Frankenthal SV Studernheim: Vorstand kritisiert Hallen-Pläne

Soll unter bestimmten Umständen ab Sommer als Bleibe für bis zu 30 Flüchtlinge dienen: die Eichwiesenhalle in Studernheim.
Soll unter bestimmten Umständen ab Sommer als Bleibe für bis zu 30 Flüchtlinge dienen: die Eichwiesenhalle in Studernheim.

Die Vereinsspitze des SV Studernheim reagiert mit großem Unverständnis auf Überlegungen der Stadt, die Eichwiesenhalle ab Sommer als Notunterkunft für Flüchtlinge zu nutzen.

„Wenn das so kommt, dann ist der Verein kaputt“, sagt Vorsitzender Stefan Hannappel. Er und viele Mitglieder, die ihn nach Bekanntwerden der Pläne diese Woche angesprochen hätten, fühlten sich „vor den Kopf gestoßen“. Rund 100 Sportler der Turnabteilung nutzten die Halle neben dem SV-Clubheim nahezu täglich für ihr Training, betont Hannappel. Darunter seien Yogastunden, das Mutter-Kind-Turnen sowie zwei große Seniorengruppen. Er befürchte, dass die sich zurückziehen und mögliche Alternativangebote in anderen Hallen außerhalb Studernheims nicht nutzten.

Betroffen von einer Unterbringung von bis zu 30 Menschen in der Eichwiesenhalle wären neben dem SV auch die im Vorort ansässige Karnevalsgesellschaft (KG) Royal, erläutert Hannappel. Das Gebäude werde für den Sportunterricht der Grundschule genutzt. Darüber hinaus würden die Umkleidekabinen von Fußballteams des FC Arabia und CSV als Umkleidekabine benötigt. Hannappel zählt auch den Jugendtreff auf, der gerade viel Zuspruch habe.

„Balance muss gefunden werden“

Der SV-Vorsitzende sieht noch weitere Probleme: Das Clubheim grenze direkt an die Eichwiesenhalle. Auch der Parkplatz davor werde für Veranstaltungen genutzt, unter anderem für die Kerwe. „Diese könnten eventuell nicht stattfinden“, sagt Stefan Hannappel mit Blick auf Lärm und mögliche Konflikte diesbezüglich. Er greift auch das Argument der örtlichen CDU auf, dass im Dorf Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Ärzte und Apotheke fehlten. Menschen, die in der Halle untergebracht würden, müssten für jede Erledigung nach Frankenthal. Das sei unter dem Blickwinkel der Integration schwierig.

„Hier muss unseres Erachtens eine Balance zwischen bestehenden Strukturen und dem Vereinsleben sowie der notwendigen Unterbringung von Hilfesuchenden gefunden werden. Unser Wunsch als Verein ist natürlich, dass den Hilfesuchenden Asyl gewährt werden kann“, schreibt Hannappel im Namen des SV-Gesamtvorstands.

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