Frankenthal Spritkosten beim EWF in zwei Jahren mehr als verdoppelt

Mitarbeiter des EWF sollen bei Dienstfahrten verstärkt auf das Rad umsteigen.
Mitarbeiter des EWF sollen bei Dienstfahrten verstärkt auf das Rad umsteigen.

Die rasant gestiegenen Treibstoffpreise machen auch dem Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF) zu schaffen. Bei einer zu erwartenden Tankmenge von etwa 195.000 Litern wird im laufenden Jahr mit geschätzten Kosten von 390.000 Euro gerechnet.

Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) nannte im Betriebsausschuss eine Vergleichszahl: 2020 mussten für die Betankung der Fahrzeuge lediglich rund 178.000 Euro ausgegeben werden – ausgehend von 98 Cent pro Liter. Ein Jahr später stiegen die Treibstoffkosten bereits auf fast 240.000 Euro bei einem Durchschnittspreis von 1,22 Euro je Liter.

Von der Erhöhung sind die einzelnen Abteilungen des EWF unterschiedlich stark betroffen. Am meisten Treibstoff (41 Prozent) verbraucht die Abfallwirtschaft, gefolgt vom Wirtschaftsbetrieb (37 Prozent). Der Anteil der Abwasserbeseitigung liegt bei rund zehn Prozent, die Friedhofsabteilung fällt mit zwei Prozent dagegen kaum ins Gewicht. Die restlichen zehn Prozent sind dem Betanken von Dienstfahrzeugen anderer städtischer Ämter zuzuordnen.

Umstieg auf Diensträder

„Wir wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter animieren, verstärkt Fahrräder für Dienstgänge zu nutzen“, betonte Bürgermeister Knöppel. Auch prüfe der EWF darüber hinaus intensiv, ob bei Neuanschaffungen von Fahrzeugen auf Hybrid- oder Elektroantrieb umgestellt werden könne.

Den steigenden Energiekosten will der EWF mit einer Reihe von Einsparmaßnahmen begegnen. Bernd Knöppel nannte beispielhaft die Solarthermie- und Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Betriebsgebäuden in der Ackerstraße und im Nachtweideweg sowie die Erneuerung der Fenster in der Kfz-Werkstatt und das Abschalten des Heizgebläses in den Fahrzeughallen. Auch werde die Steuerung der Heizungsanlagen im Hinblick auf Wochenend- und Sommerbetrieb neu eingestellt.

An weiteren Ideen, die in den EWF-Betriebsstätten mittelfristig umgesetzt werden könnten, mangelt es nicht. Denkbar wäre laut Knöppel der Einbau von Holzvergaserkesseln oder Holzhackschnitzelheizungen, die das bei Baumfällarbeiten anfallende Holz oder die Grünabfälle vom Hauptfriedhof verwerten könnten. Angedacht werde ferner, Batteriespeicher bei Fotovoltaikanlagen zu installieren, um Strom für Ladestationen zu gewinnen.

Verbesserungsbedürftig seien nach Ansicht des EWF außerdem die Wärmedämmung am Dach der Kfz-Werkstatt und die Heiztechnik. Ferner ließe sich durch die Dämmung der Zwischenböden im Verwaltungsgebäude in der Ackerstraße die Stauwärme aus dem Heizraum nutzen. Inwieweit der EWF auch von der Fernwärme in der Betriebsstätte im Nachtweideweg profitieren könnte, werde derzeit mit den Stadtwerken Frankenthal sondiert, informierte Bernd Knöppel.

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