Frankenthal Mammuts auf dem Markt

Frankenthal in der Steinzeit – dieses spannende Szenario entdecken die Mitglieder der Lese-AG an der Pestalozzi-Grundschule im Rahmen einer dreiteiligen Lesewerkstatt.

Im Mittelpunkt ihrer Freitagmittag-Treffen steht das Buch „Ganz lang her“. Es ist das Ergebnis einer Schreibwerkstatt am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG), bei der 15 Schüler der sechsten Klassen unter professioneller Anleitung der Heidelberger Jugendbuchautorin Andrea Liebers zu Schriftstellern wurden. Das Schreibprojekt entstand als Integrationskonzept und wurde vom Beirat für Migration und Integration unterstützt. Zwölf Zweit- bis Viertklässler haben es sich im Bibliotheksraum der Pestalozzischule gemütlich gemacht. Jeder hält ein frisch gedrucktes Exemplar von „Ganz lang her“ in Händen. Das 44-seitige Paperback wurde der Schulbücherei in zehn Exemplaren geschenkt. Die Story von „Ganz lang her“ führt ganz weit zurück, direkt in die Steinzeit, und bleibt zugleich in der Gegenwart. Wie es wäre, wenn in Frankenthal plötzlich trampelnde Mammuts auftauchten und zottelige Steinzeitmenschen keulenschwingend den Wochenmarkt unsicher machten, dies und mehr beschreiben die jugendlichen Nachwuchsautoren in zwölf spannenden Kapiteln. Die Pestalozzi-Grundschüler lesen reihum. „Gibt es heute noch Mammuts?“, „Wie groß sind die wohl?“ – zwischendurch wirft Karoline Leins, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Nicole Bellaire-Behrendt für die Schulbücherei verantwortlich ist, immer wieder Fragen in die Vorleserunde. So wird außer Vorlesefertigkeiten auch Textverständnis und Aufmerksamkeit trainiert und nicht zuletzt die Fantasie angeregt. Von Kapitel zu Kapitel erfahren die jungen Leser, wie in der Geschichte der kleine Alex das plötzlich am Wormser Tor einbrechende Steinzeit-Chaos erlebt, wie die Polizei machtlos vis-à-vis steht und selbst eine Hubschrauber-Sondereinheit die Massenpanik in der Innenstadt nicht verhindern kann. Spannende Action und Lokalkolorit sind die Zutaten dieser frühhistorischen Frankenthaler Fantasy-Story. Beim gemeinschaftlichen Lesen vergeht die Zeit wie im Flug. Nach rund einer Stunde haben sich Lenya, Shreya und ihre Mitschüler eingelesen und sind schon gespannt auf die Fortsetzung an den nächsten zwei Freitagen. Gemeinsam wollen die jungen Leser den AEG-Autoren einen Brief schreiben. Geplant ist auch ein Besuch der Schreibwerkstatt-Schüler bei ihren Erstlesern in der Pestalozzi-Bücherei. (bik)

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