Frankenthal „Macht euch Gedanken, was euch liegt“

Rund 200 Schüler der achten bis zwölften Klassen des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) informierten sich am Samstag in der Aula der Gymnasien über Berufe und Studienmöglichkeiten. Beim zehnten Berufsinformationstag des AEG präsentierten sich an eigenen Ständen rund 20 Firmen und Institute der Region.

An Infotischen Gespräche führen, spontan Vorträgen der Firmenvertreter zuhören, schriftliches Material sammeln – in Sachen Berufsinformation sind die Schüler in eigener Sache gefordert. Und sie haben eine Informationspflicht: Ab der achten Klasse muss jeder Schüler ein Berufswahlportfolio anlegen, in dem Nachweise über außerschulische Tätigkeiten, Praktika, Auslandsaufenthalte und den Besuch berufsorientierender Veranstaltungen gesammelt werden. Beim Berufsinformationstag haben viele Schüler ihre Eltern dabei. Am Stand der BASF erfahren Robin aus der 8b und seine Mutter von einer Vertreterin des Personalwesens, dass der internationale Konzern künftig Informatiker braucht. Außer Englisch werde dort zunehmend Spanisch als Fremdsprache wichtig. Zum Vorstellungsgespräch werde grundsätzlich jeder eingeladen, Noten seien erst einmal zweitrangig, maßgeblich dagegen der anschließende Eignungstest. Robin möchte einen technischen Beruf ergreifen. Nächste Info-Station ist deshalb der Stand der Fachhochschule Mannheim. Am Stand des Oberlandesgerichts Zweibrücken sehen sich Alicia Garst und Elena Konz unter www.berufe.tv einen Film an über Berufsbilder im rechtspflegerischen Bereich an. Beide sind überrascht über die Vielfalt der Alternativen zum klassischen Jurastudium. Laut Diplomrechtspflegerin Elena Schmidt sind Berufe wie Rechtspfleger und Justizfachwirt bei Studienanfängern und Volljuristen gleichermaßen beliebt: „Wir bekommen 500 Bewerbungen auf elf Stellen“. Über zivile und militärische Karrieren bei der Bundeswehr informieren sich Uta Straub, Sofie Seel und Jasmin Reinig. Dass man da „so viel studieren kann und Disziplin lernt“, finden die Elftklässlerinnen gut. Traumberufe haben die Drei noch nicht gefunden. Als „Jahrmarkt der Möglichkeiten“, bezeichnet Bettina Zolk den Berufsinformationstag. Als offizielle Berufskoordinatorin am AEG hat die Bio- und Chemielehrerin den alle zwei Jahre stattfindenden Tag zum zehnten Mal organisiert. Von Arbeitsagentur bis Robotik reicht die die Bandbreite der Anbieter und Berufsfelder. Große und mittelständische Firmen der Region sind ebenso darunter wie Eltern mit freien Berufen als Architekt oder Tiermediziner, die aus der Praxis berichten. „Der Trend geht zum dualen Studium“, hat Bettina Zolk beobachtet. Das Modell „studieren und Geld verdienen“ propagiert unter anderem auch die Deutsche Rentenversicherung. Während der Stand der Berufsbildenden Schule Frankenthal wenig frequentiert ist, ist der Infotisch der Hochschule Ludwigshafen dicht umlagert. „Macht euch Gedanken, was euch liegt“, rät dort Studentin Ahu Gel. Motivation und Fleiß seien im Studium entscheidend, weiß das Mitglied des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) zu berichten. Dabei seien gerade Erstsemester oft zu sehr „notenfixiert“. Wichtig sei der Blick über den Tellerrand. Ihr Tipp: ehrenamtlich tätig sein und Praktika machen, um Betriebs- und Kommunikationsstrukturen kennenzulernen und sich bei späteren Bewerbungen von der Masse abzuheben. (bik)

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