Frankenthal Spiel mit Licht und Schatten

Wer ganz genau aufpasst, der entdeckt im Mannheimer Luisenpark am Pflanzenschauhaus einen Hai. Es ist eine der mal mehr, mal weniger versteckten Attraktionen der Winterlichteraktion. Bis zum 24. Februar verwandelt Wolfgang Flammersfeld den Stadtpark abends in eine leuchtende Märchenwelt.

„Die Winterlichter waren in den vergangenen vier Jahren eine Erfolgsstory“, sagt Parkchef Joachim Költzsch euphorisch. Rund 40.000 Besucher wandelten 2018 durch den dunklen Park, gingen auf poetische Entdeckungsreise vorbei an leuchtenden Bäumen und Sträuchern, glitzernden Wasseroberflächen oder aufblitzenden Lichtkristallen. Költzsch hofft bei der fünften Auflage auf einen ähnlichen Erfolg. Die Grundvoraussetzungen dafür könnten besser kaum sein: „Die Wettervorhersage für die kommenden vier Wochen lautet kalt und trocken“, frohlockt der Parkchef. Das Team um Lichtkünstler Flammersfeld hat ganze Arbeit geleistet: 700 Scheinwerfer, zwölf Kilometer Kabel, Nebel und Effekte. Entstanden sind bezaubernde Illuminationen. Besucher müssen allerdings etwas Geduld aufbringen. Der noch nicht abgeschlossene Umbau des Haupteingangs sorgt vor dem Einlass für Wartezeiten. Erst einmal im Park, tauchen sie ein in eine Wunderlandschaft. An der Schattenwand tollen Kinder. Sie sind ein erstes Fotomotiv. Flammersfeld freut sich darüber. „Genau so ist es gedacht.“ Auf der Wiese vor dem Pflanzenschauhaus wird er ernst: „Die fünf Kugeln stehen für die fünf alten Kontinente. Sie sollen zeigen, dass alle bunt sind.“ Fünf Tage habe der Aufbau gedauert. „Tage und Nächte“, präzisiert Andreas Dauth, Veranstaltungsmanager der Stadtpark GmbH. Schließlich entfaltet sich die Wirkung der Lichtinstallationen erst in der Dunkelheit. Und selbst nach der Eröffnung gehen Flammersfeld und sein technischer Leiter Jonathan Taylor mit wachen Augen durch den Park, justierten Scheinwerfer nach oder richten Absperrungen ein. „Der Rundweg ist in diesem Jahr ein wenig verkürzt“, erläutert Költzsch. Eine Reaktion auf Zuschaueranregungen. „Kindern war der komplette Weg um den Weiher zu lang.“ Dafür sei das Programm kompakter, es gebe kaum Lücken am Heinrich-Vetter-Weg, wo die Beleuchtung der gestifteten Skulpturen so natürlich wirkt, als sei es – so Költzsch – schon immer so gewesen. Von hier geht es weiter an der Brunnenlandschaft vorbei, über die Doppelbrücke in Richtung Gebirgsbach. Auf der Rückseite der Seebühne leuchtet die Wasserleinwand, kriechen Lichtschnecken und sind Lichtbleistifte zu einem riesigen Mikado aufgetürmt. Hinter der Freizeitwiese pocht das Herz im Ruhepuls. Von hier geht es über die Weinstube zurück in Richtung Pflanzenschauhaus und Haupteingang. „Eine gute Stunde“, rechnet Költzsch, dauere so ein Umlauf. Eine Stunde voller unvergesslicher Eindrücke. Zumal auch ein zweiter Blick lohnt. „Manche Effekte haben wir auch ein bisschen versteckt“, verrät Flammersfeld. Wer versteckte Sehenswürdigkeiten nicht suchen will, kann sich dem von Liane Weber geführten Lichtrundgang „Walk the Light“, anschließen am 6. und 13. Februar ab 19 Uhr. Noch Fragen? Die Winterlichteraktion ist bis Sonntag, 24. Februar, zu sehen. Einlass ist am Haupteingang ab 16.30 Uhr, Beleuchtungsbeginn ab 18 Uhr. Die Illuminationen sind montags bis donnerstags und sonntags bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr zu sehen. Für den Lichtrundgang muss man sich anmelden unter Telefon 0621 410050.

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