Frankenthal Treidler beratend in Perron-Jury

Der Perron-Kunstpreis der Stadt Frankenthal soll in diesem Jahr in der Sparte Grafik ausgelobt werden. Ein entsprechender Vorschlag wurde am Dienstag im Kulturausschuss beraten. Diskutiert wurde eine Aufnahme des Kunstvereins Die Treidler in die Jury. Man einigte sich darauf, einen Kunstvereinsvertreter als beratendes Mitglied zu berufen.

Die mit insgesamt 7500 Euro dotierte Auszeichnung wird im Turnus von zwei oder drei Jahren im Wechsel mit dem Mundarttheaterpreis verliehen und soll dem kulturellen Leben in der Region Impulse geben. 4500 Euro erhält der Träger des Hauptpreises, je 1500 Euro stehen für zwei Förderpreise zur Verfügung. Ein Thema ist für die Wettbewerbsbeiträge nicht vorgegeben. Geändert wurden nach einer kurzen Diskussion im Kulturausschuss der Verwaltungsvorschlag zur Besetzung der Jury auf Antrag Bernd Leidigs (SPD). Er plädierte dafür, auch einen Vertreter des örtlichen Kunstvereins Die Treidler aufzunehmen. Das fand jedoch nicht die Zustimmung von Tobias Busch (CDU), der Befangenheit sah angesichts des kleinen Kreises an Frankenthaler Künstlern und auch Konflikte, da sich nicht alle untereinander „grün“ seien. Bei der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (apk) sei diese Befangenheit nicht so groß, da der Kreis der Künstler größer sei. Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) machte einen Vorschlag, der allgemein Anklang fand: künftig Vertreter beider Vereinigungen mit beratender Stimme in die Jury zu berufen. „Besser als gar nichts“, kommentiert Treidler-Vorsitzende Alis Hoppenrath, die für die SPD im Stadtrat sitzt, die Entscheidung. Die Argumentation von Busch kann sie nicht nachvollziehen. Unter den Treidler-Mitgliedern seien „höchstens ein Drittel Kunstschaffende“. Im Vorstand gebe es nur ein Künstlermitglied. Die apk dagegen sei eine reine Künstlervereinigung. Der Frankenthaler Kunstverein habe es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, Bildende Kunst der Gegenwart in die Stadt zu bringen und dem Publikum zu vermitteln. „Deshalb haben wir einen guten Überblick über aktuelle Entwicklungen“, sagt Hoppenrath. Eigentlich sei es mehr als überfällig, die Treidler in die Vergabe des Perron-Preises einzubinden. Leidigs Vorstoß sei mit ihr abgestimmt und in der Stadtratsfraktion besprochen gewesen. Außerdem sollen zur Jury gehören: Heinz Höfchen (Leiter der grafischen Sammlung der Pfalzgalerie Kaiserslautern), Joachim Hanisch (Frankenthaler Künstler und Kunstlehrer), Hyko Ritsma (Frankenthaler Grafiker) Wolfgang Leitmeyer (stellvertretender Leiter des Historischen Museums der Pfalz Speyer), der Nachfolger von Alice Klaassen in der Leitung des Erkenbert-Museums und der dann amtierende Oberbürgermeister und Kulturdezernent Martin Hebich (CDU). Wer sich für den Perron-Kunstpreis bewerben möchte, muss für eine Vorjurierung zunächst bis 20. Mai Fotos seiner Arbeiten einreichen. Nur, wer es in die Endrunde schafft, wird eingeladen, Originalwerke vorzulegen. Verliehen wird der Preis bei der Eröffnung der Ausstellung mit den besten Bewerbungen am 2. September 2016 im Frankenthaler Kunsthaus. Namensgeber des Preises, der seit 1981 vergeben wird, ist eine alteingesessene Familie, aus der einige bedeutende Persönlichkeiten und Künstler wie Philipp Perron (1840-1907) hervorgegangen sind. Im vergangenen Jahr war der Kunstpreis in der Sparte Porzellan an Martina Sigmund-Servetti aus Heilbronn vergeben worden. Förderpreisträgerinnen waren Linda Prüfer aus Halle/Saale und die Tschechin Nela Treskova. Ein Jahr zuvor war der Perron-Preis in der Sparte Malerei ausgelobt gewesen, 2011 wurden ebenfalls Porzellanarbeiten gewürdigt. Nach Grafik ist 2017 wieder Porzellan an der Reihe. (möt/soj)

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