Frankenthal Schönes und erfolgreiches Jahr

Den orangefarbenen Ford Escort will Thomas Meyer künftig auch bei Langstreckenrennen einsetzen.
Den orangefarbenen Ford Escort will Thomas Meyer künftig auch bei Langstreckenrennen einsetzen.

«FRANKENTHAL.» Das Frankenthaler Team Meyer hat in der Saison 2018 zehn Retrorallyes bestritten und drei davon gewonnen. Pilot Thomas Meyer spricht von einem „sehr erfolgreichen Jahr“, an dessen Ende der Sieg im serienübergreifenden ADAC Pfalz Cup steht. In der Retro-Rallye-Serie Süd landete der Frankenthaler in der Gesamtwertung auf dem sechsten Platz.

Eigentlich hätte am vergangenen Wochenende noch die Rallye Saar-Ost stattfinden sollen. Der letzte Lauf der Retro-Serie in der Region Süd wurde jedoch wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. „Für mich war es eines der schönsten Jahre im historischen Rallyesport“, sagt Thomas Meyer nach dem vorzeitigen Saisonende im RHEINPFALZ-Gespräch. Es war sein 13. Jahr in der vom ADAC ausgerichteten Serie. Zweimal hat der Frankenthaler bereits die Gesamtwertung gewonnen, zuletzt 2016. Im Vorjahr war er Achter. In der gerade abgelaufenen Saison fuhr er zusammen mit Sohn und Beifahrer Nico Meyer im Porsche 911 Carrera den Sieg bei der Labertal-Rallye Ende Juli in Bayern ein. Die beiden weiteren Laufsiege 2018 bei der Osterburg- und der Oberland-Rallye, beide auf Ford Escort, zählen nicht zur Retro-Serie Süd. Dort standen noch zwei dritte Plätze bei der Ostalb-Rallye mit dem Opel Corsa A und bei der Rallye Potzberg mit dem Opel Kadett C zu Buche. Auch zwei sechste Ränge an der Südlichen Weinstraße und bei der „Kohle und Stahl“ sowie Platz sieben in Ulm können sich sehen lassen. Den Gesamtsieg sicherten sich in diesem Jahr die Hessen Johannes Ott und Christian Beetz (Rodgau) auf BMW 318 iS. „Die beiden haben konstant gepunktet und verdient die Meisterschaft gewonnen“, sagt Meyer. Weil Nico Meyer nicht alle Rallyes an der Seite seines Vaters bestritten hat, landete der Junior auf Platz sieben, im ADAC Pfalz Cup wurde er Dritter. Über den Triumph in dieser serienübergreifenden Wertung, zu der sich 40 Teams eingeschrieben hatten, freut sich Thomas Meyer besonders. „Dort sind die besten Fahrer aus ganz Rheinland-Pfalz versammelt.“ Auch in der Retro-Rallye-Serie Süd hat er als Sechster sein Hauptziel erreicht: eine Platzierung unter den besten Zehn. Das ist wichtig, weil sich die Startplätze bei den Veranstaltungen im kommenden Jahr nach dem Abschneiden in der Gesamtwertung richten – allerdings nur bis Platz zehn, dahinter entscheidet das Los. Meyer darf somit 2019 bei den Rallyes in der Retro-Serie Süd immer als Sechster auf die Piste. „Das ist ein Vorteil, weil die ersten Starter bessere Streckenbedingungen vorfinden und früher fertig sind“, erklärt Meyer. Wer dagegen ganz hinten starte, müsse auch schon mal bei Dunkelheit fahren. Und das liegt dem Frankenthaler gar nicht. Ob Thomas Meyer die Retro-Serie Süd im nächsten Jahr komplett bestreiten wird, hängt von der Planung des ADAC ab. Es gibt Überlegungen, die Serie von neun auf 15 Läufe auszudehnen. Bis Mitte Dezember würde die Saison dann dauern. Für den Geschmack des Frankenthalers, der Inhaber einer Firma für Bodenbeläge ist, wäre das ein zu großes Programm. Zumal er sich nach 13 Jahren in der Serie auch neue Herausforderungen wünscht. „Wenn man so lange dabei ist, kennt man bei den Veranstaltungen jeden Meter“, sagt Thomas Meyer und lacht. Im Dezember will der ADAC den Rennkalender für 2019 vorstellen. Dann will sich der Routinier entscheiden, ob er die kommende Saison mit Blick auf die Gesamtwertung in der Retro-Serie Süd bestreitet, oder ob er nur an einzelnen Läufen teilnimmt. Auf jeden Fall will das Team wieder Rennen außerhalb der Retro-Serie Süd fahren, zum Beispiel die Oberland-Rallye am Starnberger See. Dort sei der Zuschauerzuspruch besonders groß, berichtet Meyer. Wenn der Pilot von den Wertungsprüfungen Wildsteig und Peiting erzählt, die früher fester Bestandteil der Deutschen Rallye-Meisterschaft waren, gerät er ins Schwärmen: „Am Ortseingang von Peiting wurden wir in diesem Jahr im Escort mit 235 Stundenkilometern gemessen. Die Leute waren total aus dem Häuschen.“ Über den Winter will Thomas Meyer weiter an der Abstimmung des Ford Escort feilen, der künftig auch bei Langstreckenrallyes eingesetzt werden soll: „Der Wagen ist sehr giftig, das muss ich ihm noch etwas aberziehen.“

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