Frankenthal Weiter warten auf den Heimsieg

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Frankenthal. 12 Uhr. Da bereitet man sich an einem normalen Sonntag aufs Mittagessen vor, deckt schon mal den Tisch, macht den Salat an. Hallenhockey-Erstligist TG Frankenthal empfing zu dieser Zeit gestern den Mannheimer HC. Und erwischte einen Gegner, der schwer verdauliche Kost auftischte. Die Turngemeinde muss nach dem 3:7 (1:4) weiter auf den ersten Heimsieg der Saison 2015/2016 warten.

Rückblende. Ende November holte die TG mit dem 7:7 beim Mannheimer HC einen Punkt. Es war für beide Teams das erste Spiel der Saison. Der MHC hatte da gerade mal zwei Wochen Vorbereitung auf die Halle, die Pfälzer vier. „Je mehr Hallenminuten wir haben, desto besser werden wir“, befand MHC-Co-Trainer Matthias Becher gestern. In der Tat war der MHC im Vergleich zum Saisonstart kaum wiederzuerkennen. Der Favorit auf Platz eins der Süd-Gruppe verteidigte gut und war technisch und läuferisch wesentlich besser als noch vor gut drei Wochen. Und: Das Team aus der Quadratestadt nutzte gnadenlos die Fehler aus, die die Gastgeber anboten. „Die ersten vier Gegentore sind nicht aus klaren Chancen entstanden. Das war zu leicht“, monierte TG-Trainer Fabian Rozwadowski. Sein Team habe nicht im Verbund agiert. „Kaum Passstafetten nach vorne, jeder hält den Ball zu lange“, war der Übungsleiter mit seiner Truppe unzufrieden. Diese erspielte sich gegen den MHC trotzdem einige Chancen. Etwa Johannes Gans (6.). Oder Christian Trump, der in der achten Minute aus kürzester Distanz über das Tor schoss. Auch Sandro Reinhard (17.) war nah dran am Torerfolg, genau wie Kapitän Timo Schmietenknop und Johannes Gans (beide 21.). Da führte der Favorit aus der Quadratestadt bereits 3:1. Patrick Harris ließ wenig später das 1:4 folgen – der Halbzeitstand. „Wir haben geduldig gespielt“, befand Harris, der sowohl als Torschütze als auch als Vorbereiter glänzte. „Wir spielen’s nicht schlecht, machen aber unsere Tore nicht. Und der MHC ist natürlich clever“, meinte Marc Beck. Zwei Heimniederlagen in Folge, das stelle natürlich nicht zufrieden. „Aber wir stehen in einer engen Liga immer noch gut da“, befand der Abwehrspieler. Der MHC machte nach der Pause durch Harris und Ehling (34., 35.) früh den Deckel auf die Partie. Fabian Rozwadowski versuchte alles, nahm den auch gestern gut haltenden Filip Neusser gut 20 Minuten vor dem Ende der Partie aus dem Kasten und brachte einen sechsten Feldspieler. Doch auch da gaben sich die Badener keine Blöße. „Das haben wir im Training geübt, und ich denke, wir haben’s auch gut hinbekommen“, meinte Patrick Harris, gestern Mannheims bester Akteur. Die TG verkürzte durch Damm und Trump auf 3:6 – beide trafen nach Kurzen Ecken. Woesch machte mit dem siebten Mannheimer Treffer den Endstand perfekt. „Wir mussten mehr Aufwand betreiben für unsere Chancen. Und dann haben wir uns nicht dafür belohnt“, meinte TG-Verteidiger Can Yurtseven, der zunächst das gelbe Leibchen des sechsten Feldspielers trug, später aber von Kapitän Timo Schmietenknop abgelöst wurde auf der Aufbauposition. So geht die Turngemeinde mit acht Zählern in die Winterpause. Und die kommt für den TG-Coach, der gestern kurzfristig auf Friedrich Schwindt (Magen-Darm-Virus) verzichten musste, gar nicht mal ungelegen. „Da haben die Spieler die Möglichkeit, wieder frisch zu werden.“ Der Klassenerhalt ist nach dem gestrigen Spieltag noch nicht in trockenen Tüchern. Die TG büßte sogar einen Rang in der Tabelle ein, da der Nürnberger HTC 9:4 in München gewann. Weil auch der SC Frankfurt 1880 gestern beim TSV Mannheim einen Dreier einfuhr, ist die TG am 9. Januar (16 Uhr) in Frankfurt und am 10. Januar (12 Uhr) in eigener Halle gegen München unter Zugzwang. So spielten sie TG Frankenthal: Neusser - Beck, Yurtseven, Reinhard, Damm, Volker Schwindt, Johannes Gans, Schmietenknop, Zettler, Reinhard, Trump Mannheimer HC: Späck, Stumpf - Woesch, Fischer, Tino Nguyen Luong, Hablawetz, Collot, Harris, Danny Nguyen Luong, Ehling, Pehlke, Haase Tore: 0:1 Haase (5.), 1:1 Trump (12.), 1:2 Pehlke (14.), 1:3 Haase (16.), 1:4 Harris (23.), 1:5 Harris (34.), 1:6 Ehling (35.), 2:6 Damm (41, Kurze Ecke), 3:6 Trump (52., Kurze Ecke) 3:7 Woesch (60.) - Kurze Ecken: 3/2 - 2/0 - Beste Spieler: Neusser, Trump - Harris, Hablawetz - Zuschauer: 550 - Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Meissner (Bietigheim).

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