Frankenthal Von Klassik bis Rock: Erste Sommerserenaden im Congress-Forum

Seit acht Jahren begeistert die „Nacht der Tenöre“ Klassikliebhaber und Fans zeitgenössischer Musik gleichermaßen.
Seit acht Jahren begeistert die »Nacht der Tenöre« Klassikliebhaber und Fans zeitgenössischer Musik gleichermaßen.

Musikalisch den Sommer ausklingen lassen – das ist vom 29. August bis 17. September bei den ersten Sommerserenaden im Congress-Forum Frankenthal (CFF) möglich. Geboten wird laut Veranstalter ein breites Genrespektrum vom klassischen Konzert bis hin zu Crossover-Musik. Es spielen begabte Nachwuchskünstler und hochkarätige Instrumentalisten.

Den Anfang machen am Sonntag, 29. August, um 11 Uhr das Landes-Jugendorchester Rheinland-Pfalz und die Hornistin Eda Paçaci. Unter Leitung von Uwe Sandner haben die jungen Musiker in einer zweiwöchigen Sommerarbeitsphase ein laut Pressemitteilung „anspruchsvolles Programm“ einstudiert. Mit der Ouvertüre „Die Hebriden“ op. 26 hat Felix Mendelssohn-Bartholdy seine Schottlandreise vertont, die er als 20-Jähriger im Sommer 1829 unternommen hat. Bereits die ersten Takte lassen die Weite der rauen und mythischen schottischen Landschaft vor dem inneren Auge entstehen. Ebenfalls ein Jugendwerk ist Richard Strauss’ erstes Hornkonzert Es-Dur op. 11. Die ursprüngliche Version für Horn und Klavier hat Strauss mit gerade mal 18 Jahren für seinen Vater komponiert, einen der berühmtesten Hornisten seiner Zeit. Zu hören ist außerdem Beethovens siebte Sinfonie A-Dur op. 92.

Solistin Eda Paçaci ist Hornistin des Sinfonieorchesters Basel. Das Landes-Jugendorchester vereint seit seiner Gründung 1973 dreimal jährlich die junge Musikelite des Landes. Der Klangkörper, der Rundfunkaufnahmen, Auftritte in Fernsehsendungen und CD-Produktionen absolviert hat, begibt auch auf internationale Konzertreisen, zuletzt 2018 nach Südafrika und Botswana.

Komponist kommt mit

Ebenfalls am Sonntag, 29. August, tritt um 18 Uhr das Landes-Jugendblasorchester unter Chefdirigent Stefan Grefig auf. Im Mittelpunkt des Sommerprojekts stand die Zusammenarbeit mit dem Tubisten Andreas Hofmeir. Gespielt wird im CFF Jörg Dudas Tubakonzert. Der Komponist, der zusammen mit Hofmeir 2013 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet worden ist, begleitete die jungen Musiker bei den Proben und wird auch in Frankenthal vor Ort sein.

Zu hören sind im CFF auch Paul Murthas „Heroic Fanfare“, Philip Sparkes „Music for a Festival“, Gustav Holsts Suite in Eb, Adam Gorbs „Yiddish Dances“, Paul Harts „Cartoon“ und „The Ringmasters March“ von John Mackey.

Tubist Hofmeir ist ein Grenzgänger zwischen den Genres: Er ist Professor an der Universität Mozarteum Salzburg, war Gründungsmitglied der bayerischen Kultband LaBrassBanda und ist als Kabarettist und als klassischer Tubist erfolgreich. Er gewann auch den internationalen Tubawettbewerb „Città di Porcia“ in Pordenone (Italien) und den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in Berlin.

Arien aus bekannten Opern

Das Landes-Jugendblasorchester wurde 1991 gegründet, um die sinfonische Blasmusik jungen Musikern und auch einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der aktuelle Chefdirigent Stefan Grefig wurde 1976 in der Pfalz geboren. Er absolvierte sein Kapellmeisterstudium an der Musikhochschule Maastricht (Niederlande) mit Auszeichnung. Mit gleich zwei Orchestern gewann er 2012 beim deutschen Orchesterwettbewerb einen Preis. Seinen bislang größten Wettbewerbserfolg feierte er beim „Certamen Internacional de Bandes de Musica“ 2014 in Valencia.

Seit acht Jahren begeistert die „Nacht der Tenöre“ Klassikliebhaber und Fans zeitgenössischer Musik gleichermaßen mit Arien aus bekannten Opern und Operetten, beliebten Canzone und schwungvollen Musicalpartien. Am Samstag, 4. September, 19.30 Uhr, machen die Tenöre Station im Frankenthaler Congress-Forum. Han Bo Jeon, Emilio Ruggerio und Marco Antonio Rivera werden dabei von zwölf Musikern des Süddeutschen Kammerensembles begleitet. Als musikalische Leitung führt laut Veranstalter Markus Elsner mit informativer Moderation durch den Abend.

Filmmusik mal anders

Der Tenor ist in der Oper oft der Tonangebende, der in seinen Arien sehnt und liebt, bangt oder triumphiert. Er verkörpert den stürmischen Liebhaber, den galanten Betörer oder den tragischen Helden. Viele Tenorarien zählen zu den musikalischen Höhepunkten einer Oper, wie das dramatische „E lucevan le stelle“ aus „Tosca“ oder „Nessun dorma“ aus Turandot.

Klassische Musik mit dem Geschmack unserer Zeit zu verbinden, das ist auch das Anliegen des Streichquartetts La Finesse. Gemeinsam mit einer fünfköpfigen Band verpasst das Ensemble Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ einen neuen Sound. Filmmusik aus „Star Wars“ und „Game of Thrones“ ertönt klassisch angehaucht, und die Rockhelden von AC/DC treffen auf Beethoven.

Noch Fragen?

Alle vier Konzerte der Sommerserenaden finden im großen Saal des Congress-Forums Frankenthal statt. Tickets kosten jeweils 21,90 Euro pro Person inklusive Vorverkaufsgebühren. Es sind auch Kombitickets für mehrere Konzerte erhältlich: zwei Veranstaltungen für 35 Euro, drei für 56,90 Euro und alle vier Konzerte für 70 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf unter der Tickethotline 0800 2664737 oder direkt im CFF: montags bis donnerstags, 9.30 bis 18 Uhr, und freitags, 9.30 bis 15 Uhr.

Das Landes-Jugendorchester Rheinland-Pfalz bringt unter anderem Beethovens siebte Sinfonie zu Gehör.
Das Landes-Jugendorchester Rheinland-Pfalz bringt unter anderem Beethovens siebte Sinfonie zu Gehör.
 Mit von der Partie ist die Hornistin Eda Paçaci.
Mit von der Partie ist die Hornistin Eda Paçaci.
Tubist Andreas Hofmeir spielt mit dem Landes-Jugendblasorchester.
Tubist Andreas Hofmeir spielt mit dem Landes-Jugendblasorchester.
Gemeinsam mit einer Band verpasst das Streichquartett La Finesse Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ einen neuen Sound.
Gemeinsam mit einer Band verpasst das Streichquartett La Finesse Vivaldis »Vier Jahreszeiten« einen neuen Sound.
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