Frankenthal/Ludwigshafen Schreider begrüßt Machtwort des Kanzlers

Dass auch das Atomkraftwerk Emsland im Streckbetrieb am Netz bleiben soll, sorge bei der Stromerzeugung für einen wichtigen Puff
Dass auch das Atomkraftwerk Emsland im Streckbetrieb am Netz bleiben soll, sorge bei der Stromerzeugung für einen wichtigen Puffer, findet der Bundestagsabgeordnete Christian Schreider.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Schreider begrüßt den Weiterbetrieb aller drei noch laufender Atomkraftwerke. Sein Kollege Armin Grau (Grüne) hätte sich einen anderen Weg gewünscht.

Dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in dieser Frage von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch gemacht hat, sei angesichts explodierender Energiekosten „absolut richtig und notwendig“, wird Schreider, der wie Grau den Wahlkreis Ludwigshafen-Frankenthal vertritt, in einer Pressemitteilung der SPD zitiert. Jede vertretbare Möglichkeit der Stromerzeugung müsse in diesem Winter genutzt werden. Dass neben den Atomkraftwerken Isar 2 und Neckarwestheim 2 auch der Meiler Emsland im Streckbetrieb bis zum Frühjahr am Netz bleiben soll, sorge bei der Stromerzeugung für einen wichtigen Puffer. Deshalb werde er der Änderung des Atomgesetzes im Bundestag zustimmen, kündigt der Ludwigshafener an.

Grau erinnert an frühere Vereinbarung

Bundestagsabgeordneter Armin Grau hätte es dagegen laut einer Mitteilung gut gefunden, wenn der Kanzler früh auf die Einhaltung der in der Koalition „gemeinsam getroffenen Vereinbarung, lediglich die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 in den Reservebetrieb zu überführen“, bestanden hätte. „Das hätte ein Machtwort am Ende erspart“, befindet der Altriper. Wohl unter dem Eindruck mehrerer Wahlniederlagen habe die FDP den vorherigen Konsens aufgekündigt.

„Mit der jetzigen Lösung können wir Grüne leben. Sie ist näher bei uns als bei der FDP“, erklärt Grau. So gebe es keine neuen Brennstäbe, keine Laufzeitverlängerung und auch keine Reaktivierung abgeschalteter Meiler. Nach dem jüngsten Stresstest sei ein Weiterbetrieb von Emsland jedoch gar nicht erforderlich. Im Stromexportland Niedersachsen werde auf diese Weise nur Windstrom aus den Leitungen verdrängt. „Atomkraft ist insgesamt die teuerste Stromquelle und hilft jetzt auch nicht, den Strompreis nennenswert zu senken“, sagt Grau. „Und sie ist und bleibt eine Risikotechnologie.“

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