Frankenthal Zeitstrafe als Initialzündung

Frankenthal. Effektive erste, suboptimale zweite Halbzeit: Die TG Frankenthal ist zum Heimauftakt in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga gegen den SC Frankfurt 1880 nicht über ein 6:6 (4:1) hinausgekommen. Vor allem nach dem Seitenwechsel agierte die Turngemeinde uninspiriert. Zum Schluss bewies sie aber Nehmerqualitäten.

Wer die beiden Spiele der TG Frankenthal in dieser Saison gesehen hat, der kann sich nicht beschweren. Der hat jede Menge Spektakel geboten bekommen. Und bestimmt auch feuchte Hände gehabt und ein paar Nerven gelassen. 14 Tore beim 7:7 gegen den Mannheimer HC, am Freitagabend dann noch mal zwölf bei der Heimpremiere gegen den Sportclub Frankfurt 1880. Konnten sich die Frankenthaler über den Punkt beim Süd-Gruppe-Favoriten freuen, hatten sie gegen das Team aus der Mainmetropole doch mehr erwartet als ein 6:6. Erst recht nach einer scheinbar komfortablen 4:1-Führung zur Pause. Die Turngemeinde war nicht die bessere, aber die effektivere Mannschaft. Christian Trump machte da weiter, wo er gegen den MHC aufgehört hatte. Er schoss Tore – drei Stück. Zwei davon nach den beiden Kurzen Ecken, die die Gastgeber zugesprochen bekamen. Den vierten TG-Treffer in Halbzeit eins markierte Friedrich Schwindt. Der Unterschied zum SC Frankfurt: Die Hessen holten vier Ecken in Halbzeit eins heraus, verwandelten aber nur eine. Da kam bei SC-Coach Erik Koppenhöfer schon die Befürchtung auf, dass sich sein Team nicht für eine couragierte und engagierte Leistung belohnen würde. Der Ex-TG-Spieler, der seine Truppe immer wieder nach vorne trieb, sprach nach der Partie von einem gewonnenen Punkt. Obwohl: „In der zweiten Halbzeit waren wir einen Tic näher am Sieg.“ Positiv bewertete er, dass sein Team trotz des Rückstands nicht hektisch wurde. Dass es in Frankenthal nicht zu mehr als zu einem Tor in Halbzeit eins und unterm Strich einem Punkt reichte, lag vor allem an TG-Keeper Carsten Peikert, der hielt, was zu halten war. Nach der Pause musste er aber ein ums andere Mal hinter sich greifen. Frankenthals Trainer Fabian Rozwadowski attestierte seinem Torwart eine „überragende Leistung“. Insgesamt bewertete er das Auftreten seiner Mannschaft nach der Pause aber als „ideenlos“. Frankfurt legte nach dem Seitenwechsel noch eine Schippe drauf. Zwischen der 37. und 48. Minute drehten die Hessen die Partie und gingen 5:4 in Führung. Das fünfte Tor hätte allerdings nicht zählen dürfen – der Ball kam von außerhalb des Schusskreises. Der SC hatte noch Chancen für weitere Treffer, doch Carsten Peikert hatte einen Sahnetag erwischt. „Ohne Peikert hätte es ein anderes Ergebnis gegeben“, meinte TG-Trainer Fabian Rozwadowski. Aber die Turngemeinde kann auch mit Rückständen umgehen. Das hat sie schon beim MHC bewiesen. Initialzündung war eine Gelbe Karte samt Zwei-Minuten-Strafe gegen Christian Trump. „Die Strafe darf mir eigentlich nicht passieren“, meinte der Stürmer selbstkritisch. Unterzahl koste Kraft. Danach spielten die Gastgeber engagierter, kamen durch zwei Tore von Johannes Gans zum 6:5 (55., 57.). „Wir haben gekämpft, sind gut zurückgekommen“, so der zweifache Torschütze. Allerdings gestand er auch: „Nach der ersten Halbzeit haben wir schon mit einem Sieg gerechnet.“ Die Frankfurter belohnten sich am Ende mit einem Punkt, glichen aus, als sie den Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatten. „Da waren wir hinten noch nicht sortiert, waren einen Moment lang unaufmerksam“, meinte Gans. „Es war eine katastrophale zweite Hälfte. Nach dem 4:1 ist uns nichts mehr eingefallen. Wir waren zu unflexibel im Aufbau, hatten nach vorne keine Durchschlagskraft“, meinte Christian Trump. Er sprach von einer „gefühlten Niederlage“. Sein Coach bezeichnete das Ergebnis als „leistungsgerechtes Unentschieden“. Seine Truppe sei sich zu sicher gewesen. Vor der Partie gab’s noch Blumen und ein Präsent: TG-Legende Peter Trump hatte am Donnerstag seinen 65. Geburtstag gefeiert. Von den Zuschauern gab’s außerdem noch ein Ständchen. Trump verbeugte sich artig – und hätte danach gerne noch einen Sieg „seiner“ TG gefeiert. TG-Heimspiele —Freitag, 18. Dezember, 20 Uhr: TSV Mannheim, —Sonntag, 20. Dezember, 12 Uhr: Mannheimer HC, —Sonntag, 10. Januar 2016, 12 Uhr: Münchner SC, —Samstag, 23. Januar 2016, 15 Uhr: Nürnberger HTC.

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