Worms Vorverkaufsstart für die Nibelungen-Festspiele 2022

Roger Vontobel hat 2018 bereits „Siegfrieds Erben“ inszeniert.
Roger Vontobel hat 2018 bereits »Siegfrieds Erben« inszeniert.

Die Nibelungen-Festspiele gehen im kommenden Jahr vom 15. bis 31. Juli vor dem Wormser Dom über die Bühne. Im neuen Stück „hildensaga. ein königinnendrama“ erzählt Autor Ferdinand Schmalz die Geschichte der Nibelungen aus Sicht der Frauen. Der Vorverkauf hat am Freitag begonnen.

Regie wird Roger Vontobel führen, der bereits die Inszenierung im Jahr 2018 verantwortete. Wie die städtische Kultur- und Veranstaltungsgesellschaft mitteilt, plant Bühnenbildner Palle Steen Christensen, vor dem Wormser Dom eine sagenhafte Seenlandschaft entstehen zu lassen. Eigentlich sollte das Stück bereits im vergangenen Jahr bei den Festspielen aufgeführt werden, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Die Veranstaltung wurde abgesagt.

Neuer Premierentermin ist nun der 15. Juli 2022. Dann werden nicht die Männer, sondern die Frauen im Zentrum stehen. Gemeinsam mit den Nornen, den aus der Ursage der Edda stammenden Schicksalsfrauen, spinnt Schmalz die Fäden der Geschichte neu. Und so sind es vor allem Brünhild und Kriemhild, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Sie gebieten dem Treiben der Männer Einhalt, begehren auf gegen Raub, Betrug, Verrat und Vergewaltigung. Sie weigern sich, Opfer zu sein. Sie besinnen sich auf das, was sie sind: Königinnen. Als solche haben sie viel von den Männern gelernt. Und sind dabei am Ende nicht weniger grausam und schon gar nicht netter, schreiben die Veranstalter.

Nico Hofmann: Feministischer Ansatz

Bei Vontobels Inszenierung von „Siegfrieds Erben“ vor drei Jahren arbeitete Bühnenbildner Palle Steen Christensen mit 3D-Effekten an den Dommauern, die Gesichter zeigten. Diesmal soll eine Wasserwelt als Projektionsfläche dienen. Videoinstallationen sollen erneut eine große Rolle einnehmen.

„Mit Ferdinand Schmalz konnten wir einen der großen deutschen Dramatiker gewinnen. Seine Perspektive gilt den Frauen in der Nibelungensage“, sagt Festspiel-Intendant Nico Hofmann. Er spricht von einem „modernen, feministischen Ansatz“. Die Festspiele blieben dadurch politisch. „Wir haben in diesem Jahr gezeigt, dass wir trotz der pandemiebedingt schwierigen Umstände die Festspiele auf die Bühne bringen konnten“, betont Petra Simon, künstlerische und technische Leiterin der Festspiele. Der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) dankt allen Verantwortlichen dafür, „dass sie es möglich gemacht haben, die bereits für 2020 geplante Inszenierung in das Jahr 2022 zu transferieren“.

Der Vorverkauf für „hildensaga. ein königinnendrama“ hat am Freitag begonnen. Bis 24. Dezember, 12 Uhr, bieten die Festspiele einen 15-prozentigen Rabatt auf alle Karten an, die regulär von 29 bis 139 Euro zu haben sind.

Tickets

Karten gibt es über die Hotline 01805 337171 (0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42 Euro pro Minute), bei allen bekannten Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen, im „WRMS LDN“ am Wormser Weckerlingplatz 1 (auch dort gilt der Weihnachtsrabatt) sowie im Netz unter www.nibelungenfestspiele.de.

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