Frankenthal Neues aus der Zerstörung

Inszeniertes Foto „Introscope IV“ von Thomas Brenner.
Inszeniertes Foto »Introscope IV« von Thomas Brenner.

Der Titel der Ausstellung, welche die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK) vom 10. August bis zum 2. September im Frankenthaler Kunsthaus ausrichtet, wirkt auf den ersten Blick verstörend: „Zerreißprobe – die Zerstörung im Schaffensprozess“. Werke von 21 überwiegend bekannten Künstlerinnen und Künstlern der Region sind zu sehen.

Nicht erst seit den Tagen, des Cabaret Voltaire in Zürich, den Kreativexplosionen der Dadaisten mit ihren Collagen und Decollagen, nicht erst seitdem Aktionskünstler wie Ai Weiwei Ming-Vasen zerdeppern, gehöre das Zerstören, die Übermalung, das Abreißen von „Vorgängerbauten“ oder der Palimpsest zum Gestaltungsprozess wie die Stille zur Musik, heißt es in der Ankündigung der APK. Die in Frankenthal gezeigten Werke sollen das Anarchische im Gestaltungsprozess sichtbar machen. Ein riskantes Spiel sei dies, das nicht selten mit dem Totalverlust des Werkes ende. Spannend sei, das Verhältnis zwischen dem Davor und dem Danach zu beleuchten, wenn aus der Zerstörung tatsächlich Fruchtbares hervorgegangen ist. Die Exponate der Ausstellung „Zerreißprobe“ seien eigens dafür angefertigt worden. Die Palette reiche von ge- und zerrissenen Collagen und Bildträgern bis hin zu bildhaft symbolischen und metaphorischen Kompositionen, kündigt die APK an. Thema seien aktuelle und immer gültige menschliche Befindlichkeiten. Medien und Politik lieferten heutzutage so manches drastische Beispiel für eine „Zerreißprobe“. Vertreten sind in der Ausstellung im Kunsthaus Ulli Bomans, Thomas Brenner, Bernd Decker, Ursula Faber, Klaus Fresenius, Jochen Frisch, Gabriele Jahnke, Petra Jung, Erika Klos, Dieter Kühn, Franz Martin, Marita Mattheck, Petra Meckel, Engelbert Müller, Manfred Plathe, Achim Ribbeck, Silvia Rudolf, Martin Schöneich, Anne-Marie Sprenger, Matthias Strugalla und Irmgard Weber. Die APK ist die Interessenvertretung der Bildenden Künstler der Pfalz. Sie versammelt unterschiedliche Generationen, Stile und Anliegen. Die meisten ihrer alle zwei Jahre stattfindenden großen Jahresschauen wurden in der Pfalzgalerie in Kaiserslautern gezeigt. Aber auch in Ludwigshafen, im Hambacher Schloss, im Zehnthaus Jockgrim, in der Pirmasenser Messehalle, in der Tuchfabrik Kusel, in der Villa Streccius Landau und in anderen Städten hat die APK jurierte Ausstellungen ausgerichtet. Öffnungszeiten APK-Ausstellung „Zerreißprobe – die Zerstörung im Schaffensprozess“ vom 10. August bis zum 2. September im Frankenthaler Kunsthaus am Mina-Karcher-Platz. Zur Eröffnung am Freitag, 10. August, 19 Uhr, sprechen der Frankenthaler Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU), der APK-Vorsitzende Stefan Engel und Matthias Strugalla. Musikalische Umrahmung: Guido Paliot und Sabine Hund. Öffnungszeiten täglich, außer Montag, von 14 bis 18 Uhr. Die Ausstellung ist auch Teil des ganztägigen Programms des Kunst- und Genussmarkts am 18. August, das von 13 bis 21 Uhr läuft.

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