Frankenthal Tarkett zieht nach Ludwigshafen um

Das Bürogebäude „JM Center“ im Frankenthaler Nachtweideweg, in dem Tarkett als Mieter arbeitet, gehört der Wormser Unternehmensg
Das Bürogebäude »JM Center« im Frankenthaler Nachtweideweg, in dem Tarkett als Mieter arbeitet, gehört der Wormser Unternehmensgruppe Jakob Müller.

Die Beschäftigten der Tarkett Holding GmbH, die im Frankenthaler Nachtweideweg arbeiten, kümmern sich um den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Man sei dabei, sich „neu zu positionieren“, auch in der Außendarstellung, erklärten im Gespräch mit der RHEINPFALZ Tilo Höbel, Verantwortlicher für diese Vertriebseinheit, und der zuständige Personalchef Heiner Bergner. Bei der Suche nach neuen Räumen sei man in Frankenthal nicht fündig geworden. Ein Grund für die Absicht, nach Ludwigshafen in einen geplanten großen Büro-Neubau der Bob-Rheinallee GmbH umzuziehen, seien die verbesserten Rahmenbedingungen dort. In Frankenthal arbeite man auf drei Etagen, „am neuen Standort sind es zwei Etagen“, sagt Höbel. Das und die andere Raumaufteilung werde im Alltag manches einfacher machen und „gibt uns mehr Möglichkeiten“. Fliesen können Feinstaub binden Die Infrastruktur in Ludwigshafen, insbesondere die Bahnanbindung, sei gut. Zudem passe das neue Quartier „von seiner Bauweise her gut zu uns“, unterstreicht Höbel. Das „ausgeklügelte Heizungssystem“ und die „außergewöhnliche Energieeffizienz – die beste in Rheinland-Pfalz“ passten perfekt zum Profil von Tarkett: Umweltbewusstsein und nachhaltiges Wirtschaften würden im Unternehmen groß geschrieben. Auch mit Blick auf Billig-Konkurrenten aus Asien werde man genau diese Themen bei Werbung und Vertrieb in Zukunft eher noch stärker herausstellen, sagen die Sprecher der Frankenthaler Gesellschaft. So weist die Tarkett-Gruppe zum Stichwort „Nachhaltigkeit“ unter anderem darauf hin, dass man zwischen 2010 und 2017 99.000 Tonnen Altböden wiederverwertet habe. Bei der Produktion von Vinylböden werde grundsätzlich auf gesundheitsgefährdende Weichmacher-Stoffe (Phtalate) verzichtet. Zum Sortiment gehörten auch Fliesen, die Feinstaub aus der Luft binden könnten. „Das hilft Allergikern“, sagt Tilo Höbel. Durch die geschäftliche Entwicklung sehen sich die Frankenthaler Sprecher bestätigt. Im Raum Deutschland, Österreich, Schweiz habe man die Umsätze „in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich fünf Prozent steigern können“, so Höbel. Der Chef der Vertriebseinheit ist zuversichtlich, „dass wir uns auch in den nächsten Jahren positiv entwickeln“. Mietvertrag auf zehn Jahre Als Zeitpunkt für den Umzug nach Ludwigshafen peilen die Verantwortlichen Februar 2020 an. Ab dann laufe der auf zehn Jahre abgeschlossene Mietvertrag, sagt Tilo Höbel. In Frankenthal sei man seit 2006 Mieter. „Damals wurde das Gebäude von uns an die JM-Holding in Worms verkauft“, erläutert Heiner Bergner. „JM“ steht für die Unternehmensgruppe Jakob Müller. Zu ihr gehören die Rheinischen Kunststoffwerke (RKW) mit Hauptsitz in Frankenthal und das benachbarte Renolit-Werk Frankenthal, Hersteller von Kunststofffolien. Zur Frankenthaler Tarkett Holding GmbH zählen nach Angaben des Unternehmens (Stand Ende Februar) insgesamt 452 Mitarbeiter. Die größte Einheit stellt das Werk in Konz an der Mosel dar, wo elastische Bodenbeläge und Designböden im Fliesenformat hergestellt werden: Dort arbeiten 263 Leute. Neben den 90 Frankenthaler Beschäftigten gibt es in Deutschland, Österreich und den Niederlanden zusammen 99 weitere Mitarbeiter, die überwiegend Vertriebsaufgaben wahrnehmen. Im jüngsten veröffentlichten Jahresabschluss 2017 weist die Frankenthaler Tarkett Holding GmbH einen Umsatz von 198,7 Millionen Euro und einen Fehlbetrag von 4,6 Millionen Euro aus. Die Tarkett-Gruppe, die in über 100 Ländern aktiv ist, erwirtschaftete 2018 nach eigenen Angaben mit weltweit 13.000 Beschäftigten einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro.

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