Frankenthal Salzburger Festspiele im Lux-Kino
Mit der kontrovers diskutierten „Aida“ geht es am Dienstag, 24. August, um 19 Uhr los. Um das gewagte Operndebüt der iranischen Fotografin, Video-Künstlerin und Filmregisseurin Shirin Neshat, die im New Yorker Exil lebt, gab es 2017 im Vorfeld viel Aufregung. Sie verweigerte dem Salzburger Publikum konsequent jeden Orientkitsch und spielte mit diversen Bezügen auf die aktuelle Flüchtlingskrise an. Neshat machte aus ihrer „Aida“ mehr als ein simples Eifersuchtsdrama. Sie machte es zu einer Mahnung zu Pazifismus und Humanismus.
„Salome“ heißt die zweite Opern-Vorführung am Dienstag, 7. September, 19 Uhr. Aufführung des Jahres, beste Regie, bestes Bühnenbild, beste Sängerin – die Kritiken überschlugen sich vor Begeisterung für die Inszenierung von Richard Strauss’ „Salome“ aus dem Jahr 2018. Dass das Publikum einen „Orkan der Sinne“ (Spiegel) erleben durfte, lag vor allem am italienischen Regisseur und „Enfant terrible“ Romeo Castellucci, der diese revolutionäre Oper von 1905 nur so vor Schrecken, Lust und Rausch strotzen lässt. Gleichzeitig brauchte es aber auch eine Sängerin wie Asmik Gregorian als Titelheldin, die sich in genau jener rasanten, 100-minütigen Festspielnacht zum neuen Sopranstar katapultierte.
Wer liebt wen? Und warum die ganze Verwirrung bei der „Hochzeit des Figaro“? Die Jubiläumsvorstellung zum 50. Geburtstag von Anna Netrebko, ist am Dienstag, 21. September, um 19 Uhr zu sehen. Mozarts „Le Nozze de Figaro“ ist wahrscheinlich eine der vertracktesten Opern. Klarheit brachte die Bildregie von Brian Large, „der weltweit führende Großmeister des Musik- und Opernfilms“ (Klassikakzente). Den Klassenkampf auf der Bühne befeuerte Nikolaus Harnoncourts aus dem Orchestergraben, der „[...] in der ersten echten Salzburger Premiere [...] eine Revolution aus dem Orchestergraben anzettelte“ (FAZ).
Am Dienstag, 19. Oktober, geht es mit „Don Carlos“ um 19 Uhr weiter. Die Vorstellung über die intriganten Machtspielchen am spanischen Hof im Jahr 1560 ist Verdis Grand opéra schlechthin – und wohl auch einer der größten und umjubelsten Festspieltriumphe von Regie-Legende Peter Stein im Verdi-Jahr 2013, der nach diesem Erfolg auch an der Mailänder Scala aufgeführt wurde. Und das mit einer „Elite-Besetzung, vielleicht die beste […] für diese kräftezehrende Überwältigungsoper: Kaufmann, Harteros, Hampson, Salminen“ (FAZ).
Man mag es kaum glauben, aber in der 100-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele ist ausgerechnet Puccinis populärste und herzzerreißendeste Oper noch nie aufgeführt worden. Mit „La Bohème“ brach der damalige Intendant Alexander Pereira (2012 bis 2014) den Puccini-Bann, und das gleich mit einer „Galabesetzung“ (FAZ). Selten sah man jemanden so schön in der Oper sterben wie Anna Netrebko als Künstlermuse Mimi, selten hielt jemand so hingebungsvoll ihre Hand dabei wie der polnische Tenor Piotr Beczala. „La Bohème“ wird am Dienstag, 2. November, um 19 Uhr gezeigt.
Eigentlich am 24. November geplant, ist „Fidelio“ auf Dienstag, 30. November, 19 Uhr, verschoben worden. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit, so das Lux-Kino. „Fidelio“ blieb Beethovens einzige Oper – und ist als strahlendes Bekenntnis an die Freiheit und die Liebe aktueller denn je. Tiefemotional war auch die Inszenierung der Salzburger Festspiele aus dem Jahr 2015 von Regisseur Claus Guth, die „alles auf den Kopf zu stellen schien“ (Donaukurier), was man bislang über Beethovens „Fidelio“ wusste. Gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern und nicht zuletzt Star-Tenor Jonas Kaufmann rundete diese Oper das Beethoven-Jahr 2020 ab.
Kurz vor Weihnachten wird als letzte Vorführung „Die Zauberflöte“ am Dienstag, 21. Dezember, um 19 Uhr präsentiert. Die amerikanische Opernregisseurin Lydia Steier brachte bei den Festspielen 2018 den Zauber zurück in eine der meistgespieltesten und gleichzeitig verspieltesten Opern der Welt. Opulent, bildgewaltig und märchenhaft war Steiers durchinszeniertes „Augentheater im Zirkusambiente“ (Stuttgarter Nachrichten). Und mittendrin in der quirligen Szenerie: Klaus Maria Brandauer als liebenswürdiger Märchenerzähler und Großvater.
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Tickets und weitere Informationen gibt es unter www.lux-kinos.de.