Frankenthal Naturfreunde trauern um Rudi Klug

Überzeugter Sozialdemokrat: Rudi Klug mit einer Biografie seines politischen Vorbilds Willy Brandt.
Überzeugter Sozialdemokrat: Rudi Klug mit einer Biografie seines politischen Vorbilds Willy Brandt.

Die Frankenthaler Naturfreunde trauern um Rudi Klug, der wenige Tage vor dem Jahreswechsel im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Viele Jahre war er Vorsitzender der Ortsgruppe, deren Vereinsheim im Ziegelhofweg seinen Namen trägt. Als sein Lebenswerk gilt das Naturfreundehaus Rahnenhof in Hertlingshausen, das er zusammen mit seiner Frau 40 Jahre lang leitete und als beliebte Freizeitstätte etablierte.

Rudi Klug, der bei KSB den Beruf des Drehers erlernte, war ein überzeugter Sozialdemokrat und Gewerkschafter, der auf vielen Ebenen für ein friedliches Miteinander der Menschen eintrat. Er organisierte Ostermärsche, beteiligte sich an Sitzblockaden gegen ein Giftgaslager in der Südpfalz und erklärte den Rahnenhof 1983 zur „atomwaffenfreien Zone.“ Mit seinen Ideen ist er in der eigenen Partei bisweilen angeeckt, sie wurden mitunter als kommunistisch abgetan. Orientiert an seinem großen Vorbild Willy Brandt, hat sich der Freidenker indessen nie vereinnahmen lassen.

Verantwortungsvolle Ämter bekleidet

Schon in jungen Jahren hatte sich der gebürtige Frankenthaler der sozialistischen Umwelt-, Kultur-, Freizeit- und Touristikorganisation angeschlossen und war auch in die IG Metall eingetreten. In beiden Verbänden bekleidete er verantwortungsvolle Ämter, die bis zur Bundesebene reichten. Zusammen mit dem damaligen rheinland-pfälzischen Innenminister Walter Zuber (SPD) gründete er 1983 die bundesweit erste Landesarbeitsgemeinschaft von Arbeiterwohlfahrt und Naturfreunden zur Förderung der Familienerholung. Über drei Jahrzehnte stand er dem Familien- und Häuserwerk der Naturfreunde Rheinland-Pfalz vor.

Mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Für die SPD gehörte der Verstorbene dem Kreistag Bad Dürkheim und dem Verbandsgemeinderat Hettenleidelheim an. Außerdem war er Erster Beigeordneter in Carlsberg. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2014 mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Für den dreifachen Vater, der sich schon früh der Singgruppe der Naturfreunde anschloss, war Gesang nicht nur Hobby, sondern Lebenselixier.

Die Trauerfeier für Rudi Klug findet am Montag, 16. Januar, 13 Uhr, auf dem Friedhof Hertlingshausen statt.

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