Frankenthal Projekt am AEG: Eigene Klassenzeitung

Stolz auf die eigene Zeitung: Schüler der jetzigen 9c mit den „Einstein-News“.
Stolz auf die eigene Zeitung: Schüler der jetzigen 9c mit den »Einstein-News«.

Wie haben die Lehrer den Online-Unterricht erlebt? Welche Folgen kann Mobbing haben? Und was macht eigentlich eine Schulbibliothekarin? Diese Fragen beantwortet eine achte Klasse des Albert-Einstein-Gymnasiums in ihrer Zeitung.

„Die Klasse 8c des Albert-Einstein-Gymnasiums stellt die RHEINPFALZ mit ihrer eigenen Zeitung in den Schatten“, heißt es auf der Titelseite der Klassenzeitung. Eine selbstbewusste Ansage – und in einer Hinsicht stimmt sie auch: So viel aus dem Innenleben der Schule gibt es in der RHEINPFALZ nicht zu lesen. „Zum Thema Schule hat jeder etwas zu sagen“, sagt Deutschlehrerin Sarah Henrich, die das Projekt betreute. Vor allem Corona habe die Schüler sehr beschäftigt. So finden sich in der Zeitung Interviews mit Lehrern, die von ihren Erfahrungen mit dem Fernunterricht erzählen, Informationen zu Hygieneregeln und Meinungen zum regelmäßigen Testen.

Auch abseits der Pandemie gibt es einiges zu berichten: Andere Schulprojekte wie die Sanitäter oder die Partnerschaft mit einer Schule in Ruanda werden vorgestellt. Außerdem berichten die Schulbibliothekarin und eine Mitarbeiterin, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr am AEG absolviert, in Interviews von ihrer Arbeit. „Die Schüler hatten gute Ideen“, sagt Henrich. Ein paar Themen habe sie in der Hinterhand gehabt, falls dem einen oder anderen nichts einfalle. Die habe sie aber gar nicht gebraucht.

Thema Medien auf dem Lehrplan

Im Deutschunterricht gehört das Thema Medien in der achten Klasse zum Lehrplan. Mit der RHEINPFALZ-Aktion „lesen!“ hatte Henrich drei Wochen lang die Zeitung für die Klasse abonniert – zunächst in gedruckter Form, als die Schule wegen gestiegener Inzidenzen schließen musste, digital. Mit der Klasse ging es um verschiedene Textformen: Was macht ein Interview aus, was eine Reportage oder einen Bericht?

Das Gelernte durften die Schüler dann in der eigenen Klassenzeitung anwenden. Ähnliche Projekte hatte Henrich schon mit anderen Schülergruppen, meist in einer Projektwoche, umgesetzt. „Das hat den Schülern immer sehr viel Spaß gemacht, wenn sie schalten und walten konnten, wie sie wollten“ – auch wenn die gedruckte Zeitung sehr weit von der Lebensrealität der Schüler entfernt sei. „Die meisten lesen Nachrichten eher in sozialen Medien und haben zu Hause oft keine Zeitung abonniert“, beobachtet Henrich. Noten gab es auf das Projekt übrigens nicht.

Viel Arbeit sei es gewesen, die Texte immer wieder zu bearbeiten und mit den Autoren zu besprechen. Nach mehreren Wochen sei die Zeitung dann pünktlich zu den Sommerferien fertig geworden. Und alle Schüler hätten am Ende ein gedrucktes Exemplar gewollt, erzählt Henrich: „Sie waren stolz, ich war stolz und mache das gerne wieder.“

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