Frankenthal Wie bei Dieter Bohlen

Der Wiener Roland Schuldt sang Pop-Schlager aus seinem Album „Lebn“. Die Titel wurden von Reinhard Fendrichs Bruder Harald arran
Der Wiener Roland Schuldt sang Pop-Schlager aus seinem Album »Lebn«. Die Titel wurden von Reinhard Fendrichs Bruder Harald arrangiert.

Schlager, Rock, Pop und viel Spaß bot die Spendengala zugunsten des Kinderhospizes Sterntaler in Dudenhofen am Samstag beim TSV Eppstein. 200 Zuschauer verfolgten begeistert das sechsstündige Showprogramm, das Ivonne und Axel Haß auf die Beine gestellt hatten. Alle Akteure traten ohne Gage auf. Einziger Wermutstropfen: Helene-Fischer-Fans mussten auf den Auftritt von Sara Bennett verzichten.

Bennett, die Lieder des deutschen Schlagerstars singen wollte, musste ihren Auftritt kurzfristig aus privaten Gründen absagen, wie Axel Haß erläuterte. Für die Organisatoren war es die zweite Spendenshow. Weil die sechsjährige Nichte von Axel Haß an Leukämie gestorben war, fasste der Oggersheimer zusammen mit seiner Frau Ivonne, die selbst als Musikerin in Eppstein auftrat, im vergangenen Jahr den Entschluss zu helfen. Eine erste, aus dem Nichts heraus organisierte Veranstaltung erzielte einen Erlös von 1800 Euro, der direkt an das Konderhospiz Sterntaler ging. Das Ziel des ehrenamtlich arbeitende Paars, das bei der Aufnahme von Künstlerkontakten mit der LS TV Produktion Mannheim kooperierte, war es nun, diesen Betrag zu übertreffen. Ob das gelungen ist, stand gestern bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Allerdings stehen die Vorzeichen dafür laut den Organisatoren gut. Sowohl über die Einnahmen aus der Tombola (Hauptgewinn war ein Rundflug mit einem Ultraleichtflugzeug) und den Eintrittsgeldern als auch über die Unterstützung durch Sponsoren, Künstler und Spender konnten sich die Oggersheimer nicht beklagen. Als Moderator hatten sie Patrick Simons gewonnen. Das ehemalige Mitglied der Les Humphries Singers ließ es sich nicht nehmen, selbst geschriebene deutsche Country-Songs zu Gehör zu bringen. Ebenfalls auf der Bühne stand der 13-jährige Nachwuchssänger Salvatore Scire aus dem hessischen Hainburg, der es 2016 bei der TV-Castingshow „Das Supertalent“ bis ins Finale geschafft hatte. Scire sang mit großem Selbstvertrauen den Adele-Hit „Rolling in the Deep“, mit dem er schon die Fernsehjury um Dieter Bohlen überzeugt hatte. Pop-Schlager bot Roland Schuldt, der in seiner österreichischen Heimat kurz vor dem Durchbruch steht. Die Titel auf Schuldts Debütalbum „Lebn“ wurden von Harald Fendrich, dem Bruder von Reinhard Fendrich, arrangiert. Hits aus den 1960er- und 70er-Jahren brachte das Duo Fresh Music auf die Bühne. Sängerin Claudia Hehr sowie Keyboarderin und Showveranstalterin Ivonne Haß entlockten ihren Zuhörern erste Zugaberufe. Eigentlicher Star des Abends war der Engländer Geff Harrison. Der ehemalige Frontmann der Mannheimer Krautrockband Kin Ping Meh schaffte es mit seiner Reibeisenstimme, alle von den Stühlen zu reißen. Harrison löste mit seinen Coverversionen bekannter Pop-, Rock- und Soulhits Begeisterungsstürme aus. Danach hatte es die frühere Fernando-Express-Sängerin Birgit Langer schwer, mit Liedern wie „Der rote Mond von Agadir“ oder „Die Sonne von Capri“ die ausgelassene Stimmung zu halten. Es gelang ihr aber doch recht gut. Lindenberg-Double Uwe Tatusch erzeugte im Anschluss die Illusion, der echte Udo hätte mal kurz einen Abstecher nach Eppstein gemacht. Er imitierte das Original optisch und stimmlich perfekt. Schlager aus der Schweiz präsentierte Maria Da Vinci, die nach ihrem Auftritt noch nach Rust reiste, um gestern Morgen in der ARD-Show „Immer wieder sonntags“ aufzutreten. VDM-Award-Gewinner Joe-Eric Münch aus Frankeneck bei Neustadt hatte seinen ganzen Fanclub mitgebracht, der während seines umjubelten Auftritts vor der Bühne tanzte und feierte, bevor die Steppenden Deppen die rundum gelungene Veranstaltung mit einer die Lachmuskeln strapazierenden Umzieh- und Playbackshow auf humorvolle Art beendeten.

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