kompositionen nutzte. Auch als „Luigi de Sallo“ oder „Alfred Bösendörfer“ hat der Komponist und Arrangeur Werke herausgegeben. „Das Hauptthema, das der Ouvertüre zugrunde liegt, ist Bernsteins ,Maria’ aus der Westside Story, stellenweise fühlt man sich an Gershwins ,Ein Amerikaner in Paris’ erinnert“, erklärt Eichinger, der damit auf die deutlich hörbaren Hupentöne, die vom hohen Blech erzeugt werden, eingeht. Ein alter Klassiker sei die „Free World Fantasie“, die Jakob de Haan komponiert hat. „Auch ein Stück eines Niederländers, der heute die Blasmusik in Europa maßgeblich prägt“, so Eichinger. Das Werk beschreibe den Wunsch nach einer neuen Welt, nach Frieden und Freiheit, und habe damit schon wieder einen sehr aktuellen Bezug. „Los geht das Stück in G-Moll und endet B-Dur“, erklärt Eichinger, der damit das Konzert eröffnen wird. Ein Schmankerl für die Zuhörer wird sicher „Marschkonfetti“, ein nicht ganz ernstzunehmendes Marschpotpourri. Rhythmische Verschiebungen und einen hohen Anspruch an das Orchester beinhaltet „Contrasting Scenery“ von Frede Gines, eine in der Region noch weitgehend unbekannte Komposition, die bislang noch nicht oft gespielt wurde. Rund zwei Stunden Musik wollen die Musiker ihrem Publikum anbieten. Moderiert wird der Abend von Steve Doetsch, der seit vielen Jahren seinen Beitrag zum Gelingen der Konzerte der Neuleininger Blaskapelle beiträgt. Termin Konzert der Neuleininger Blaskapelle am morgigen Samstag im Sportheim am Eisenkopf, Beginn 19.30 Uhr, Eintritt frei, Spenden erbeten.

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