Frankenthal Stadt reagiert auf Kritik an Pilgerpfad-Plänen

Einer von zwei Entwürfen, die derzeit für einen Neubau am Nordende des Jakobsplatzes im Pilgerpfad zur Auswahl stehen.
Einer von zwei Entwürfen, die derzeit für einen Neubau am Nordende des Jakobsplatzes im Pilgerpfad zur Auswahl stehen.

Die Stadtverwaltung weist im Leserbrief „Alles für die Katz?“ geäußerte Kritik an den Entwicklungsplänen für Jakobsplatz und Pilgerpfad zurück – insbesondere widerspricht sie in einer schriftlichen Stellungnahme dem Eindruck, Entscheidungen diesbezüglich seien gefallen.

Dass sich bei der Umfrage unter Bewohnern des Gebiets im Jahr 2020 seinerzeit 84 der Befragten gegen weitere Wohnbebauung ausgesprochen haben sei korrekt. „Gleichzeitig haben sich sechs von zehn Befragten mehr barrierearmen Wohnraum und mehr gemeinschaftlichen Wohnraum im Pilgerpfad gewünscht“, betont die Stadt. Außerdem sei im Ergebnis deutlich geworden, dass es an Nahversorgung, Dienstleistungen und sozialer Infrastruktur, wie etwa einem Café fehle. „Auf diese Bedürfnisse wird der Neubau eingehen.“

Dass die Entwürfe, zu denen sich die Bürger derzeit digital und im Dialograum am Jakobsplatz äußern können, dem Sozialverträglichkeitsgutachten von Professor Martin Albert widersprächen, sieht man im Rathaus ebenfalls anders: Albert habe zwar den Pilgerpfad „als belasteten Stadtteil mit einem besonderen Entwicklungsbedarf“ eingeschätzt, aber auch festgehalten: „Eine mögliche Bebauung kann, unter der Voraussetzung umfassender sozialer Begleitmaßnahmen und der Bereitstellung von hierfür erforderlichen personellen, konzeptionellen und strukturellen Ressourcen, zu einer wesentlichen Aufwertung des Stadtteils beitragen.“

Der Investor könne im jetzigen Stadium noch keine genauen Angaben zu der Art der Wohnungen geben, da genaue Pläne erst nach Erteilung des Baurechts erarbeitet würden. Die Art der geplanten Wohnungen werde sich „natürlich am Bedarf im Quartier orientieren“, so die Verwaltung.

Beteiligung hat „viel bewirkt“

Die Beteiligung und „aktive Bürgerschaft am Pilgerpfad“ haben sehr viel bewirkt, hält die Stadt in ihrer Stellungnahme fest. Der Investor sei nach dem Protest von seinem ursprünglichen Entwurf, der zwei Türme mit 22 und acht Vollgeschossen vorgesehen hatte, schnell abgerückt. Die Varianten, die jetzt zur Auswahl stünden, sähen an der höchsten Stelle 18 Meter vor. Zudem sei eine „intensive Quartiersentwicklung“ aus Mitteln der Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“, eine Umgestaltung des Jakobsplatzes und das erste Quartiersbüro in Frankenthal angestoßen.

„Im Dialograum können die Bürger sich den Unterschied zwischen den beiden Varianten genau erklären lassen und Fragen stellen“, so die Stadt. Es gebe Informationen zum zeitlichen Ablauf und die Möglichkeit, eine eigene Präferenz zu äußern. Geöffnet hat der Dialograum am Jakobsplatz noch einmal am Samstag, 1. April, 12 bis 15 Uhr. Die Abschlussveranstaltung, bei der Ergebnisse vorgestellt werden, ist am Donnerstag, 4. Mai, ab 17 Uhr vorgesehen. Infos seien zudem im Netz unter www.frankenthal.de/pilgerpfad zusammengefasst.

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