Frankenthal Mehr als 300 Besucher sehen Vogelausstellung in Flomersheim
Spannend ist jedes Mal die Bewertung der Vögel, die alle aus eigener Nachzucht der Vereinsmitglieder stammen, wie Vogelfreunde-Schriftführer Peter Benzmüller sagte. Die Tiere müssen nach strengen Richtlinien in genormten Käfigen präsentiert werden, ohne schmückendes Beiwerk. Mehr als 90 weitere Vögel konnten in mit reichlich Holz und Grün ausgestatteten Käfigen und Volieren bestaunt werden.
Viele Blicke zog der Kapuzenzeisig mit seinem knallroten Gefieder und schwarzer Haube auf sich, genauso der Karmingimpel mit ebenfalls leuchtend rotem Gefieder. Zu den besonders farbkräftigen Vögeln zählen die Gouldamadinen, die es in ganz unterschiedlichen Federkleidern gibt, die immer mehrfarbig ausfallen. Die Prachtfinken stammen ursprünglich aus Australien, wie Benzmüller erklärte. Zebrafinken, Spitzschwanzamadine und viele weitere Arten erfreuten die Zuschauer. Die an den Käfigen angebrachten „Namensschilder“ verschafften auch Laien einen guten Einblick. Interessant war es, die vielen Waldvögel einmal aus der Nähe zu sehen. In freier Natur sind sie ja meist eher scheu.
Überraschung für Kinder
Die Schau zog viele Familien mit Kindern an. Auf die Kleinen wartete eine Überraschung. In einigen Käfigen lagen mit Marienkäfern bemalte Steine, die gezählt werden sollten. Zur Belohnung durften die Kinder anschließend in eine Schatzkiste mit Süßigkeiten und praktischen Dingen wie Schlüsselanhängern greifen. Geduldig beantworteten die Vereinsmitglieder auch Fragen. Einige Besucher wollten wissen, welche Vögel für die Haltung zu Hause geeignet sind, ob man besser ein Pärchen kaufen sollte oder lieber einzelne Tiere.
„Weil Vögel gesellig sind, empfiehlt es sich, sie zu zweit zu halten“, erläuterte Benzmüller. Wer viel Zeit habe und sich täglich mit seinem Tier befasse, könne es auch mit einem einzelnen Vogel versuchen, der dann auch leichter zahm werde. Die Arbeit, die Vögel machten, sollte man aber nicht unterschätzen, betonte Benzmüller. Vor allem Wellensittiche und Nymphensittiche seien sehr beliebt, wegen ihres Gesangs auch die Kanarienvögel. Vor der Anschaffung sollte man sich genau kundig machen, wie die jeweilige Vogelart gehalten werde. Wichtig sei es, dass die Tiere in der Wohnung keiner Zugluft ausgesetzt seien. Selbst ein gekipptes Fenster könne zu Erkrankungen führen, warnte der Experte.
Günther wird Vereinsmeister
Elf Züchter ließen ihre Tiere von einer Jury bewerten. Mit 80 Exemplaren hatte Heinz-Werner Günther die meisten Zuchtvögel dabei. Andere hatten zehn oder mehr Tiere zur Ausstellung mitgebracht. Vereinsmeister wurde Günther mit 932 Punkten, Platz zwei belegte Peter Benzmüller (920), Dritter wurde Rüdiger Eicher (914). Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde und eine Kookaburra-Silbermünze. Das Vogelmotiv auf der Münze wechselt jährlich.
Im nächsten Jahr soll es eine noch größere Ausstellung geben, kündigen die Flomersheimer Vogelfreunde an. 2023 feiern sie ihr 55-jähriges Vereinsbestehen. Die Veranstaltung werden sie dann gemeinsam mit dem befreundeten Vogelzuchtring Herbertingen ausrichten.