Frankenthal TG-Herren überraschen mit 1:1 gegen Spitzenreiter

TG-Kapitän Timo Schmietenknop (links), hier mit Blau-Weiss-Spieler Luis Gill, sorgte nach einer Strafecke für den verdienten Aus
TG-Kapitän Timo Schmietenknop (links), hier mit Blau-Weiss-Spieler Luis Gill, sorgte nach einer Strafecke für den verdienten Ausgleich.

«Frankenthal.» Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal kann auf ein sehr gutes Heimwochenende zurückblicken. Nach dem 4:3-Erfolg über den TuS Lichterfelde am Samstag – dem ersten Heimsieg auf dem blauen Kunstrasen –, folgte gestern ein überraschendes, aber hochverdientes 1:1 gegen den Spitzenreiter TC Blau-Weiss Berlin.

War dieses das entscheidende Wochenende, an dem die TG die Wende im Kampf um den Klassenverbleib herbeigeführt hat? Die Fakten sprechen jedenfalls erst mal für die TG. Die Truppe von Can Yurtseven lieferte am Samstag schon eine starke Leistung gegen den TuS Lichterfelde ab und schaffte durch Siebenmetertore von Henry Zettler und Marc Beck sowie Treffer von Marius Haber und Lauritz Fuchs endlich den ersten Sieg auf dem mittlerweile nicht mehr ganz so neuen blauen Kunstrasen. „Die Erleichterung ist groß“, meinte Torwart Oliver Scharfenberger, der einen Siebenmeter von Tobias Posselt entschärfte, den Strafschuss aber auch selbst verursacht hatte. Und während TuS-Coach Dennis Gebhard damit haderte, dass sein Team im vierten Spiel in Folge in Rückstand geraten war, bewertete sein Gegenüber Can Yurtseven den Sieg als „logische Konsequenz der Leistungssteigerung in den vergangenen beiden Spielen. Der Unterschied: In Frankfurt und gegen Bad Dürkheim belohnte sich die TG mal wieder nicht. Diesmal schon. Gestern steigerte sich die Mannschaft gegen Tabellenführer und Aufstiegsfavorit TC Blau-Weiss Berlin noch einmal. Von Beginn an gingen die Gastgeber ein hohes Tempo, waren absolut gleichwertig. Trotzdem brachte Jonty Keaney (10.) Berlin in Führung. Doch Frankenthal spielte weiter forsch nach vorne und kam durch Timo Schmietenknop nach einer Strafecke zum Ausgleich (18.). Mit zunehmender Spieldauer verdiente sich die TG den Zähler, der im Kampf um den Klassenverbleib Gold wert sein kann. Denn, diese Prognose sei erlaubt, viele Teams werden gegen Blau-Weiss nicht mehr punkten. Dass sich der TG-Coach nicht gleich über das Unentschieden freuen konnte, lag daran, dass für die Gastgeber sogar ein Sieg drin gewesen wäre – wenn Schmietenknop das Zuspiel des technisch starken Marius Haber verwertet hätte (39.). Oder wenn der Kapitän in der 53. Minute in der Mitte einen Abnehmer für seinen Pass gefunden hätte. Aber auch die Berliner hatten Chancen, ließen unter anderem sechs Strafecken ungenutzt. Blau-Weiss-Trainer Alexander Stahr war gefrustet. Zudem brachte sich sein Team durch je zwei Grüne und Gelbe Karten samt folgender Unterzahl aus dem Rhythmus, weshalb Stahr auch mit der Leistung der Unparteiischen nicht einverstanden war. Aber: „Frankenthal hat das gut gemacht und mit viel Emotionen gespielt. Da reichen 95 Prozent eben nicht.“ Yurtseven sprach von einer überragenden Leistung seiner Truppe. „Wir haben extrem hart gearbeitet, sind ruhig und sachlich geblieben.“ Wenn man überhaupt einen aus dieser gestern sehr guten Mannschaft herausheben will, dann Johannes Zurke. Er nahm Berlins Schlüsselspieler Thies-Ole Prinz komplett aus der Partie, spulte ein enormes Laufpensum ab und setzte auch in der Vorwärtsbewegung Akzente. Zurke war mit dem 1:1 zufrieden. „Wir haben das sauber runtergespielt.“ Nach der Niederlage im Derby habe die Mannschaft im Training ordentlich Gas gegeben und sich jetzt belohnt. So spielten sie TG Frankenthal: Scharfenberger (Adams) - Schneider, Hayn, Fuchs, Eck, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Kohlmann, Zettler, Seel, Frank, Reinhard TuS Lichterfelde: Kurney (Kurreck) - Volmerding, Schwebs, Wever, Windirsch, Kortenkamp, Graupner, Tobias Posselt, Eger, Starke, Hattwig, Barsch, Fabian Posselt, Borrmann, Weging, Löwe Tore: 1:0 Zettler (17., Siebenmeter), 2:0 Beck (18., Siebenmeter), 3:0 Haber (21.), 3:1 Hattwig (26.), 3:2 Barsch (27.), 4:2 Fuchs (27.), 4:3 Hattwig (48., Strafecke) - Strafecken: 5/0 - 4/1 - Grüne Karten: Lüschen, Haber, Seel - Weging, Schwebs, Fabian Posselt - Beste Spieler: Haber, Zettler, Scharfenberger - Fabian Posselt, Hattwig, Eger - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Lange (Ludwigsburg)/Papiest (Nürnberg). TG Frankenthal: Adams (Scharfenberger) - Schneider, Fuchs, Eck, Beringer, Schmietenknop, Lüschen, Beck, Zurke, Haber, Schwindt, Hansen, Kohlmann, Zettler, Frank, Reinhard TC Blau-Weiss Berlin: Burkhardt (Rätscher) - Dösch, van Dijck, Gill, Bock, Hoffmann, Vill, Seeger, Blobel, Ross, Prinz, Donnermeyer, Arnold, Lehmann-Richter, Hayde, Keaney Tore: 0:1 Keaney (10.), 1:1 Schmietenknop (18., Strafecke) - Strafecken: 3/1 - 6/0 - Grüne Karten: Beck, Frank - Arnold, Lehmann-Richter - Gelbe Karten: Prinz, Arnold - Beste Spieler: Zurke, Fuchs, Schmietenknop - Dösch, Ross, Gill - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Lange (Ludwigsburg)/Papiest (Nürnberg).

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