Frankenthal „Platz eins verteidigen“

Echter Torgarant: Kevin Bernhardt traf bislang 25-mal für den SC.
Echter Torgarant: Kevin Bernhardt traf bislang 25-mal für den SC.

«Bobenheim-Roxheim.» Es läuft gut beim SC Bobenheim-Roxheim. Der SC führt die Tabelle der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz souverän an – und hat noch ein Spiel weniger ausgetragen als Verfolger SV Weisenheim/Sand. Und den Platz will der Verein vom Binnendamm jetzt auch nicht mehr hergeben, sagt der Sportliche Leiter Stephan Szymczak.

15 Siege aus 17 Spielen, nur ein Remis und eine Niederlage, dazu noch den besten Sturm und die beste Abwehr der Liga: „Wir haben vieles richtig gemacht“, sagt Stephan Szymczak. Der Grundstein für die Leistung in dieser Saison sei allerdings schon früher gelegt worden. „Wir haben vor drei, vier Jahren den richtigen Weg eingeschlagen. Der Erfolg jetzt ist das Resultat“, meint Szymczak, der vor der Runde das Amt des Trainers an Benjamin Montino abgegeben hat. Unterstützt wird Montino von Co-Trainer Mirko Kremer und Helmut Amann, der sich um die Torhüter kümmert. Für Szymczak fußt die gute Vorrunde des SC auf drei Säulen. Erstens sei der Kern der Mannschaft schon drei, vier Jahre zusammen. „Punktuell haben wir den Kader dann verstärkt“, erläutert Szymczak. Und diese Saison passe die Mischung einfach mit den Jungen wie Jonas Jörns, Gökbey Altun und Maximilian Haltenberger auf der einen Seite und erfahrenen Spielern wie Torjäger Kevin Bernhardt auf der anderen Seite. Als zweiten Punkt nennt der Sportliche Leiter den reibungslosen Übergang zum neuen Trainerteam – zu dem er auch Marius Heydasch zählt, der die zweite Mannschaft unter seinen Fittichen hat. „Sie setzen immer wieder neue und gute Reize“, lobt Szymczak. So werden die Fehler auf dem Platz minimiert. Als dritten Faktor hat Szymczak Abteilungsleiter Jürgen Wanger ausgemacht. „Er hält den Laden zusammen.“ Und dennoch: Dass die Bilanz bislang so gut ist, ist auch für den Sportlichen Leiter etwas überraschend. „In manchen Spielen hatten wir auch Glück. Manche haben wir erst in der zweiten Halbzeit gedreht.“ Wie zum Beispiel die Partie beim VfR Grünstadt II, als der SC Bobenheim-Roxheim schon 0:2 zurück lag. Der breite Kader komme dem SC zugute. Man habe sich bewusst vor der Runde dafür entschieden, mit einem 22-Mann-Kader in die Saison zu gehen. „Wenn dann mal drei, vier Spieler ausfallen, wie zum Beispiel gegen die DJK Eppstein im Dezember, haben wir immer noch genügend Qualität im Kader.“ Die Partie gewann der SC 8:1. Einen wesentlichen Anteil am Höhenflug des Teams hat Torjäger Kevin Bernhardt. Aktuell steht er bei 25 Treffern und ist gemeinsam mit Marc Lautenschläger von der SG Maudach an der Spitze der Torjägerliste der A-Klasse. „Wir hatten erwartet, dass Kevin 20 Tore in dieser Saison macht. Jetzt steht er schon bei 25“, sagt Stephan Szymczak. Nur auf den Torjäger darf man die Mannschaft aber nicht reduzieren. „Wir haben auch Spieler, die gut zuliefern“, sagt der Sportliche Leiter. Exemplarisch dafür nennt er Lukas Seif, Niels Becker und Yannick Busljeta. Und Bernhardt spiele auch mannschaftsdienlich, setze immer wieder seine Mitspieler in Szene. „Wir haben fünf, sechs Spieler, die Tore schießen können“, sagt Szymczak. Maximilian Haltenberger taucht in der Torjägerliste mit 13 Treffern auf Rang sechs auf. Er wechselte allerdings in der Winterpause zu Wormatia Worms (wir berichteten). Spielertrainer Benjamin Montino rangiert in dieser Liste mit neun Toren auf Platz 15. Bei aller Freude fällt Stephan Szymczak aber auch etwas ein, das ihm in dieser Saison nicht gefallen hat. „Die Reaktion der Mannschaft auf die Niederlage in Eppstein.“ Das Team habe nicht wie sonst üblich nach dem Abpfiff einen Kreis auf dem Rasen gebildet. „Da sind alle auseinandergelaufen. Das ist aber gleich in der Kabine geklärt worden“, sagt Szymczak. Die Pleite in Eppstein in der Anfangsphase der Runde sei genauso ein Wachrüttler für den SC gewesen wie das 3:3 in Dirmstein. Klar sei die Gefahr da, dass man bei sechs Punkten Vorsprung auf den Zweiten und einem Spiel weniger etwas die Bodenhaftung verliere. „Wir müssen trotzdem wach und fokussiert bleiben“, fordert der Sportliche Leiter. Denn klar ist ebenfalls: „Jetzt wollen wir natürlich auch Meister werden und in die Bezirksliga aufsteigen.“ Aber entschieden sei noch nichts. Weisenheim, Friesenheim und auch Eisenberg seien immer für eine starke Rückrunde gut. Trotzdem geht der Blick bei der Kaderplanung natürlich schon ein wenig in Richtung Bezirksliga. Und da setzt der SC auf die Spieler, die auch aktuell das blau-gelbe Trikot tragen. „Wir wollen den Kader so weit wie möglich zusammenhalten“, formuliert es Stephan Szymczak. Er rechne damit, dass 95 Prozent der Mannschaft bleiben. Dann werde man wieder punktuell Verstärkungen suchen. Und auch der eigene Nachwuchs, der im Sommer aus der A-Jugend rauskommt, soll dann wieder seine Chance bei den Aktiven bekommen. Neu am Binnendamm sind für die Rückrunde Denis Reinwald (SV Horchheim) für die offensiven Außenbahnen, der flexibel einsetzbare Horst Döppel und Defensivmann Alexander Völkl (beide Südwest Ludwigshafen).

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