Frankenthal Mit etwas breiterer Brust

Endlich Grund zum Jubeln: Timo Schmietenknop, Marius Haber und Sandro Reinhard (von links) freuen sich über das frühe 1:0 im Spi
Endlich Grund zum Jubeln: Timo Schmietenknop, Marius Haber und Sandro Reinhard (von links) freuen sich über das frühe 1:0 im Spiel gegen den HC Ludwigsburg.

«Frankenthal.» Nach dem vergangenen Wochenende, an dem vier Punkte eingefahren wurden, kann Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal mit etwas breiterer Brust in das Wochenende gehen. An diesem warten aber zwei knifflige Heimspiele auf die Turngemeinde. Heute, 16 Uhr, geht es gegen den Tabellendritten Zehlendorfer Wespen. Morgen, 12 Uhr, empfängt das Team Aufsteiger SC Charlottenburg.

Es könnte der berühmte Knoten sein, der bei der TG Frankenthal am vergangenen Wochenende geplatzt ist. Denn das Team von Trainer Can Yurtseven zeigte die spielerisch beste Leistung in dieser Runde und belohnte sich mit dem 3:3 gegen den HC Ludwigsburg und dem 4:3-Erfolg beim HTC Stuttgarter Kickers endlich auch mit vier Punkten. Und dank des besseren Torverhältnisses hat die Turngemeinde nun die rote Laterne an den Limburger HC abgegeben. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass die TG gegen Ludwigsburg eine 3:0-Führung herschenkte. Aber auch an diesem 3:3 sieht Yurtseven etwas Positives. „Da kann ein Team dran zerbrechen. Aber wir haben weitergespielt, hatten sogar kurz vor Schluss die Chance zum Sieg. Und gegen Stuttgart einen Tag später haben wir uns dann belohnt.“ Wesentlichen Anteil an der Belohnung hatte Marius Haber. Der 17-Jährige traf gegen Ludwigsburg zum 2:0 und bereitete das 3:0 durch Erik Kohlmann vor. Gegen Stuttgart war er sogar dreimal erfolgreich. Eine Premiere: „Drei Tore in einem Spiel bei den Herren sind mir bis dahin noch nicht gelungen“, erzählt Haber erfreut. „Ich hatte aber auch ein bisschen Glück, dass ich da stand“, meint er bescheiden. „Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten“, sagt Can Yurtseven über seinen Schützling und attestiert ihm eine reife Veranlagung. Der Trainer sieht den Youngster noch flexibel einsetzbar – Haber kann sowohl hinter den Spitzen als auch im Sturm spielen. Da ist Yurtseven aber auch ein Stück weit Getriebener von der derzeitigen Verletztenmisere bei den Frankenthalern. Langfristig, so sagt der Übungsleiter, sieht er Marius Haber als Stürmer in vorderster Front. Warum es jetzt besser läuft bei der TG? Trainer Can Yurtseven hatte es vor der Runde schon angedeutet, dass die neu zusammengewürfelte Mannschaft ein bisschen Zeit braucht, um sich einzuspielen. Von „fünf, sechs Spielen“ hatte der TG-Coach damals gesprochen. Mittlerweile sind sechs Partien absolviert – und die Worte des Übungsleiters haben sich am vergangenen Wochenende bestätigt. „Aber wir sind auf dem Boden geblieben“, sagt Can Yurtseven. Gleichwohl hätten die Spiele gegen Ludwigsburg und Stuttgart gezeigt, dass seine Truppe mit den stärkeren Teams in der Liga mithalten könne. Gegen Zehlendorf müsse sich das Team aber noch mal steigern. „Da muss jeder 120 Prozent geben“, fordert der Coach. Er sieht die Wespen mit Blau-Weiss Berlin als stärkstes Team in der Südgruppe. „Sie haben einen breiten Kader, spielen hohes Pressing und können das auch durchziehen“, analysiert der Trainer. Den SC Charlottenburg (Sechster, sieben Punkte) stuft er als „unangenehmen Aufsteiger“ ein. Da sei viel Geduld gefragt. Ein Augenschmaus werde die Partie wohl nicht. Eher eine der berühmten Kategorie „Kratzen, Beißen, Spucken“. „Mit Schönspielerei werden wir nichts holen“, warnt Yurtseven. Es komme darauf an, die Zweikämpfe zu gewinnen und Ballverluste zu vermeiden. Im Tor wird Oliver Scharfenberger heute den grippekranken Jonathan Adams ersetzen, kündigt Can Yurtseven an. Ob Scharfenberger auch am Sonntag spielt, stehe noch nicht fest. Eine weitere Option zwischen den Pfosten ist Youngster Alexander König. Stürmer Fridolin Lüschen (Zerrung) und Verteidiger Aaron Hayn (Grippe) fallen ebenfalls aus. Hinzu kommen die Langzeitverletzten Sven Beringer und Jannik Albrecht. Kapitän Timo Schmietenknop wird wohl spielen können, ist laut Can Yurtseven aber nicht bei 100 Prozent. Dominik Seel plagt sich mit einer Sehnenreizung im Fuß rum. Hinter seinem Einsatz steht noch ein Fragezeichen. Peter Klug kann nur heute eingreifen. Für ihn wäre morgen Benjamin Otto eine Alternative.

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