Frankenthal Verpasste Gelegenheit

Kuhardt. Das hatte sich Gerolsheim anders vorgestellt: Mit 5642:5655 verlor der TuS am Samstag sein Auswärtsspiel in der Ersten DCU-Bundesliga beim bereits abgestiegenen KSV Kuhardt. Die Niederlage ist ein herber Dämpfer im Kampf um den direkten Klassenverbleib.

Jede Serie reißt einmal. Mit Zuversicht waren die Gerolsheimer nach Kuhardt gefahren, hatte doch der KSV bis dahin erst zweimal in der Saison gewonnen. Seit etwa 20 Jahren habe der TuS gegen die Südpfälzer nicht mehr verloren, meinte Uwe Köhler im Vorfeld selbstbewusst. Mit einem Sieg hätten die Gerolsheimer zu den vor ihnen stehenden Teams der SG Sandhausen und Damm Aschaffenburg von den Punkten her aufschließen und sich so eine gute Ausgangsbasis für die letzten beiden Spieltage sichern können. Nun haben sie weiter zwei Punkte Rückstand und stehen auf dem Relegationsplatz. „Jetzt noch den direkten Klassenerhalt zu sichern, das wird in den Spielen gegen Monsheim, die ich stärker einschätze als Kuhardt, und gegen Wolfsburg schwer“, sagte ein hörbar enttäuschter TuS-Sportwart André Maul. Es war eine am Ende dramatische Partie, weil es das Schlusspaar der Gäste nicht schaffte, einen bis dato herausgespielten Vorsprung von 99 Holz nach Hause zu bringen. Mit den letzten fünf Würfen schnappten die Gastgeber dem TuS den Sieg noch vor der Nase weg. Großen Anteil daran hatte der für Kuhardt auf Position sechs spielende Philipp Braun, der zum Finale 1051 Holz raushaute. Damit erzielte er das Tagesbestergebnis und verwies Dieter Staab (934) deutlich in die Schranken. Staab kam nicht gut in den Wettkampf, schaffte auf der ersten Bahn nur 207 Kegel. Im Gesamtergebnis noch schlechter war allerdings Uwe Köhler, der es nur auf 882 Holz brachte. Damit war er zwar fünf Kegel besser als Nicolai Bastian. Das aber war zu wenig. „Wir haben alle nicht zu unserer Normalform gefunden“, wollte Maul die Niederlage nicht an einzelnen Spielern festmachen. Denn auch Markko Abel hatte mit 947 Holz noch deutlich Luft nach oben. Der Este verlor sieben Kegel auf den Kuhardter Dominik Mendel (954), die allerdings André Maul (981) mit seinem 54-Holz-Vorsprung auf Florian Leihbecher (927) mehr als wettmachte. Maul war mit seiner Leistung, obwohl er Tagesbester bei den Gästen aus Gerolsheim war, ebenfalls nicht zu 100 Prozent zufrieden. Klar unter seinen Möglichkeiten blieb TuS-Kapitän Christian Mattern mit 929 Holz. Er kam zwar mit 251 Kegeln auf der ersten Bahn ordentlich ins Spiel. Doch auf den Bahnen drei (217) und vier (213) ging ihm dann die Puste aus. Auch hier ließen die Gäste Möglichkeiten liegen, den Vorsprung weiter auszubauen. Mattern büßte 26 Holz auf Markus Wingerter (955) ein. Trotzdem war noch alles gut, weil Martin Rinnert 78 Kegel auf Mark Nickel gutmachte und somit vor den Schlussspielern den Vorsprung der Gerolsheimer auf 99 Holz erhöhte. „Wir hatten immer wieder die Chance, den Vorsprung noch mehr auszubauen“, haderte Maul mit den verpassten Gelegenheiten. Es habe sich schon in den vergangenen Spielen abgezeichnet, dass dem TuS die Lockerheit fehle, die das Team zu Beginn der Saison ausgezeichnet habe. „Wir erreichen nicht mehr das Niveau, das nötig ist, um in der Bundesliga die Spiele zu gewinnen.“ Die Niederlage ist bitter, weil Kuhardt weniger Holz holte als erwartet. Diese Niederlage müsse der TuS verdauen. Es dürfe aber nicht alles schlecht geredet werden. „Es ist für uns nach wie vor eine gute Saison.“

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