Grünstadt Auf der Suche nach dem Schönen

Anlaufpunkte für die Kreisjury in Kirchheim werden die Grundschule (links) und das Friederich-Diffiné-Haus (rechts) sein.
Anlaufpunkte für die Kreisjury in Kirchheim werden die Grundschule (links) und das Friederich-Diffiné-Haus (rechts) sein.
Ebertsheims

Bürgermeister Bernd Findt (FWG) ist stolz auf sein „Dorf im Grünen“. Findt sagt ganz selbstbewusst: „Unser Dorf ist bereits eines mit Zukunft.“ Um das der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ vor Augen zu führen, nehme die Gemeinde nach zehn Jahren wieder teil. 2008 erreichte Ebertsheim den Gebietsentscheid. Fünf Juroren begutachten die Dörfer unter verschiedenen Gesichtspunkten – einer davon schaut sich die Grüngestaltung an. Und hier hat Findt einen Plan: Er will den Landschaftsarchitekten parallel zum Rundgang „entführen“ lassen, um diesem „den Magerrasen mit den seltenen Orchideen“ zu zeigen. Gezeigt würden dem Juror auch die beiden Steinbrüche, die begehbar gemacht werden sollen. „Unser Geotour-Führer könnte Besichtigungen unter anderem mit der Erdekaut verbinden“, benennt der Bürgermeister eine neue touristische Attraktion. Auch in der für 1,2 Millionen Euro geplanten Renaturierung des Eisbachs in Richtung Eisenberg sieht er positive Entwicklungsmöglichkeiten für seine Gemeinde. Das Projekt, für das er noch in diesem Jahr die Genehmigung des Umweltministeriums und 90 Prozent Zuschuss aus der Aktion Blau plus erwartet, möchte der FWG-Mann der Jury vorstellen, die er am Haus der Vereine mit dem neuen Jugendcafé begrüßt. Weitere Anlaufpunkte sollen das Grundstück sein, auf dem eine neue Hausarztpraxis errichtet wird und das vorgesehene Neubaugebiet in Richtung Rodenbach. Im alten Schulhaus werden drei Wohnungen, darunter eine behindertengerechte, entstehen und daneben ein Haus mit sechs barrierefreien Wohnungen. Besonders vorzubereiten braucht sich Findt auf Präsentation und Rundgang nicht: „Ich bin hier aufgewachsen und kann das aus dem Stegreif.“ Dagegen spricht Kirchheims Erster Beigeordneter Kay Kronemayer (CDU) von einem „ziemlichen Aufwand“. Allein, um den Spaziergang durch das Weindorf zu erarbeiten, habe man einen ganzen Tag lang mit einem Vertreter des Landauer Planungsbüros Kobra zusammengesessen. Regelmäßig finden Sitzungen der Fraktions- und Vereinsvorsitzenden sowie der Winzer statt. „Wir hoffen, dass wir auf Kreisebene gewinnen und uns als Dorf mit Zukunft positionieren können“, sagt er. Empfangen wird die Jury im Friederich-Diffiné-Haus, wo es eine kurze Power-Point-Präsentation geben wird. Dann geht es zur Grundschule in ihrem historischen Gebäude und zur Kita „Löwenzahn“, die gerade erweitert wird. „Unser Ort wächst“, betont Kronemayer. Entlang der Weinstraße seien viele historische Winzerhöfe zu sehen, von denen zwei inzwischen ökologisch produzieren. Dass Kirchheim auch für Touristen interessant ist, soll den Wertungsrichtern unter anderem am Radwanderweg „Ober den Gärten“ vor Augen geführt werden. „An unserem Wahrzeichen, der St.-Andreas-Kirche, können wir dann noch am Beispiel des Konzertwinters einen Einblick in die Kultur und das Vereinsleben geben“, erklärt Kronemayer, der hofft, dass sich genügend Leute finden, die den Rundgang durchs Dorf begleiten. Kirchheim ist das erste Mal dabei. Weshalb der Ort bislang nicht dabei war, begründet Bürgermeister Robert Brunner (CDU) mit den vielen Projekten wie Umgehungsstraße, Kreuzungsbahnhof und Metro-Logistikzentrum, die Kapazitäten binden. Für Tiefenthal haben letztes Jahr nur ein paar Punkte für die Qualifizierung zum Landesentscheid gefehlt, wie Ortschef Edwin Gaub (CDU) erinnert. Grund genug, noch einmal zu versuchen, den Wettbewerb zu gewinnen. „Den Rundweg durchs Dorf werden wir gegenüber 2017 etwas abändern“, kündigt er an. Mit Eigentümern aus dem Sanierungsgebiet im Ortskern habe es sieben Beratungen gegeben, und das erste Haus werde derzeit modernisiert. „Das wollen wir der Jury zeigen“, so Gaub. Auch das maximal 450.000 Euro teure Projekt „Neue Mitte“ werde er vorstellen. „Wir haben die Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Am 28. April kommt der Bagger“, berichtet der Bürgermeister. Stolz ist er auf die umgesetzten Ideen aus der Dorfmoderation wie das alle vier Wochen stattfindende Erzählcafé und der im gleichen Rhythmus angebotene Mittagstisch im Bürgerhaus. Bis zum Besuch des Bewertungskomitees sollen noch die gewünschte Nestschaukel und zwei Tempo-30-Tafeln an der Ortsdurchfahrt aufgestellt werden. Den Termin für den Besuch der Kreisjury direkt nach einem Feiertag hält Gaub für wenig günstig, hofft aber dennoch auf eine rege Beteiligung aus der Bevölkerung. TERMINE Das Bewertungskomitee besucht am Mittwoch, 2. Mai, 8 bis 9.30 Uhr: Battenberg, 10 bis 11.30 Uhr: Tiefenthal, 13 bis 14.30 Uhr: Neuleiningen; am Donnerstag, 3. Mai, 8 bis 9.30 Uhr: Bockenheim, 10 bis 11.30 Uhr: Kirchheim; am Freitag, 4. Mai, 8 bis 9.30 Uhr: Ebertsheim.

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