Frankenthal Mental überfordert

Laut TG-Trainer Can Yurtseven brachte in Limburg kein Frankenthaler, hier Lauritz Fuchs im letzten Heimspiel, seine gewohnte Lei
Laut TG-Trainer Can Yurtseven brachte in Limburg kein Frankenthaler, hier Lauritz Fuchs im letzten Heimspiel, seine gewohnte Leistung auf den Platz.

«LIMBURG.» Bitter: Die TG Frankenthal ist nach dem letzten Saisonspiel in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga gestern beim Limburger HC in die Regionalliga abgestiegen. 0:4 (0:1, 0:1, 0:1, 0:1) verlor die Turngemeinde und ist damit im Torverhältnis um genau einen Treffer schlechter als der gestrige Gegner, der die Klasse gehalten hat. Nach dem Dürkheimer HC muss damit auch der zweite pfälzische Club seinen Platz in der Zweiten Liga räumen.

Die Frankenthaler werden jetzt den Punkten nachtrauern, die sie gegen Mitabsteiger Dürkheimer HC liegengelassen haben. Zweimal unterlag die TG dem als Schlusslicht absteigenden DHC in dieser Saison, in der Rückrunde erst in den letzten Sekunden der Partie. „Das wird nun einige Zeit sehr wehtun“, bekannte TG-Trainer Can Yurtseven nach der gestrigen Begegnung. Mit 19 Zählern landete Frankenthal auf dem drittletzten Platz – punktgleich mit den Stuttgarter Kickers und dem Limburger HC auf den Rängen sechs und sieben. Am Ende hatten die Frankenthaler das schlechteste Torverhältnis der drei Teams. Die Mannschaft sei in Limburg ein Totalausfall gewesen, bilanzierte der Übungsleiter. „Kein Spieler konnte seine gewohnte Leistung auf den Platz bringen. Der Sieg für Limburg war verdient.“ Dabei hatten die Frankenthaler vor dem Spiel die deutlich bessere Ausgangssituation. Sie hatten es in der eigenen Hand und mussten nicht auf die Hilfe des Dürkheimer HC hoffen, der gestern gegen Ludwigsburg 1:2 verlor. Die Ludwigsburger zogen mit diesen drei Punkten noch an Frankenthal vorbei. Nur wenige hätten wohl geglaubt, dass die TG in Limburg so glatt untergehen würde. Gerade nach den ansprechenden Leistungen in der Rückrunde, in der die Frankenthaler sogar Spitzenreiter Blau-Weiß Berlin ein Unentschieden abgetrotzt hatten. „Ausgerechnet im letzten Spiel haben wir es nicht geschafft, unser Potenzial abzurufen“, haderte Yurtseven. Neben den Niederlagen gegen den pfälzischen Rivalen seien es am Ende wohl auch die vielen Unentschieden gewesen, die den Frankenthalern den Abstieg beschert hätten. Die Partie in Limburg – die Gastgeber feierten gestern ihr 95-jähriges Bestehen und hatten damit doppelten Grund zur Freude – begann für die Frankenthaler äußerst unglücklich. Die Gäste waren in der Anfangsphase unkonzentriert. Bereits in der zweiten Minute erzielte Laurens Meurer nach einer Strafecke die Führung für Limburg. „Wir hatten über die gesamte Partie viel zu viel Angst und haben zu viele einfache Fehler gemacht“, erklärte Yurtseven. Die Mannschaft sei mental überfordert gewesen. Das 1:0 sollte der einzige Gegentreffer im ersten Viertel bleiben. Doch der zweite Durchgang begann für die TG nicht besser. Fünf Minuten waren gespielt, da war Maximilian Müller zur Stelle und erhöhte für die Gastgeber. Der 0:2-Rückstand zum Seitenwechsel hätte den Frankenthalern noch zum Klassenerhalt gereicht. Doch das Spiel der Pfälzer wurde in der zweiten Halbzeit nicht druckvoller. Wieder waren fünf Minuten gespielt, da verwandelte Laurens Meurer einen Siebenmeter zum 3:0. Spätestens jetzt stand das Spiel auf Messers Schneide. Das nächste Tor der Limburger würde den Abstieg der Frankenthaler besiegeln, sollten sie selbst nicht zu einem Treffer kommen. Das zehrte weiter an den Nerven der Mannschaft. Bis zwei Minuten vor Ende der Partie konnten die Frankenthaler den Spielstand noch halten, dann kam das Aus. „Jedes Viertel lief ähnlich ab. Limburg war immer um das eine Prozent stärker als wir. Vier Schüsse, vier Treffer“, sagte Yurtseven. Die Turngemeinde habe aus ihren fünf, sechs Kreisszenen kein Kapital schlagen können. Im Prinzip sei es aber ein Spiel zweier gleichwertiger Teams gewesen, befand der Coach. Nach der bitteren Niederlage müsse die Frage gestellt werden, ob die TG die richtigen Lösungen im Spiel gegen Limburg gehabt habe, um bestehen zu können, meinte Yurtseven selbstkritisch. Und gab gleich selbst die Antwort: „Das war wohl nicht der Fall.“ Sport könne so hart sein, betonte der Coach, der schon an die Folgen des Abstiegs denkt: „Wir hatten vor der Saison einen Riesenumbruch. Der Abstieg wird nun wohl wieder einen großen Umbruch bedeuten.“

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