Frankenthal Optionen für Unterkünfte: Wohnungen, Container, Sporthallen

Eichwiesenhalle: Platz für etwa 30 Personen.
Eichwiesenhalle: Platz für etwa 30 Personen.

Das Grundproblem beschreibt Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend so: Die bestehenden Unterkünfte der Stadt – neun an der Zahl – sind voll. Viele dort lebende Menschen mit geklärtem Aufenthaltstitel könnten theoretisch dort ausziehen und würden wiederum Platz machen für Neuankömmlinge. „Faktisch finden sie aber keine Wohnungen, weil der Markt leer ist“, erklärt Hebich.

Angesichts dieser Situation und der prognostizierten Zunahme der Zuwanderung nach Frankenthal (siehe „Zur Sache“) müsse die Stadt nach Möglichkeiten suchen, Flüchtlingen ein Dach überm Kopf bieten zu können. Der OB spricht im Congress-Forum von einem Stufenmodell, das an die Entwicklung der Zuweisungen gekoppelt sei. Die Verwaltung bemühe sich weiterhin, bevorzugt Immobilien anzumieten, die im Idealfall nicht dem regulären Wohnungsmarkt fehlen. Drei kleinere Objekte könnten der Stadt Luft verschaffen bis zum Sommer.

Höchste Priorität bei Parkplatz P2

Parallel arbeitet der zuständige Fachbereich Gebäude und Grundstücke daran, den Bau von Container-Unterkünften voranzutreiben. Höchste Priorität hat dabei nach Darstellung von Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) der Parkplatz P2 an der Ecke Albertstraße/Petersgartenweg, wo 100 Personen Platz hätten. Hier werde aktuell die Ausschreibung vorbereitet. Knöppel nennt am Donnerstag auch den Festplatz Benderstraße als Option, wo bereits von 2016 bis 2018 ein „Camp“ aus Messehallen existierte. Andere Flächen würden geprüft. Die bestehende Unterkunft in der Siemensstraße (Industriepark Nord) könne bis Ende 2024 um zwei Gebäude erweitert werden.

Wenn sich abzeichnet, dass Kapazitäten nicht ausreichen, kommt die zuletzt heiß diskutierte Nutzung von Sporthallen als Sammelunterkünften ins Spiel. Auch hier will die Verwaltung stufenweise vorgehen und von einer kleinen (Eichwiesenhalle Studernheim) über eine mittlere (Isenachhalle Flomersheim) bis zu einer großen Halle (Albert-Sporthalle) „Stück für Stück reagieren“, erläutert Bernd Knöppel. Andere Hallen kämen nicht infrage, weil sie entweder direkt auf Schulgelände lägen oder die Anzahl betroffener Schüler – wie im Fall der Halle Am Kanal zu groß wäre.

Isenachsporthalle: 65 Menschen könnten unterkommen.
Isenachsporthalle: 65 Menschen könnten unterkommen.
Albert-Sporthalle: Kapazität für 80 Flüchtlinge.
Albert-Sporthalle: Kapazität für 80 Flüchtlinge.
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