Frankenthal Richard Glahn veröffentlicht Fachbuch „World Class Mittelständler“

In Unternehmen sollten sich die Mitarbeiter aktiv in die stetige Optimierung der Arbeitsprozesse einbringen können.
In Unternehmen sollten sich die Mitarbeiter aktiv in die stetige Optimierung der Arbeitsprozesse einbringen können.

Muss sich ein Unternehmen, das wirtschaftlich erfolgreich sein will, externer Berater bedienen oder kann das Ziel, Wachstum und Gewinne zu steigern, mit der richtigen Strategie auch aus eigener Kraft erreicht werden? Dieser spannenden Frage geht Richard Glahn in seinem neuesten Buch „World Class Mittelständler“ nach.

Der Autor war in den zurückliegenden 20 Jahren überwiegend im Management großer Konzerne, aber auch als selbstständiger Berater tätig. Im Oktober 2000 kam der gebürtige Aachener, der in Mannheim Betriebswirtschaft studiert und über ein linguistisches Thema promoviert hat, nach Frankenthal. Bei der Firma KK&K (heute Howden), die sich gerade von ihrer Turbolader-Sparte getrennt hatte, war er für die Unternehmenskommunikation einschließlich der Pressearbeit verantwortlich. Außerdem wurde ihm das globale Vertriebsnetz anvertraut. Zusammen mit dem damaligen Vorstand Ray Carrell begann Glahn, eine hausinterne Unternehmensberatung aufzubauen.

„In nur fünf Jahren konnten wir den Umsatz um 125 Prozent steigern – eine tolle Geschichte“, hebt der Autor, der bereits elf Fachbücher veröffentlicht hat, im Gespräch mit der RHEINPFALZ hervor. Dieses Ergebnis sei mit den Mitarbeitern und nicht gegen sie erreicht worden. „Wir haben einen Rahmen geschaffen, der es uns erlaubte, Zukunft gemeinsam zu gestalten.“ Als dann 2006 die Firma KK&K Teil des Siemens-Konzerns geworden sei, habe eine neue Ära begonnen, „stärker geprägt von Kennzahlen als von Wertschätzung“. 2010 kehrte Glahn dem Unternehmen den Rücken und machte sich mit den von ihm entwickelten Konzepten als Berater selbstständig. Seit 2018 leitet er in Kehl am Rhein gemeinsam mit der Eignerfamilie einen mittelständischen Betrieb, der Kunststoffverpackungen produziert.

Verblüffendes Ergebnis

Richard Glahn kommt in seinem Leitfaden zu dem auf den ersten Blick etwas verblüffenden Ergebnis, dass die Unternehmenswelt im Grunde genommen gar nicht so komplex ist, dass externe Hilfe benötigt wird. In auffälliger Regelmäßigkeit werde häufig eine gerade noch hochgelobte Managementmode durch die nächste ersetzt, bis auch diese von einem neuen Trend verdrängt werde. Für ihn liegt der Verdacht nahe, dass nur die Beraterszene von dem stetigen Wandel profitiert und mit vermeintlichen Neuerungen glauben machen will, dass die Welt so kompliziert sei.

Anhand von Beispielen aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe verdeutlicht der Autor, dass in der Regel einfache, aber konsequent umgesetzte Mittel und Methoden ausreichen, um Betriebe zu optimieren und ihnen zu mehr Wachstum und Gewinn zu verhelfen. Leicht verständlich erläutert der in Weinheim lebende Autor in vier großen Kapiteln die Themen Strategie, Struktur, Prozesse und Führung. „Diese müssen zielorientiert und in kleinen Schritten systematisch angegangen werden“, betont er. Ganz entscheidend sei auch, Konsequenz und Wertschätzung für das Geleistete auszubalancieren. Es gelte, in den Unternehmen Bedingungen zu schaffen, unter denen sich die Mitarbeiter aktiv in die stetige Optimierung der Prozesse einbringen könnten. Glahns Buch will Schlüsselkompetenzen vermitteln und begleitet den Leser auf diesem Weg mit hilfreichen Fragestellungen, Anleitungen und Checklisten.

Am Ende seines praktischen Ratgebers nennt Richard Glahn, der 1970 geboren wurde, zwei wesentliche Kriterien für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens: Flexibilität und die Bereitschaft zum Experiment. Erfolgversprechende Ideen sollte man ausprobieren, auch wenn diese ungewöhnlich erscheinen, findet er.

Lesezeichen

Richard Glahn: World Class Mittelständler – Ohne Berater noch erfolgreicher werden, Frankfurter Allgemeine Buch, 288 Seiten, ISBN 978-3-96251-126-5, 25 Euro.

Richard Glahn war in den zurückliegenden 20 Jahren überwiegend im Management großer Konzerne, aber auch als selbstständiger Bera
Richard Glahn war in den zurückliegenden 20 Jahren überwiegend im Management großer Konzerne, aber auch als selbstständiger Berater tätig.
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